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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Isher wie auch die Waffenläden nur Mittel zum Zweck sind. Und was das für ein Zweck ist, beginne ich erst zu ahnen. Wenn Sie mir ein paar Fragen beantworten wollen, werde ich Ihnen in ein paar Minuten sagen können, wer Captain Hedrock ist, oder besser war. Ich sage bewußt war, denn ich muß Sie leider davon informieren, daß die Waffenhändler die Absicht hatten, ihn in einer eigens für diesen Zweck konstruierten Zelle zu verhören und anschließend hinzurichten.
    Mir sind natürlich alle Einzelheiten bekannt, die den Waffenhändlern über Captain Hedrock zugänglich waren. Meine Suche hat mich auf seltsame Wege geführt, aber wenn in der Familie Isher ähnlich seltsame Wege existieren, dann ist der elektronische Schild, den Robert Hedrock benutzt hat, nur ein winziges Glied in meiner Beweiskette. Aber erlauben Sie mir eine Frage: Gibt es irgendwelche Bilder oder Filme über den Gatten der Kaiserin Ganeel?“
    „Nein.“ Ihr war, als wäre sie soeben aus einer Ohnmacht erwacht, denn sie hatte soeben versucht, eine Konsequenz zu ziehen, die ihr unbegreiflich war. „Mr. Gonish, er sagte, daß ich ihn mit Ausnahme meines dunklen Haares an Ganeel erinnerte.“
    Der Weise verbeugte sich. „Eure Majestät, ich sehe, daß Sie meinen Gedanken folgen. Ich möchte, daß Sie sich die ganze Geschichte Ihrer Vorfahren vergegenwärtigen und sich zu erinnern versuchen, wessen Bilder fehlen – Prinzgemahl oder Kaiser?“
    Sie runzelte die Stirn. „Soviel ich weiß, gibt es nur einen Kaiser, von dem kein Bild vorhanden ist, aber das ist verständlich. Als Begründer der Dynastie …“
    Sie hielt inne und starrte Gonish an. „Sie sind wahnsinnig“, sagte sie leise. „Das ist ja unmöglich!“
    Der Weise schüttelte den Kopf. „Nein, Sie können das jetzt als volle Intuition betrachten. Sie kennen ja meine Ausbildung und wissen, daß ich aus einer kleinen Anzahl unzusammenhängender Fakten einen Schluß zu ziehen vermag. Wir nennen das Intuition, in Wirklichkeit ist das jedoch nur die Fähigkeit des Gehirns, blitzartig eine große Zahl von Fakten zu koordinieren und mir ebenso blitzartig die Lücken zu zeigen, die ich dann durch geeignete Fragen schließen muß.
    Eine dieser Tatsachen ist, daß nicht weniger als siebenundzwanzig wichtige Porträts in der Geschichte der Waffenläden fehlen. Ich habe mir die Schriften dieser Männer angesehen und eine unverkennbare Ähnlichkeit in ihren Ansichten und in ihrer allgemeinen Lebensphilosophie festgestellt. Ob Sie es glauben oder nicht, ebenso wie der erste Isher nur ein Name ist, so ist auch unser Gründer Walter S. de Lany nur ein Name ohne Gesicht.“
    „Aber wer steckt dahinter?“ fragte Prinz del Curtin. „Offenbar hat die Menschheit irgendwann einmal einen Unsterblichen hervorgebracht.“
    „Hervorgebracht ist nicht ganz der richtige Ausdruck. Ich möchte eher sagen fabriziert, denn wenn das ein natürlicher Vorgang gewesen wäre, dann hätte er sich in all den Jahrhunderten unzählige Male wiederholt. Und es muß ein Zufall gewesen sein, der nicht wiederholt werden kann, denn alles, was der Mann je getan oder gesagt hat, zeigt ein leidenschaftliches Interesse am Wohlergehen der menschlichen Rasse.“
    „Aber“, sagte der Prinz, „was hat er vor? Warum hat er Innelda geheiratet?“
    Einen Augenblick schwieg Gonish. Er blickte die Frau starr an, und sie erwiderte seinen Blick. Schließlich nickte sie, und Gonish sagte:
    „Er hat versucht, die Familie Isher rein zu erhalten. Er glaubt an sein eigenes Blut, und mit Recht, wie die Geschichte bewiesen hat. Sie beide sind zum Beispiel nur entfernte Angehörige der Isher-Familie. Ihr Blut ist so vermischt, daß man Ihre Verwandtschaft zu Captain Hedrock kaum eine Verwandtschaft nennen kann. Hedrock hat mir gegenüber einmal gesagt, die Isher Kaiser neigten dazu, brillante und unstabile Frauen zu heiraten, was in periodischer Folge die Familie in Gefahr brächte. Die Kaiserinnen sind es, sagte er damals, die immer wieder die Kontinuität ihrer Familie retten, indem sie fähige Männer heiraten.“
    „Und wenn wir“ – der Frau wurde gar nicht bewußt, daß sie ihn unterbrach, der Gedanke kam ihr einfach, und sie sprach ihn aus. „Und wenn wir ihnen anbieten, Sie für ihn einzutauschen?“
    Gonish zuckte die Achseln. „Sie würden wahrscheinlich seine Leiche für mich bekommen.“
    „Und wenn ich den Interstellaren Antrieb anbiete?“
    Gonish überlegte. „Madam“, sagte er schließlich, „ich kann keine Intuition

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