TS 29: Die Zeitbombe
Stehaufmännchen in die Hand, betrachtete es, Und das war das Ende.“
Danforth lehnte sich nach vorne. „Was für ein Stehaufmännchen?“
„Eine Gummipuppe.“
„Eine Gummipuppe?“ wiederholte Danforth.
„Eine Puppe mit rundem Fuß. Eine kleine Puppe, die nicht umgestoßen werden kann. Sie springt immer wieder in ihre aufrechte Ausgangslage zurück. Ein richtiges Stehaufmännchen.“
„Schwerlich eine Implosionsbombe“, sagte Danforth gedehnt.
„Schwerlich“, stimmte ihm Mr. Ramsey zu.
„Hat sie der Captain einige Male angestoßen, bevor er sie aufnahm?“
„Ja. Danach hob er sie hoch und untersuchte den Fuß.“
„Päng!“ sagte der Leutnant humorlos.
Mr. Ramsey antwortete nichts.
Danforth fuhr fort: „Ich versprach einem der Kameraleute, daß ich Sie über Schutzschirme fragen würde. Über Zeitreisende und Schutzschirme. Ist, es möglich, Gedanken vor Ihnen zu verbergen? Mit mechanischen Hilfsmitteln, meine ich? Der Mann hatte die Theorie entwickelt, daß sich die Zeitreisenden vor Ihnen verbargen, indem sie einen Metallschutz trugen oder irgend etwas, das ihre Gedanken abschirmte.“
„Eine unterhaltende Theorie, muß ich zugeben, aber eine nutzlose. Gedanken, wie auch die meisten Strahlungen, können nur mit einem Mittel abgeschirmt werden. Bleipanzer.“
„Und Sie würden einen solchen Panzer wahrnehmen?“
„Ein solcher Schutzschirm würde den beabsichtigten Zweck selber zunichte machen. Der Schirm selber und das Nichtvorhandensein von normalen Gedankenmustern würde auffallen.“
„Weshalb denn“, fragte Danforth gedankenvoll und neugierig, „haben Sie nichts von dem Nash-Ehepaar bemerkt?“
„Idi wäre Ihnen dankbar, wenn Sie diesen Fehler nicht der Öffentlichkeit preisgäben. Einige Angehörige meiner Abteilung wissen um die Beschränkung meiner Fähigkeit, aber die meisten wissen nichts davon. Ich habe keine Bedenken, es Ihnen zu verraten, aber ich bitte Sie, es nicht weiterzusagen.“
„Sie haben mein Wort!“
„Danke. Telepathie – meine Form der Telepathie – ist keineswegs die geheimnisvolle Zauberei, welche die meisten Leute dahinter sehen. Es besteht eine eigenartige Beschränkung. Ich kann nur die Gedanken derjenigen Personen lesen, denen ich persönlich begegnet bin. Dann allerdings kann ich ihnen für den Rest ihres Lebens überallhin folgen.
Ich kann die Stadt und die umgebenden Gebiete mit den Leuten, die darin wohnen, zwar wahrnehmen, aber ich kann ihre Empfindungen nicht erkennen, solange ich ihnen nicht persönlich begegnet bin. Ich habe nicht alle Männer vorher gekannt, die sich gestern abend in Olivers Haus getroffen haben, aber ich war imstande, sie durch Captain Redmons Augen und Geist zu sehen. Ich habe Gilbert oder Shirley Nash nie gesehen, und ich hätte sie wahrscheinlich auch solange nicht bemerkt, bis sie nicht irgendeine auffällige Handlung begangen hätten, die meine Aufmerksamkeit auf sie lenkte. Genauso können Sie ein bestimmtes Gebiet unter Beobachtung halten, aber einen Gesetzesbrecher darin solange nicht auffinden, bis er ein Verbrechen begeht.“
„Sie haben die beiden aber jetzt gesehen.“
„Ich sah Mr. und Mrs. Nash diesen Abend, während Sie sich in ihrem Haus aufhielten, aber ich sah sie nicht mehr, nachdem sie gegangen waren. Wenn ich das Glück habe, ihnen einmal zu begegnen, so werde ich sie nie mehr verlieren, ohne auf Ihre Anwesenheit angewiesen zu sein.“
Mr. Ramsey spreizte seine Finger.
„Ich nehme Ihre nächste Frage gleich vorweg. Sie ist berechtigt, erfordert aber eine recht komplizierte Antwort. Sie können fragen, was ist mit diesem angenommenen Zeitreisenden, der die Stadt betritt, einem Mann, der mir unbekannt ist. Als erstes möchte ich feststellen, daß niemand, der mir bis heute begegnete, ein Zeitreisender war. Ich bin ganz sicher, daß heute nacht kein Zeitreisender in dieser Stadt weilte, obwohl ich natürlich keinen Beweis für meine Behauptung antreten kann. Ich bin nicht vollkommen und habe auch Fehler, aber ich glaube, daß ich in der Lage wäre, die Anwesenheit eines Fremden zu erkennen, der sich unserer Stadt und unserer Zeit mit einer Zeitmaschine nähert.“
„Wie?“ fragte Danforth offen.
„Falls ein Zeitreisender jene Bombe in Simon Olivers Haus begleitet hat, so ist es logisch, anzunehmen, daß er zusammen mit den anderen umgekommen ist. – Leutnant, haben Sie je einen Mann sterben hören? Sterben durch rohe Gewalt? Und dann stellen Sie sich vor, einen Mann auf dem Weg über
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