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TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Nächstliegende konzentrierte und dann schwer davon abzubringen war. Er war sich nicht einmal sicher, ob sie die Expeditionsberichte nicht für Hörspielsendungen hielten, die zu ihrer Unterhaltung gedacht waren.
    Er merkte aber auch, wie er selbst langsam resignierte. Die jahrelange Suche nach den Intelligenzen dieses Planeten hatte ihn müde gemacht. Er zweifelte daran, ob er überhaupt jemals etwas finden würde. Die Fremden hatten offensichtlich nicht die Absicht, sich den Menschen zu zeigen.
    Von dem Augenblick, in dem er sich seiner eigenen Resignation bewußt wurde, dauerte es nur ein paar Wochen, bis er in der Steuerzentrale eine Versammlung der leitenden Offiziere des Schiffes zusammenrief.
    „Meine Herren!“ eröffnete er die Zusammenkunft. „Wir sind an einem Zeitpunkt angelangt, an dem zu überlegen ist, ob wir unserenAufenthalt auf dem Kronos noch länger fortsetzen. Was in einer solch kurzen Zeit, auf die die Aufenthalte unseres Schiffes immer beschränkt sein müssen, zu erforschen ist, haben wir erforscht. Auch wenn wir noch einmal zwei Jahre hierblieben – was wir finden würden, wäre nur Stückwerk, denn um einen Planeten dieses Ausmaßes völlig kennenzulernen, dazu bedürfte es selbst unter Zuhilfenahme unserer technischen Mittel wohl eines halben Jahrhunderts, wenn nicht sogar mehr.
    Wir alle sind, glaube ich, von der Existenz intelligenten Lebens auf dem Kronos überzeugt. Aber offensichtlich ist dieses Leben so intelligent, daß es es vorzüglich versteht, sich vor uns zu verbergen. In einer Welt, die von der unseren so verschiedene Formen aufweist, ist es für uns jedoch völlig unmöglich, jemand zu finden, der sich vor uns verstecken will.
    Ich schlage Ihnen, meine Herren, deshalb vor, den Aufenthalt abzubrechen und unsere eigentliche Suche wiederaufzunehmen. Ich weiß, daß ich befugt bin, diesen Entschluß eigenmächtig zu treffen. Aber nachdem die Instanz, die mir meine Machtbefugnisse verliehen hat, längst nicht mehr existiert, und auch aus der Erkenntnis heraus, daß es so besser und nutzbringender sei, möchte ich Sie um Ihre Meinung bitten!“
    Nach kurzem Schweigen meldete sich der oder jener zu Wort. Es gab keinen unter den etwa zwanzig Männern, der einen weiteren Aufenthalt auf dem Kronos nicht für sinnlos gehalten hätte.
    Der Tag des Abfluges wurde nach irdischer Zeitrechnung auf den 15. September 2017 festgesetzt.
    Bis dahin waren es noch vier Tage.
     
    Bannister, Koenig und Birte unternahmen noch einmal einen Ausflug zu dem Bergsee, an dessen Ufer die Conquest vor mehr als zwei Jahren gelandet war.
    Sie ließen sich von einem Hubschrauber bis in die Nähe der längst geräumten Beobachtungsstation bringen und setzten von dort aus ihren Weg zu Fuß fort.
    Von dem Tannenbaum, den Bannister damals so eingehend untersucht hatte, fanden sie keine Spur mehr; vermutlich hatten die Stürme die toten Bestandteile fortgeweht.
    In der Höhle lagen immer noch große und kleine Steine in den Nischen, und immer noch deutete nichts darauf hin, wozu das alles gut sei.
    Die blaue Sonne würde in drei Stunden untergehen, dann war mit dem Aufkommen von Sturm zu rechnen. Aber in den zwei Jahren ihres Aufenthaltes hatten die Männer von der Conquest gelernt, daß ihre Raumanzüge imstande waren, auch die unangenehmen Außenverhältnisse während des stärksten Sturmes in genügendem Maße abzufangen, und daß es gar nicht so schlimm war, während eines Sturmes draußen zu sein, wenn man sich nur gegen das Weggeblasenwerden richtig sicherte.
    Zwei Stunden vor Sonnenuntergang zeigten sich die ersten Wolkenbildungen. Koenig sah sie sich an und meinte:
    „Ich weiß nicht – irgend etwas sieht heute anders aus als sonst! Die Wolken gefallen mir nicht!“
    Tatsächlich spielte die Farbe der Wolken ins Gelbe hinüber, während sie sonst rein weiß oder – vor stärkeren Stürmen – auch grau waren. Der sonst grünblaue Himmel nahm eine Färbung an, wie sie sie noch nie gesehen hatten. Ein roter Ton spielte mit hinein und machte ihn hellbraun.
    Die blaue Sonne wurde trüb und versank in braunem Dunst, bevor sie den Horizont berührte. Wind kam auf.
    „Sehen wir zu, daß wir rechtzeitig hinunterkommen“, sagte Bannister besorgt. „Hinter den Felsbrocken haben wir genügend Schutz!“
    Er sah Birte an.
    „Wir könnten auch einen Hubschrauber rufen – was meinst du?“
    „Das kommt nicht in Frage!“ schimpfte Birte. „Was Ihr könnt, kann ich schon längst!“
    Sie befanden sich noch etwa

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