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TS 29: Die Zeitbombe

TS 29: Die Zeitbombe

Titel: TS 29: Die Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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wissen. Oh, es tut mir leid für Sie, aber es ist tröstlich, so etwas zu wissen.“
    Danforth legte die Angelrute nieder und griff in den tragbaren Kühlschrank nach einer Büchse Bier. „Seit einiger Zeit ergriff mich ein plötzliches Interesse an dar Archäologie. Ich ging sogar so weit, zwei Bücher darüber zu lesen; in der Schule habe ich mich nie viel damit befaßt, deshalb fehlen mir die Grundlagen dafür. Was ich entdeckte, war lehrreich, aber nicht unbedingt befriedigend. Um ganz offen zu sein, ich kann es nicht glauben.“
    Die Frau antwortete während langer Minuten nichts. Sie legte ihre Rute ebenfalls beiseite und griff mechanisch nach dem Bier, das er ihr entgegenhielt. Endlich wandte sie ihm ihr Gesicht zu.
    „Mein Mann ist auch in archäologischen Schriften erwähnt.“
    „Das war der Teil, den ich am schwersten glauben konnte.“
    „Ich verstehe das, Mr. Danforth. Nur sehr wenige Leute würden es glauben.“
    Danforth leerte sein Bier. „Gilgamesch?“
    „Gilgamesch“, wiederholte sie ruhig. „Nicht einmal jene einflußreichen Freunde in Washington glauben die ganze Wahrheit. Ich kann von Ihnen nicht erwarten, daß Sie es tun.“
    „Man sagt, dieser Gilgamesch sei vier- bis fünftausend Jahre alt!“
    „Zehntausend wären etwas genauer.“
    Er überlegte das eine Weile, fand aber, daß diese Zahl auch nicht viel mehr konkreten Sinn ergab als die erstgenannte. „Ich möchte nicht unhöflich erscheinen und auch Ihre Gastfreundschaft keineswegs herabmindern“, sagte er, „aber ich muß bald gehen.“
    „Ich verstehe das. Wissen Sie was – im Haus haben wir ein oder zwei Bücher, die Sie heute nacht vielleicht lesen könnten. Da werden sie leichtere Kost finden als archäologische Studien. Das eine wurde von einem bekannten wissenschaftlichen Autor geschrieben und verfolgt die Legende von Gilgamesch von ihrem tatsächlichen Ursprung bis zu ihrem scheinbaren Ende im Britischen Museum. Das andere ist ein Werk eines Verfassers historischer Romane; der arme Gilgamesch wird darin durch eine unglaubliche Menge von Abenteuern gejagt.“
    „Was hält Gilgamesch von all dem?“ erkundigte sich Danforth vorsichtig.
    „Von den beiden Büchern? Er findet sie lustig.“
    „Ich habe Unsterbliche und Märchenhelden immer auf die gleiche Ebene gestellt.“ Danforth blickte über das Wasser.
    Shirley nippte an ihrem Bier. „Gilgamesch ist nicht unsterblich. Sein schließlicher Tod ist klar und eindeutig bestimmt. Der richtige Ausdruck ist Langlebigkeit; zehntausend Jahre oder mehr bedeuten für ihn eine durchschnittliche Lebensspanne. Ich würde Ihnen anraten, das bessere der beiden Bücher zu lesen. Die Angelegenheit wird darin sorgfältig und glaubwürdig dargelegt; vielleicht vermag es Sie zu überzeugen.“
    „In Oak Ridge befanden sich zwei Leute“, sagte Danforth nach einer Weile. „Washington gab soviel zu und empfahl mir, die Sache zu vergessen.“
    „Jawohl, wir waren in Oak Ridge.“
    „Die zwei Leute in Oak Ridge“, fuhr er fort, wie wenn sie ihn nicht unterbrochen hätte, „besaßen ein gewisses Alter und hatten gewisse Posten inne, die etwas mit Geheimhaltung zu tun hatten. Ich verstehe gut, daß sie nach Erfüllung ihrer Pflichten das Gebiet verließen, ebenso verstehe ich, daß sie in all den Jahren nicht wahrnehmbar gealtert waren. Ich versuche zu sagen, daß ich einen Teil davon verstehe. Ich nehme als erwiesen an, daß das Paar in Oak Ridge gearbeitet hat, und ich beneide es um die Fähigkeit, nicht zu altern. Soviel kann ich begreifen. Aber – “
    „Aber es bleiben dennoch eine Menge unbeantworteter Fragen und die unüberwindbare Weigerung, an das Unmögliche zu glauben?“
    „Ja!“
    Sie lächelte. „Ich weiß, wie Sie sich fühlen. Glauben Sie mir, auch ich stand einmal vor demselben Problem.“
    Er drehte sich zu ihr um und runzelte die Stirn. Er forschte immer noch nach irgendwelchen verwirrenden Erklärungen, und sie hatte sie ihm fast freiwillig gegeben.
    „Nein, Mr. Danforth, ich bin nicht ein zweiter Gilgamesch. Nicht im eigentlichen Sinne, müßte ich vielleicht sagen. Ich sollte das eigentlich nicht sagen, aber, ich werde kein zweites Mal vierzig sein.“
    Er starrte auf ihr attraktives Gesicht und ihre faltenlose Haut und verspürte den heftigen Wunsch, ,Quatsch!’ zu rufen. Sie war eine äußerst anziehende, jugendliche Frau.
    „Es ist die Wahrheit, Mr. Danforth. Ehrlich. Wenn ich lüge, dann höchstens, weil ich ein paar Jahre abgezogen habe.“
    Er

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