Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 31: Ringplanet im NGC 3031

TS 31: Ringplanet im NGC 3031

Titel: TS 31: Ringplanet im NGC 3031 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
dunkle Masse des fremden Schiffes plötzlich dicht vor ihnen auftauchte.
    „Sie sind nach links hinüber!“ sagte Bannister. „Wir kriechen hinterher – parallel zueinander, jeder drei Meter Abstand vom anderen!“
    Von den Kugeln war nichts mehr zu sehen. Sie kamen an ein paar grauen Steinen vorbei, aber niemand hätte zu sagen vermocht, ob es solche waren, wie sie sie damals im Schiff gesehen hatten, oder andere.
    Bannister stieß einen Stein beiseite, der ihm im Wege lag. Er war ziemlich regelmäßig geformt – wie ein Kegel mit abgeschnittener Spitze.
    Eine Bö heulte über ihn dahin. Aus den Augenwinkeln stellte Bannister fest, daß weit größere Steinbrocken davongewirbelt wurden, als der, den er eben beiseitegeschoben hatte; der selbst aber blieb liegen.
    Bannister hatte keine Zeit, sich darüber zu wundern. Eine neue Bö raste heran und hätte ihn mit fortgerissen, wenn es ihm nicht gelungen wäre, sich rechtzeitig am Boden festzukrallen.
    Immer höhere Felsmassen türmten sich vor ihnen auf. Und wenn man nicht annehmen wollte, daß die Kugeln Berge hinaufrollen könnten, dann müßten sie sich an den einzig gangbaren Weg halten – und der führte nach fünfzig Metern wieder an das Seeufer zurück, ohne daß sie auch nur eine einzige der Kugeln entdeckt hätten.
    Der Sturm peitschte den See zu meterhohen Wogen auf. Gischt spritzte den dreien über die Anzüge, als sie erschöpft und entmutigt wieder zusammentrafen.
    „Nichts!“ keuchte Koenig. „Überhaupt nichts!“
    Birte kam als letzte herangekrochen.
    „Wie verhext!“ sagte sie.
    Eigentlich sahen sie erbärmlich aus – gar nicht wie die stolzen Eroberer eines fremden Planeten. Sie hatten sich flach an den Boden gepreßt, um dem Sturm keine Angriffsfläche zu bieten, und konnten es deswegen nicht einmal wagen, die Köpfe aus dem Uferschlamm zu heben. Von hinten bespülte sie die Gischt des Sees, von oben strömte der wolkenbruchartige Regen auf sie herab.
    „Wir müssen zurück!“ sagte Bannister. „Sonst werden wir in den See gefegt!“
    Sie krochen denselben Weg zurück, den sie eben gekommen waren. Bannister kam wieder an dem kegelförmigen Stein vorbei. Seine Spitze war etwas zur Seite gebogen, als habe sie dem Sturm nicht länger standhalten können.
    Sie brauchten eine halbe Stunde, bis sie den Schutz des großen Felsens wieder erreichten, weil sie diesmal gegen den Sturm kriechen mußten.
    Aufatmend ließen sie sich hinter der dunklen Wand nieder. Die Blitze hatten aufgehört, der Sturm nachgelassen, aber der Regen fiel unaufhörlich. Die Nacht war dunkler als zuvor.
    Bannister war niedergeschlagen. Wo Koenig nur eine verpaßte Gelegenheit sah, da erkannte er das Scheitern der ganzen Expedition. Sie hatten nicht das gefunden, was sie suchten – und sie hatten die letzte Chance auch nicht nutzen können.
    Irgendetwas beunruhigte ihn. Er konnte nicht sagen, was es war. Irgendein unterbewußter Eindruck, den er nicht zu registrieren vermochte. Er strengte sich an, darüber nachzudenken. Was war ihm unterwegs aufgefallen? Daß Kugeln nicht bergauf rollen können, daß man noch im Schiff nachsehen müsse, ob nicht ein paar dort zurückgeblieben seien, daß der kegelförmige Stein nicht vom Sturm weggeweht wurde – der kegelförmige Stein – der kegelförmige …
    Etwas in seinem Gehirn schnappte plötzlich ein. Mit einer blitzschnellen Bewegung riß er seinen Tragstrahler aus dem im Anzug dafür vorgesehenen Futteral und rief den beiden anderen zu:
    „Bleibt hier! Ich bin gleich wieder zurück!“
    Birte und Koenig blieb keine Zeit zu antworten. Bannister verschwand in der Finsternis.
    Er konnte sich schon auf den Knien fortbewegen. Der Sturm hatte normales Ausmaß angenommen.
    Mit dem starken Strahler fand er mühelos den Weg, den sie vorhin gekrochen waren. Er kam dicht an dem fremden Schiff vorbei und wandte sich von dort aus nach links.
    Eine Viertelstunde lang suchte er den Platz ab, an dem seiner Erinnerung nach der Stein liegen mußte. Er hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, ihn wiederzufinden, als er ihn mitten in einem unordentlichen Haufen kleiner Steine entdeckte.
    Das war er. Immer noch sah er so aus, als habe der Sturm seine Spitze zur Seite gebogen. Und Bannister erinnerte sich genau, daß er, als er zum erstenmal auf ihn gestoßen war und ihn zur Seite geschoben hatte, wie ein Kegel ohne Spitze aussah.
    Ein kegelförmiger Stein – einmal mit Spitze und einmal ohne Spitze. Das war es, was ihn beunruhigt hatte und

Weitere Kostenlose Bücher