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TS 29: Die Zeitbombe

TS 29: Die Zeitbombe

Titel: TS 29: Die Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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offen hat. Er trank das und ging erst später essen.“
    Danforth nickte. „Das erklärt die Sache.“
    „Richtig. Der Platzanweiser und zwei Frauen werden festgehalten – wußten Sie übrigens, daß der Mann zwei Frauen hatte? Seine Frau und seine Geliebte waren Schwestern, und beide saßen dort im Studio.“
    „Um ihm Glück zu bringen“, meinte Danforth.
    „Gebracht zu haben – Vergangenheitsform! Aber sie werden nur zwecks Zeugenaussagen festgehalten. Der Hauptverdächtige ist ein Angestellter des Geschäftes, der während der Sendung verschwand. Zog seine Schürze aus und rannte weg, gerade nachdem er dem Platzanweiser die Milch verkauft hatte. Todsicherer Fall.“
    „Ich vermute, daß es so ist. Gut, ich komme. Ist Mr. Ramsey noch dort?“
    „Ja, Leutnant.“
    „Richten Sie ihm aus, daß ich ihn sprechen möchte, sobald ich dort bin.“
    „In Ordnung.“
    „Ende“, sagte Danforth und hing das Radiophon auf.
    Er ließ den Motor an, fuhr auf der Seestraße dahin und lenkte den Wagen zur Stadt. Der Regen schien nachgelassen zu haben.
    Kid Cooky und Zyankali! Wenn das nicht eine Wahnsinnshandlung von Seiten des Angestellten jenes Geschäftes gewesen war, dann war es organisierter Mord. Es verriet eine saubere, gutdurchdachte Organisation von Anfang bis Ende. Die Gepflogenheiten des Komikers waren bekannt gewesen und studiert worden, der Mordplan im voraus entworfen, und der Angestellte war einfach ein Werkzeug, das seinen Teil des Ganzen erfüllt hatte und danach verschwand. So hatte es sich wahrscheinlich zugetragen. Was den Angestellten betraf, so gab es nur zwei Zukunftsaussichten für den Mann. Entweder wurde er ausgezahlt und aus dem Land weggeschickt oder zum Schweigen gebracht. Saubere und unfehlbare Organisation! Irgendeine große Persönlichkeit hatte es auf Kid Cooky abgesehen. Nun, darüber konnte sich Los Angeles den Kopf zerbrechen …
    Sein Radiophon summte. Er griff nach dem Hörer.
    „Danforth.“
    Die bekannte Stimme warnte ihn. „Leutnant, Sie werden ersucht, so rasch als möglich im Hauptquartier Ihren Bericht persönlich abzugeben. Persönlich, auf keine andere Weise. Bitte bestätigen.“
    „Bestätigt“, sagte Danforth ruhig. Die Stimme des Mannes hatte ihm verraten, daß sich noch andere Personen in jenem Raum aufhielten. „Ich komme in etwa zwanzig Minuten.“
    „Jawohl, Sir. Ende.“
    Danforth hing das Radiophon auf. Es war soweit.
     
    *
     
    Danforth parkte den Polizeiwagen in der Garage hinter dem Gebäude des Hauptquartiers und zögerte einen Moment, um auf das Armaturenbrett hinunterzublicken. Der Wagen gehörte ihm nun schon so lange, daß er bereits so etwas wie Besitzerstolz fühlte, gehörte ihm seit dem Tag, an dem er in die Polizeigarage gebracht worden war mit nur vier Meilen auf dem Kilometerzähler. Er entdeckte, daß er ganz gewohnheitsmäßig den Zündschlüssel abgezogen hatte und ihn nun fest in dar Hand hielt. Danforth steckte den Schlüssel in den Wagen zurück und entfernte sich.
    Der Garderobenraum und die Duschen lagen neben dem Hintereingang des Gebäudes. Danforth zog seinen Regenmantel aus, nahm seinen Hut, sein Abzeichen und den Schulterhalfter ab und verstaute sie vorschriftsmäßig im Schrank. Er verschloß die Schranktür und ging weiter in den Nachrichtenraum, wo der Offizier neben dem Sprechfunkgerät saß.
    Der Mann sah ihn kommen, grinste spöttisch und machte eine vielsagende Handbewagung. Danforth kannte das Zeichen. Einige Söhne Amerikas befanden sich im Gebäude und machten sich auf übliche Weise breit.
    „Maine Ausrüstung befindet sich in meinem Schrank“, sagte Danforth zum Nachrichtenoffizier und schob ihm den Schlüssel hin. „Haben Sie schon etwas über Nash herausgefunden?“
    „Hier nicht, Leutnant. Ich habe in Washington angefragt.“
    „Danke. Was auch geschehen mag dort drinnen, ich bin stets daran interessiert. Würden Sie mich benachrichtigen, wenn irgend etwas darüber hereinkommen sollte?“
    „Wir sind schon lange Freunde, Leutnant!“
    „Nochmals meinen Dank. Sie kennen meine Adresse – die Miete ist für drei Wochen im voraus bezahlt. Viel Glück.“
    „Danke ebenfalls. Ich bleibe mit Ihnen in Verbindung. – Sie sind in Mr. Ramseys Büro versammelt.“
    Danforth ging durch einen dunklen Korridor und stieg die Treppe zum zweiten Stockwerk hoch. Vor einem beleuchteten Raum hielt er an und klopfte.
    „Herein, Leutnant“, rief Mr. Ramseys ruhige Stimme.
    Einer von der Kameramannschaft hatte eine Leinwand

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