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TS 29: Die Zeitbombe

TS 29: Die Zeitbombe

Titel: TS 29: Die Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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jetzt über uns kreist. Dieser Mann nahm nicht direkt Anteil am öffentlichen Leben, doch leistete er gute Dienste vor allem dabei, das Forschungsprojekt nach außen zu schützen. Wie der erste verschwand auch er und nahm eine Frau mit sich, die eine Stelle als Sekretärin in einer geheimen Dienststelle bekleidet hatte.“
    „Gilbert und Shirley Nash?“ fragte Danforth ruhig.
    „Dahin lautet meine Vermutung, gestützt auf Ihre Auskünfte.“
    „Aber Sie erwähnten eine bestimmte Form von Telepathie.“
    „Auch ein Teil meiner Vermutung. Mrs. Nash berührte erst Sie und danach ihren Mann. Später schüttelte er Ihnen die Hand, und jetzt verspüren Sie einen Drang, dorthin zurückzukehren. Ich nehme nun an, daß sie nicht wirkliche Telepathen sind in dem Sinne, wie ich es bin, sondern auf körperlichen Kontakt angewiesen sind, um eine Verbindung herzustellen.“
    Danforth schaute auf sein Handgelenk hinunter. „Sie las also in meinen Gedanken, als sie mich anfaßte?“
    „Ja. Sie entnahm sich ihre Auskünfte vermittels eines persönlichen Kontaktes. Ferner haben Sie festgestellt, daß sie ihren Gatten auf die gleiche Weise berührt hat; das war nötig, um ihm die Informationen zu übermitteln, die sie von Ihnen in Erfahrung gebracht hatte.“
    „Und das Händeschütteln war –“
    „War wiederum der erforderliche Kontakt, um eine Verbindung herzustellen. Es spielt dabei keine Rolle, daß Sie keine telepathischen Fähigkeiten besitzen.“ Mr. Ramsey senkte seinen Blick und studierte angelegentlich die Oberfläche seines Schreibtisches. „Das Händeschütteln vermittelte Ihnen eine Botschaft, die mit einem posthypnotischen Befehl zu vergleichen ist. Er wünschte, daß Sie zurückkehrten und ließ den Wunsch so erscheinen, als ob es Ihr eigener wäre.“
    „Ich kann nicht gerade sagen, daß mir das gefällt!“
    Mr. Ramsey hob die Augen und meinte: „Wenn Sie wollen, Leutnant, kann ich den Befehl wieder entfernen.“
    Danforth warf ihm einen überraschten Blick zu. „Danke“, sagte er nach einer Weile. „Nein. Jetzt will ich zurückkehren!“
    „Ich hoffte es.“
    „Warum?“
    „Weil ich gerne Mr. und Mrs. Nash kennenlernen würde. Ich möchte gerne von Ihnen dort eingeführt werden.“
    Danforth grinste nur, statt einer Entgegnung.
    „Warum vermuten Sie, wollen die Leute wohl, daß Sie zurückkehren?“ fragte Mr. Ramsey.
    „Um mich auszuhorchen. Ich baue keine Zeitmaschine, aber wenn sie es tun, so wollen sie auf dem laufenden bleiben über die Fortschritte, die die Polizei in ihrer Sucharbeit erzielt.“
    „Genau das. Aber trotzdem begrüße ich die Gelegenheit, weitere Auskünfte einholen zu können. Immer vorausgesetzt, daß meine Vermutungen richtig sind und sie die Leute sind, die früher bei Oak Ridge gelebt haben. Zu jener Zeit waren von der Sekretärin keinerlei telepathische Fähigkeiten bekannt, sondern lediglich von dem Mann. Aber es gibt immer noch einen unbekannten Faktor, und den möchte ich gerne in Erfahrung bringen. Telepathie, auch in jener beschränkten Form, war nicht unbedingt die einzige interessante Erscheinung bei Gilbert Nash.
    Er ist spezialisiert auf Langlebigkeit.“
    Danforth überlegte eine Weile und schüttelte den Kopf. „Der Mann ist nicht über Vierzig.“
    „Und seine Frau?“
    „Vielleicht um die Fünfundzwanzig.“
    „Das Paar bei Oak Ridge war etwas jünger. Er war etwas über Dreißig und sie wenig über Zwanzig.“
    „Aber das war vor mehr als zwei Jahrzehnten, wenn ich recht verstehe“, entgegnete Danforth.
    „Ich sagte bereits, die Spezialität dieses Mannes war Langlebigkeit.“ Mr. Ramsey stieß seine Fingerspitzen zusammen und starrte über den Schreibtisch zu Danforth hinüber. „Das Alter oder scheinbare Alter einer Person täuschen oft. Sind Sie mit dem Namen Gilgamesch vertraut?“
    „Nein … ich glaube nicht.“
    „Altertum. Der Name stammt aus der prähistorischen Zeit.“
    „Tut mir leid. Ich habe in der Schule nie davon gehört.“
    „Einigen Steintafeln zufolge, die in irgendeinem archäologisch interessanten Winkel der alten Welt ausgegraben wurden, war Gilgamesch ein prahlsüchtiger Abenteurer, der vor vier- oder fünftausend Jahren gelebt hat.“
    „Ich glaube es nicht“, sagte Danforth offen.
    „Es ist eine archäologisch nachgewiesene Tatsache“, beharrte Mr. Ramsey.
    „Nicht das. Sie wissen, was ich meine. Der Mann, den ich gestern nacht dort draußen traf, war keine vier- oder fünftausend Jahre alt.“
    „Und ich

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