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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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was ihm gerade noch im richtigen Augenblick eingefallen war. Es war etwas, worüber es sich den Kopf zu zerbrechen lohnte.
    Er wollte sich den Stein, der nicht höher als fünfzig Zentimeter war, unter den Arm klemmen und zurückgehen. Dabei stellte er mit Erstaunen fest, daß er sich nicht vom Boden abheben ließ.
    Bannister wandte mehr Kraft an – aber auch das nützte nichts. Natürlich, dachte er, wenn ihn nicht einmal der Sturm fortgeblasen hat!
    Mit dem großen Messer, das zur Ausrüstung eines jeden Anzuges gehörte, kratzte er den Boden um den Stein herum auf. Seine Lampe hatte er neben sich gelegt, um bei der Arbeit Licht zu haben.
    Er grub wie ein Verzweifelter – aber der Stein sank beharrlich in das Loch nach, das er unter ihm wühlte, und saß nach einer halben Stunde noch ebenso fest wie am Anfang.
    Um ihn herum lichtete sich langsam das Dunkel. Der Sturm hatte weiter nachgelassen, und der Aufgang der grünen Sonne stand dicht bevor. Aber Bannister merkte nichts von alldem. Er grub wie ein Besessener.
    Erst Koenigs schwacher Ruf ließ ihn zusammenfahren. Koenig war offensichtlich ziemlich weit entfernt.
    „Bannister – wo steckst du! Melde dich!“
    „Hier bin ich – vom Schiff links ab, wo wir vorhin gekrochen sind. Was ist los?“
    „Birte ist verschwunden!“
    Bannister erschrak so, daß er sein Messer fallen ließ.
    „Wie ist das passiert?“ fragte er.
    Koenigs Stimme kam schon deutlicher – ein Zeichen dafür, daß er sich schnell näherte.
    „Sie wollte dir nach! Mir schien es ungefährlich, und ich hielt sie nicht zurück. Ich sagte ihr, sie solle sich melden, sobald sie dich erreicht. Aber ich habe nichts von ihr gehört!“
    Koenig tauchte um eine Felsecke herum auf. Er ging aufrecht. Der Sturm war auf etwa Windstärke sieben gesunken. Grüne Dämmerung lag in der Luft.
    Die Sorge um Birte verdrängte völlig das Interesse an dem seltsamen Kegelstein.
    „In welcher Richtung ist sie gegangen?“ fragte Bannister.
    „Weiß der Teufel! Sie machte genau so einen Satz wie du – und dann war sie in der Dunkelheit verschwunden!“
    Sie sahen sich an – ratlos, ängstlich. Sie regulierten ihre Helmsender auf stärkste Energie und riefen sich die Hälse wund. Sie bekamen keine Antwort.
    „Wir suchen die Gegend ab! Ich rufe eine Suchgruppe!“ sagte Bannister.
    Er funkte das verabredete Signal zum Schiff hin und bat Gott, er möge den Hubschrauber unbeschadet durch den Sturm kommen lassen; denn für einen Hubschrauber war auch sieben noch eine durchaus heikle Windstärke.
    Er bückte sich nach seinem Messer und fand es nicht mehr. Der Stein lag ebenso fest wie vorher in dem Loch, das Bannister ihm gegraben hatte, aber das Messer, von dem er nicht mehr genau wußte, wohin er es hatte fallen lassen, war verschwunden.
    Bannister war das Messer wichtig genug, um fünf Minuten danach zu suchen. Dann jedoch rannte er hinter Koenig drein. Im Laufen kam ihm der Gedanke, wie sinnlos es sei, zu zweit aufs Geratewohl in die Gegend hineinzurasen und nach Birte zu suchen. So fatal es auch war – man mußte auf den Hubschrauber warten. Und der Hubschrauber – das war vorher ausgemacht worden – würde in der Nähe des fremden Schiffes landen.
    Er rief Koenig zurück.
    „Du hast recht!“ meinte der, nachdem Bannister ihm seine Bedenken auseinandergesetzt hatte. „Wir warten am besten!“
    Sie gingen langsam und niedergeschlagen zu dem fremden Schiff zurück. Auf einem von der Verwitterung flachgehobelten Stein ließen sie sich nieder. Bannister rechnete, daß der Hubschrauber vom Schiff aus etwa eine Stunde brauchen werde.
    „Wo mag sie nur sein?“ fragte Bannister voller Verzweiflung. Aber es war mehr eine rhetorische Frage, denn er wußte genau, daß Koenig ebensowenig darüber informiert war wie er selbst.
    Von ihrer Wartezeit mochten etwa zwanzig Minuten vergangen sein. Koenig nahm einen Stein vom Boden auf und warf ihn wütend auf den Rumpf des fremden Schiffes. Es gab einen dumpfen Klang. Koenig hob den Kopf und wollte etwas sagen, als sie beide plötzlich in ihren Helmempfängern einen schwachen Ruf hörten.
    Nach ein paar Sekunden hörten sie es wieder.
    „Ben!“ schrie eine schwache Stimme.
    Es war Birtes Stimme. Ben war die Abkürzung von Benjamin, Bannisters Vornamen.
    „Das ist Birte!“ sagte Koenig aufgeregt und völlig unnötigerweise.
    „Ruhe!“ sagte Bannister. Dann rief er: „Wir hören dich, Birte. Wo bist du?“
    Ihre Antwort kam leise und kaum verständlich.
    „Ich

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