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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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dagegen zu unternehmen! Und was ist mit Jor? Sie lassen ihn doch hoffentlich nach wie vor den Laden bewachen, oder?“
    „Natürlich. Wollen Sie jetzt ein öffentliches Dementi bringen? Die Sendeminute kostet fünfzehn Kredite. Lassen Sie sich allerdings in aller Freundschaft gesagt sein, ich glaube, es ist hinausgeworfenes Geld. Sie kennen das Sprichwort: Etwas bleibt immer hängen. Ein. einmal in Umlauf gesetztes Gerücht läßt sich nur schwer wieder aus der Welt schaffen.“
    Ingrimmig sagte Fara: „Ich kaufe zwei Minuten. Eine morgens, eine abends.“
    „Also gut, wir werden dann die Berichtigung bringen. Gute Nacht.“
    Der Sichtschirm wurde dunkel. Fara saß eine Zeitlang regungslos davor, bis ihm ein neuer Gedanke kam.
    „Unser Sohn“, sagte er zu einer Frau. „Ich werde mit ihm reden müssen. Entweder er arbeitet in Zukunft in der Werkstatt mit oder ich sperre ihm das Taschengeld.“
    „Du packst ihn falsch an. Er ist dreiundzwanzig, und du behandelst ihn immer noch wie ein kleines Kind. Vergiß nicht, du warst mit dreiundzwanzig schon verheiratet.“
    „Das war etwas anderes. Ich wußte, was ich wollte. Weißt du, was er sich heute abend geleistet hat? Ich bat ihn, mir zu helfen, den Schneidbrenner von der Werkstatt zu holen, und er hat sich nicht einmal die Mühe gemacht zu antworten. Und das vor allen Leuten. Er ist ein Taugenichts durch und durch.“
    In dieser Nacht schlief Fara Clark sehr schlecht.
     
    *
     
    Es gab Tage, an denen die Überzeugung, daß alles letzten Endes auf eine persönliche Auseinandersetzung zwischen ihm und den Waffenhändlern hinauslief, schwer auf Fara lastete. Obwohl das Geschäft nicht auf seinem Weg zur Werkstatt lag, ging er doch regelmäßig zweimal am Tage daran vorbei, um ein paar Worte mit Jor zu wechseln, der davor Wache hielt. Dann kam der Tag, an dem er den Polizisten nicht mehr antraf.
    Fara wartete, erst geduldig, dann immer ärgerlicher. Schließlich rief er von der nächsten Sprechstelle Jors Wohnung an, aber dort war Jor auch nicht. Fara zögerte unentschlossen. In der Werkstatt wartete eine Menge Arbeit auf ihn, und zum ersten Male in seinem Leben bedrückte ihm, ein gewisses Schuldgefühl gegenüber seinen Kunden, die er über einer Sache vernachlässigte, die ihn eigentlich nichts anging.
    Als er aus der Kabine trat, sah er, daß sich inzwischen vor dem Laden einige Leute angesammelt hatten, und er begab sich eilenden Fußes wieder dorthin. Einer der Männer begrüßte ihn aufgeregt. „Fara, sie haben Jor ermordet!“
    „Ermordet?“ Fara stand da wie gelähmt. Langsam sagte er: „Wo ist die Leiche?“
    „Drinnen im Laden.“
    „Sie meinen … dieses Lumpenpack …“ Er sprach nicht weiter.
    Trotz seines Hasses auf die Waffenhändler fiel es ihm schwer, sich den alten silberhaarigen Mann als Mörder vorzustellen.
    „Es hat zwar niemand gesehen, wie es passiert ist. Aber Jor ist seit drei Stunden verschwunden, als hätte ihn der Erdboden verschluckt. Der Bürgermeister hat die Leute angerufen, aber natürlich haben sie alles abgeleugnet. Na, nützen wird es ihnen nichts. Dale hat in Ferd Soldaten und Geschütze angefordert.“
    Fara hatte das stolze Gefühl, daß er letzten Endes nun doch recht behalten hatte mit seiner Warnung vor den Waffenhändlern. Er zumindest hatte niemals daran gezweifelt, daß mit ihnen Unheil und Verderben ins Dorf gekommen war. Seine Stimme schwankte, als er sagte: „Geschütze? Ja, das ist die einzig richtige Antwort. Die Soldaten werden es diesen Kerlen schon zeigen.“
    Er nickte bekräftigend und wollte noch hinzufügen, daß anscheinend erst ein Mann sein Leben verlieren mußte, bevor die Soldaten ihre Pflicht erkannten, als ein Ruf aus der Menge ihn innehalten ließ.
    „Da kommt der Bürgermeister! Herr Bürgermeister, wann kommen die Geschütze?“
    Das Fahrzeug des Bürgermeisters setzte federnd auf der Straße auf, und die Umstehenden umringten es wißbegierig. Dale mußte den Frager gehört haben, denn er blieb im Wagen stehen und hob, um Ruhe heischend, die Hand. Zu seiner Überraschung gewahrte Fara, daß der Bürgermeister dabei anklagend in seine Richtung blickte. Er schaute sich um, aber er stand ganz allein. Die anderen drängten sich alle um den Wagen des Bürgermeisters. Dann plötzlich streckte Bürgermeister Dale seine Hand aus und wies mit dem Finger auf ihn. Mit vor Erregung bebender Stimme sagte er:
    „Dort steht der Mann, dem wir das alles zu verdanken haben. Kommen Sie nur näher, Fara

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