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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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möchten doch bitte nicht mehr auf ihn warten!“
    „Wo ist der Kommandant?“ fragte Birte.
    Die Frage schien den Unbekannten aus dem Konzept zu bringen.
    „Das – das weiß ich nicht!“ stotterte er.
    „Wie lange wird er aufgehalten?“
    „Das weiß ich auch nicht!“
    Der Mann ging zaghaft ein paar Schritte zurück, als wolle er sich gleich umdrehen und davonlaufen.
    „Ich werde trotzdem warten!“
    Der andere sagte nichts mehr, sondern entfernte sich eilig. Birte legte einen Geldschein für die Zeche auf den Tisch und machte sich an die Verfolgung.
    Der Mann vor ihr schien ziemlich nervös zu sein, ging wesentlich schneller als die anderen Fußgänger und schaute sich von Zeit zu Zeit um. Birte jedoch reagierte jedesmal so schnell, daß der Fremde sie nicht entdecken konnte.
    Sie mochte ihm eine halbe Stunde gefolgt sein – mittlerweile hatten sie den Broadway wieder erreicht und waren in stillere Nebenstraßen abgebogen, so daß Birtes Aufgabe immer schwieriger wurde – als die Nachricht von Bannisters Entführung über Rundspruch bekanntgemacht wurde. Birte hörte sie aus einem Lautsprecher in ihrer nächsten Nähe.
    Sobald sie den Sinn der Worte erfaßt hatte, begann sie zu rennen. Der Verfolgte hörte ihre Schritte hinter sich, sah sich um und lief ebenfalls.
    „Festhalten!“ schrie Birte. „Haltet ihn fest!“
    Sie atmete auf, als an der nächsten Ecke auf ihr Geschrei hin ein Schutzmann auftauchte.
    Der Verfolgte lief ihm direkt in die Arme. Mit zappelnden Bewegungen versuchte er sich wieder loszureißen – aber gegen die Muskelkräfte des rotköpfigen Hünen hatte er wenig einzusetzen.
    Der Schutzmann wartete, bis Birte heran war.
    „Was ist los?“ fragte er sie grob.
    „Der Mann ist an der Entführung von Mr. Bannister beteiligt!“ keuchte sie. „Halten Sie ihn fest und geben Sie Mr. Koenig Bescheid!“
    „Stimmt das?“ fragte der Uniformierte den Mann, den er an beiden Armen festhielt.
    Der schüttelte verzweifelt den Kopf.
    „Nein!“ schrie er. „Ich habe nichts damit zu tun! Ich weiß überhaupt nicht, was sie will!“
    „Hören Sie?“ sagte der Schutzmann zu Birte.
    „Zum Teufel – glauben Sie, er gibt es gleich zu? Nehmen Sie ihn fest und sagen Sie Mr. Koenig Bescheid!“
    Der Schutzmann schüttelte bedächtig den Kopf.
    „So schnell geht das nicht, mein Fräulein. Zunächst kommen Sie mal beide mit auf die Wache.“
    Birte protestierte, aber es half nichts. Auf ihre nicht gerade salonfähigen Schimpfworte hin packte der Schutzmann ihren Arm nur noch fester.
    Auf der Wache wollte der Mann mit seinem Vorgesetzten sprechen. Der Vorgesetzte jedoch war ein Mann des Sicherheitsdienstes und mittlerweile an Knowlands Suchaktion beteiligt. Also sperrte der Rotköpfige seine beiden Gefangenen in eine Zelle und versprach ihnen baldige Behandlung ihres Falles – sobald nämlich sein Vorgesetzter zurückgekehrt sei.
    Birte stand kurz vor dem Wahnsinn. All ihre Bitten, doch die Zentrale anzurufen, wurden mit der Bemerkung abgetan:
    „Was meinen Sie, was einem armen Polizisten passiert, wenn er so einfach die Zentrale anruft!“
    Daraufhin konnte Birte nur noch bemerken:
    „Was meinen Sie, was Ihnen passiert, wenn Sie nicht anrufen?“
    Aber auch darauf hatte der Polizist nur mit einem Achselzucken geantwortet.
    Stunden vergingen in sinnloser Warterei. Birte hatte einen Versuch gemacht, ihren Zellengenossen zu einem Geständnis zu bewegen, aber die Erfolglosigkeit dieses Bemühens schon nach wenigen Sekunden eingesehen.
    Wie ein gefangener Tiger ging sie hinter den Stäben auf und ab. Aus der Pritsche war einer der Querstäbe herausgebrochen und lag auf dem Boden herum. In ihrer Nervosität spielte Birte Fußball mit ihm, schob ihn hierhin, dorthin, ging zur Wand, stieß ihn wieder weiter – stundenlang.
    Bis ihr plötzlich eine Idee kam – aus der Verzweiflung geboren und für die Verzweiflung geschaffen. Sie hob das massive Stück Holz auf, und als sie auf ihrem Spaziergang wieder hinter ihrem Mitgefangenen vorbeikam, schlug sie ihm mit aller Wucht auf den Kopf. Er stöhnte dumpf auf und kippte zur Seite.
    „Hilfe!“ schrie Birte. „Er ist ohnmächtig geworden!“
    Türen klappten. Schnaufend kam der Polizist hereingestürzt.
    „Was ist los?“ schrie er.
    Birte zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß nicht“, sagte sie. „Er fiel plötzlich um!“
    Sie stand der Zellentür zugewandt. Das Holz hielt sie unauffällig hinter dem Rücken verborgen.
    Der Schutzmann schloß die

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