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TS 33: Projekt Mikrokosmos

TS 33: Projekt Mikrokosmos

Titel: TS 33: Projekt Mikrokosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Grinnel
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ihre Fassung wiedergefunden hatte. „Also doch ein Privatweg.“
    „Wieso?“ fragte Alton und tat erstaunt. „Ich habe kein Schild gesehen. Halten Sie sich fest, das Rennen geht los!“
    Marge hielt sich gut, daran gab es keinen Zweifel. Sie hatte sich damit abgefunden, daß ein Warren Alton, einmal auf einer heißen Spur, höchstens durch den Tod aufgehalten werden könnte. Was blieb ihr weiter übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Sie lächelte ein wenig gequält, öffnete die Bereitschaftstasche der kleinen Kamera, hob den Apparat ans Auge und richtete das Objektiv durch das Rückfenster auf die Straße. Als der Verfolger hinter ihnen um die Biegung schoß, drückte sie auf den Auslöser.
    „So, das hätten wir,“ sagte sie munter. „Nun kann der „Star“, wenn wir im Gefängnis oder im Leichenschauhaus enden, wenigstens eine Aufnahme von unserer letzten Fahrt bringen. Beruhigt Sie diese Aussicht?“
    Warren nickte und begann gutgelaunt zu pfeifen. Marge zuckte die Achseln und machte eine zweite Aufnahme des Verfolgers. Dann knipste sie die steilen Abgründe zur Rechten und die ragenden Felswände auf der anderen Seite. Ununterbrochen gellte hinter ihnen das Horn des Verfolgers, der sich bedenklich genähert hatte. Aber das Ende der ebenen Strecke war gekommen, und auf dem ansteigenden, kurvenreichen Teil, der folgte, war der wendigere Wagen Altons dem anderen überlegen. Warren raste weiter, nahm eine Linkskurve, schwang den Wagen in eine steile Kehre. Plötzlich trat er das Bremspedal durch und brachte den Wagen zum Stehen.
    In fassungslosem Staunen blickten Warren und Marge durch die Windschutzscheibe. Blendender Sonnenschein überflutete das Gelände vor ihnen. Es war nicht anders, als habe ihnen jemand eine Binde von den Augen genommen. Verschwunden waren die Bäume und Abhänge, es gab keine Felswände mehr. Vor ihnen lag ein weites Tal, über dem sich ein mit winzigen weißen Wölkchen bedeckter blauer Himmel dehnte. Und in diesem Tal lag eine durchaus ungewöhnliche Stadt. Deutlich waren die Türme großer Gebäude zu erkennen, Türme, die aus Glas oder einem hell schimmernden Metall bestanden. Andere, von bizarren Kuppeln gekrönt, erinnerten an die Pracht orientalischer Märchenstädte. Eine Art Mauer war um die Stadt gezogen, mit zahlreichen Toren, von denen Straßen in das Innere der Stadt liefen. Von einigen der Türme wehten Fahnen, hier und da stiegen Rauchwölkchen auf, und es sah aus, als würden irgendwelche Geschosse in den Himmel geschleudert.
    Vor der Stadt dehnte sich ein weites Feld, auf dem sich zwei Armeen gegenüberstanden. Männer kämpften miteinander, Rauch und Staub lagerten über der Szene, Einschläge warfen hohe Erdfontänen in die Luft. Warren und Marge erkannten die kämpfenden Gestalten in aller Deutlichkeit. In Sekundenbruchteilen nahmen sie das verblüffende Bild in sich auf, dann nahm ein anderer Vorgang ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Aus dem Tal führte eine breite Straße genau auf sie zu, und auf dieser Straße rollte eine Kolonne gepanzerter Fahrzeuge heran. Die Panzer rumpelten unbeholfen auf unzähligen Rädern, sie waren bemannt von Soldaten, die schwere Metallhelme trugen. Die Besatzung des vordersten Wagens schien die beiden Fremden entdeckt zu haben. Die Männer reckten die Arme, ihre aufgeregten Gesten deuteten daraufhin, daß sie sich Befehle zuriefen, obwohl nicht der geringste Laut zu vernehmen war. Langsam und drohend richteten sich die auf den Fahrzeugen montierten Kanonen auf Warrens Wagen.
    Marges Reaktion war instinktiv und nicht vom Verstand diktiert. Sie riß die Kamera ans Auge und drückte auf den Auslöser. Dann erst schien ihr die drohende Gefahr zu Bewußtsein zu kommen, und sie stieß einen schrillen Schrei aus. Dieser Schrei löste die Erstarrung, in die der seltsame Anblick Warren versetzt hatte. Er nahm den Fuß von der Bremse, trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch und schloß für einen Sekundenbruchteil die Augen. Als er sie wieder öffnete, fiel sein Kinn vor Erstaunen herab. Da war kein Tal mehr, keine dunklen Sprengwolken, keine gepanzerten Fahrzeuge, auf denen wild gestikulierende Soldaten kauerten. Er sah nichts anderes als das, was er Sekunden zuvor erblickt hatte – den steinigen Weg, die Abgründe rechts, ragende Felswände auf der anderen Seite. Er zog den Wagen durch die nächste Kurve und warf aus den Augenwinkeln einen Blick auf Marge.
    „Oh!“ seufzte das Mädchen und ließ sich auf dem Sitz

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