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TS 29: Die Zeitbombe

TS 29: Die Zeitbombe

Titel: TS 29: Die Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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rannten bellend auf das Haus zu. Sie hatten es nahezu erreicht, als sich die klaren Umrisse aufzulösen begannen.
    Es war nichts zu erkennen außer dem nur Bruchteile von Sekunden währenden Anblick von Wänden, die sich nach innen krümmten und dem undeutlichen Eindruck des herabfallenden Daches. Dann wischte die schreckliche Explosion überhaupt alles außer Sicht mit einem gräßlichen, blendenden Lichtschein. Die Fläche der Leinwand glitzerte hell wie ein Spiegel, der die Nachmittagssonne reflektierte. Der Raum war für Sekunden in helles Licht getaucht, und dann wurde es wieder dunkel, und die Trümmer begannen herabzuregnen.
    Der Film war zu Ende.
    In der schweigenden Dunkelheit ertönte die Stimme Mr. Ramseys:
    „Andere Aufnahmen zeigen die Seiten- und Rückansicht. Sie fügen hier nichts hinzu. Wünschen Sie sie trotzdem zu sehen?“
    Jemand antwortete „Nein!“ Es war nur ein Flüstern.
    „Gut dann. Bitte Licht.“
    Danforth fand sich selber in der Mitte des Raumes stehend, er war sich gar nicht bewußt, daß ihn seine Erregung dorthin getragen hatte.
    „Diese Wände explodierten einwärts!“ schrie er dem Telepathen entgegen.
    „Genau.“
    „Nun, zum Teufel!“ sagte einer der Politiker.
    „Das war eine Implosion!“ beharrte Danforth.
    „Ja“, bestätigte Mr. Ramsey. „Das war es.“
    „Was zum Teufel ist eine Implosion? Sie schwatzen wirres Zeug!“
    „Eine Implosion“, erklärte Mr. Ramsey gelassen, „ist einfach das Gegenteil einer Explosion.“
    Der Politiker öffnete den Mund, schloß ihn wieder und hob hilflos die Hände.
    „Die Wände des Gebäudes fielen nach innen, das Dach nach unten und innen“, erläuterte Mr. Ramsey. „Und nur ganz zufällig fielen einige Trümmerstücke wie bei einer normalen Explosion nach außen. Eine Begleiterscheinung vielleicht. Das Haus aber wurde durch eine Implosion zerstört. Und wir dürfen annehmen, daß die vorhergehenden Attentate auf gleiche Weise erfolgten.“
    „Aber ihre Filmaufnahmen waren nicht zufriedenstellend“, sagte Danforth. „Sie wurden zu spät aufgenommen, und die Ausbeute war mager. Dies ist das erste Mal, daß wir ein eindeutiges Bild haben.“
    „Ich bitte Sie“, warf der Oberleutnant ein. „Was soll all dieses Geschwätz! Sprechen Sie es aus!“
    „Es bedeutet, daß jemand etwas Neues erfunden hat. Eine implodierende Bombe!“
    „Gut! Dann ist es also eine neue Bombe!“ schnappte der Offizier.
    „Neue Bomben hat es schon früher gegeben, und man ist mit ihnen fertiggeworden. Aber was wollen Sie jetzt unternehmen, junger Mann?“
    Danforth blickte ihn prüfend an und erkannte, daß er noch nicht informiert war. Er schaute zum Telepathen hinüber. Mr. Ramsey schloß die Augen und nickte.
    „Nichts“, sagte Danforth deutlich.
    „Waaas?“
    „Ich bin erledigt. Nichts.“ Er genoß es beinahe.
    Der Offizier kam aus seinem Sitz hoch. Mr. Ramsey streckte eine Hand aus, um ihn zurückzuhalten.
    „Der Leutnant wurde auf einstimmigen Beschluß seiner Vorgesetzten seines Kommandos enthoben“, sagte der Telepath langsam. „Es war ein Entschluß, dem ich zustimmte. Sie haben soeben den Tod von Captain Redmon miterlabt, der die Abteilung für Bombenattentate kommandierte. Mit der Entlassung von Leutnant Danforth und der Neueinteilung seiner Leute wird die Gruppe aufgelöst. Die leitenden Offiziere dieser Abteilung erachten dies als notwendig. Eine neue Mannschaft wird zusammengestellt werden, die das Problem frisch anpackt.“
    „Es wird aber auch langsam Zeit!“ knurrte einer der Söhne Amerikas. „Sie können doch nicht einfach dabeistehen und zusehen, wie wir in unseren Betten ermordet werden!“
    Danforth betrachtete seine geröteten Wangen und fragte sich, welches der beste Ansatzpunkt sei. „Sie sind jetzt nicht im Bett“, sagte er steinern.
    „Wie meinen Sie das?“
    „Ich meine, daß sechs von Ihnen jetzt, in diesem Raum zusammen mit dem Oberkommando dieser Abteilung versammelt sind. Die Bombenanschläge sind speziell auf Versammlungen wie diese gerichtet.“
    „Warum? Verdammt noch mal …!“
    „Ruhe!“ brüllte der Oberleutnant. Er schlug mit der Faust auf den Schreibtisch, um die Ordnung wiederherzustellen. „Seien Sie kein Narr. Der junge Mann hat recht. Wir wollen abschließen und machen, daß wir hier herauskommen, bevor etwas geschieht.“ Er wandte sich dem Telepathen zu. „Was wird die neue Gruppe dagegen unternehmen? Sagen Sie mir das!“
    „Ich weiß es nicht. Zum Teil, so nehme ich an,

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