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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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wirken und befahl dann dem Sicherheitsdienst, in die unterste Etage einzudringen.
     
    Bannister hörte, wie es über ihm zu zischen begann. Lachgas ist geruchlos – er konnte also Koenigs Angriffstaktik nur ahnen. Durch das seit der Überwältigung des Wächters nur halbgeschlossene Schott drang eine Stimme:
    „Achtung – Gas! Sie wissen, wo wir sind! ‘Raus hier!“
    Stiefel polterten, Männer fluchten – dann war es plötzlich still.
    Bannister stieß das Schott auf. Niemand war mehr zu sehen. Ihm war plötzlich ungeheuer leicht zumute. Er wußte, daß es ihm nichts helfen würde, sein trockenes Taschentuch vor Mund und Nase zu halten – und Wasser gab es hier nicht.
    Er ging noch ein paar Schritte und brach dann bewußtlos zusammen.
     
    Die Aktion gegen die Aufständischen wurde tatsächlich damit beendet, daß die Männer des Sicherheitsdienstes einen Gegner nach dem anderen vom Boden auflasen und in vorbereitete Zellen sperrten.
    Die Widerstandsleute hatten offensichtlich versucht, dem Gas zu entkommen. Sie konnten nicht wissen, daß die gesamte Etage verseucht war. Der einzige Ausweg für sie wäre der nach oben gewesen, aber auch den hatte Koenig rechtzeitig bewachen lassen.
    Immerhin vermißte er Dubray unter den Gefangenen. Von einem der Wiedererwachten erfuhr er, daß man Dubray nicht mehr gesehen hatte, seit es Bannister gelungen war, seinen Wächter zu überwältigen.
    Auf diese Weise erfuhr Koenig von der Befreiungsaktion seines Freundes. Er eilte weiter und fand Bannister in dem großen Lagerraum. Hinter ihm, in der engen Kabine, lag der gefesselte Wächter bewußtlos auf dem Boden.
    Bannister kam verhältnismäßig schnell zu sich. Durch Nebelschleier hindurch erkannte er Koenigs grinsendes Gesicht und zwang sich, seine Gedanken zusammenzuhalten.
    „Die Öfen!“ stammelte er. „Die Öfen – um Gottes willen!“
    Koenig schüttelte den Kopf. Er drehte sich um und sagte zu jemand, den Bannister nicht sehen konnte:
    „Er ist noch nicht ganz bei sich – er redet von Öfen!“
    Bannister gurgelte vor Wut und riß sich zusammen.
    „Du hirnverbrannter Idiot! Mit den Öfen wollen sie das Schiff sprengen!“
    Koenig verstand immer noch nicht. Bannister stützte sich auf die Ellenbogen und brachte sich dazu, ruhig zu sprechen.
    „Sie haben die Ersatz-Reaktionskammern der Helium- Wasserstofföfen mit Tritium gefüllt. Kannst du dir vorsteilen, was passiert, wenn die alten Kammern durch diese neuen ersetzt werden?“
    Koenig riß den Mund auf. Halb mechanisch hob er den rechten Arm und schaute auf die Uhr.
    „Zehn Minuten!“ japste er. „In zehn Minuten ist Kammerwechsel!“
    Bannister war im Nu auf den Beinen. Er torkelte noch ein wenig, aber er hielt mit Koenig Schritt, der wie ein Wilder davonraste.
    Sie erreichten die nächste Telephonstelle.
    „Überwachung! Hier spricht Koenig – und Bannister!“ fügte er dann hinzu. „Verhindern Sie sofort, daß bei den Helium-Wasserstoff-Öfen in zehn Minuten die neuen Reaktionskammern eingefahren werden!“
    „Jawohl, Sir! Ist verhindert!“ kam die Stimme des Mannes deutlich durch die Leitung. Dann erst äußerte er seine Bedenken: „Dann sind aber die Wolframöfen ohne Wärmezufuhr.“
    „Nehmen Sie die Uranbrenner in Betrieb! Wenn die nicht ausreichen, dann stellen Sie so viel Aggregate ab, wie Sie für notwendig halten. Auf jeden Fall setzen Sie die Helium-Wasserstoff-Öfen außer Betrieb, sobald die alten Kammern verbraucht sind!“
    „Verstanden, Sir!“
    Koenig legte auf. Währenddessen hatte Bannister nach Knowland rufen lassen.
    „Nehmen Sie zehn Ihrer Leute mit, Knowland! Wir müssen sofort in den Wulst hinauf. Vielleicht hat sich einer dieser Irren retten können und versucht jetzt, die Ersatz-Reaktionskammern per Hand einzusetzen!“
    Schutzanzüge waren in den Räumen der Conquest in genügender Anzahl vorhanden. Die Männer hatten sich schnell ausstaffiert und benützten die höchste Geschwindigkeitsstufe der Schwebebahnen, um an den Antriebswulst zu gelangen.
    Unterwegs hatte Koenig trotzdem noch genug Zeit, sich zu überlegen, was passieren könnte, wenn es ihnen nicht gelänge, das Attentat zu verhindern. Die Helium-Wasserstoff-Öfen enthielten als Reaktionsräume auswechselbare Metallkammern, in denen unter besonderen Bedingungen die Verschmelzung einfacher Wasserstoffkerne zu Helium vonstatten ging. Diese Öfen waren hundertmal wirksamer als die alten Uran-Reaktoren. Den höchsten Grad ihrer Wirksamkeit erreichten sie

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