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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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lassen. Und Ihr Sohn war schneller als die anderen. Sie spazieren gerade die Hauptstraße auf und ab."
    „Raus!" brüllte Fara. „Und Ihr schadenfrohes Grinsen können Sie sich schenken. Raus, sage ich!"
    Castler hatte eine solch plötzliche Abfuhr nicht erwartet. Er lief rot an und strebte dann eilig der Tür zu. Mit einem Krachen fiel sie hinter ihm ins Schloß.
    Fara stand einen Augenblick steif da, dann schaltete er die Poliermaschine ab und trat auf die Straße.
    Er tat es ohne festen Plan, aber mit dem festen Entschluß, einer unmöglichen Situation so schnell wie möglich ein Ende zu bereiten. Warum mußte ausgerechnet er einen solchen Taugenichts von Sohn haben? Er, der hart arbeitete, seine Schulden pünktlich bezahlte und ganz allgemein ein Leben zu führen versuchte, wie es die Kaiserin von einem getreuen Untertan erwartete?
    Als er in die Hauptstraße einbog, sah er sie vor sich gehen. Er beschleunigte seine Schritte, um sie einzuholen, und er hörte das Mädchen sagen:
    „Sie befinden sich im Irrtum über uns. Ein Mann wie Sie ist in unserer Organisation fehl am Platze. Sie gehören in den Dienst der Kaiserin, die für junge, gutaussehende Männer wie Sie immer Verwendung hat."
    Er hörte die Worte, aber sie drangen kaum in sein Bewußtsein ein. Heiser sagte er: „Cayle!"
    Das Paar drehte sich um. Die grau-grünen Augen des Mädchens musterten ihn neugierig und doch wieder kühl. Kein Schamgefühl, dachte er, und seine Wut wuchs. Mit halb erstickter Stimme sagte er: „Cayle, geh sofort nach Hause!"
    Eine leichte Röte stieg in Cayles Gesicht. Mit einem bitteren Lächeln um den Mund wandte er sich dem Mädchen zu und sagte: „Das ist der kindische alte Narr, mit dem ich mich abzufinden habe. Glücklicherweise sehen wir uns nur selten. Wir essen nicht einmal am gleichen Tisch. Was halten Sie von ihm?“
    Das Mädchen lächelte unpersönlich. „Oh, Fara Clark ist uns kein Unbekannter. Er ist der glühendste Verehrer der Kaiserin hier in Glay.“
    „Ja, das stimmt.“ Der junge Mann verzog sein Gesicht. „Sie sollten ihn nur hören. Er glaubt, wir leben im Himmel, und die Kaiserin sei der liebe Gott.“
    Mit diesen Worten drehte er sich um und zog das Mädchen mit sich. Fara stand da und wußte nicht, wie ihm geschehen war. Er hatte das dumpfe Gefühl, einen Fehler begangen zu haben, aber welchen und warum und wieso, das hätte er nicht zu sagen vermocht. Die ganze Zeit, seit Cayle sich geweigert hatte, ihm in der Werkstatt zu helfen, das wußte er, hatte die Spannung in ihrem beiderseitigen Verhältnis einer Entladung zugestrebt. Jetzt jedoch, nach diesem Zusammenstoß, der den endgültigen Bruch bedeutete, versuchte er die Augen davor zu schließen.
    Als er an diesem Abend nach Hause kam, wartete seine Frau schon auf ihn. Sie sagte: „Fara, er möchte von dir fünfhundert Kredit borgen, damit er in die Hauptstadt gehen kann.“
    Fara nickte wortlos. Am nächsten Morgen holte er das Geld von der Bank und gab es Creel, die es ins Schlafzimmer brachte.
    Eine Minute später kam sie wieder heraus. „Er läßt dir auf Wiedersehen sagen.“
    Am Abend, als Fara aus seiner Werkstatt zurückkam, war Cayle schon fort.

 
Zweites Kapitel
     
    Endlich war er frei.
    Cayle betrachtete seine Abreise aus Glay nicht als Resultat eines Entschlusses. Der Wunsch, das Dorf hinter sich zu lassen, hatte ihn schon so lange verfolgt, daß er Teil seines Lebens geworden war, ein körperliches Bedürfnis wie Essen und Trinken und Schlafen.
    Warum sich allerdings nach all dieser Zeit auf einmal die Tür seines Gefängnisses aufgetan hatte, das eigentlich wußte er nicht einmal zu sagen. Möglich, daß das Mädchen aus dem Waffenladen, Lucy Rall, den endgültigen Anstoß dazu gegeben hatte. Damals, bei ihrer Unterhaltung, hatte sie so nebenbei hingeworfen: „Ja, ich komme aus der Hauptstadt. Donnerstag nachmittag fahre ich zurück.“
    Sie würde also zurückkehren, während er dazu verdammt war, in Glay ausharren zu müssen – ein plötzlich unerträglicher Gedanke.
    Das, mehr als der Streit mit seinem Vater, hatte ihn schließlich – veranlaßt, seine Mutter um das Reisegeld anzugehen. Und jetzt saß er in dem Flugschiff, das ihn in die kaiserliche Hauptstadt bringen würde.
    Er lehnte sich bequem in seinen Sessel zurück und dachte an das Mädchen. Vorhin auf dem Flugplatz hatte er nach ihr Ausschau gehalten, sie aber nirgends entdecken können. Er bedauerte das, aber das war nicht zu ändern.
    Das Mädchen. Was für

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