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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Versteck sicher fühlen konnten.“
    „Ich habe mich nicht auf diese Vorschrift verlassen. Meine Kollegen und ich“ – es war ganz gut, wenn sie annahmen, daß er nicht allein war –, „haben nur mit Bedauern die wachsende Arroganz dieses Rates konstatiert und seine Anschauung, daß niemand für seine Handlungen verantwortlich sei und so seinen eigenen Satzungen zuwiderhandeln dürfe.“
    „Unsere Konstitution“, sagte Bayd Roberts, „verlangt, daß wir alles tun, um unsere Position zu halten. In einem dringenden Notfall, wie er hier vorlag, durfte es kein Hinderungsgrund sein, daß dieser Angriff auf die Person oder die Residenz des herrschenden Isher erfolgen mußte. Sie werden übrigens feststellen, daß wir dafür sorgten, daß Ihre Majestät während des Angriffs nicht im Palast zugegen war.“
    „Ich muß unterbrechen“, rief der Vorsitzende des Rates. „Dem Gefangenen ist es gelungen, die Unterhaltung nach seinen Wünschen zu lenken. Ich kann gut verstehen, daß wir uns alle wegen des Angriffs auf den Palast etwas schuldig fühlen, aber schließlich brauchen wir uns dafür nicht vor dem Gefangenen zu rechtfertigen.“ Er wandte sich um und sprach in ein Mikrofon: „Offizier vom Dienst, kommen Sie herein und stülpen Sie dem Gefangenen einen Sack über den Kopf.“
    Hedrock lächelte sanft, als die Wache hereinkam. „Sie werden sich jetzt wundern“, sagte er.
    Er regte keinen Muskel, als der Mann ihn packte. Der Sack hob sich, und …
    Da geschah es!
    Als Hedrock vor einer halben Stunde im Palast durch den Teil der Wand getreten war, den er dann später losgelöst und ans Tageslicht geschleppt hatte, als die Waffenmacher angriffen, hatte er sich in einer Schattenwelt wiedergefunden. Er blieb eine lange Zeit ruhig stehen und ließ seinem Körper Zeit, sich der veränderten Umgebung anzupassen und hoffte dabei im stillen, daß niemand versuchen würde, ihm durch das elektronische Kraftfeld zu folgen. Nicht, daß der Betreffende ihm hätte schaden können. Das Schwingungsfeld war auf seinen Körper abgestimmt, und auf niemand anderen, und während all der Jahre, die es dort unten im Kellergewölbe des Palastes Teil einer Wand gewesen war, hatte die einzige Gefahr darin bestanden, daß jemand versehentlich mit dem Feld in Berührung kam und dadurch Schaden litt. Hedrock hatte sich oft gefragt, was wohl das Schicksal eines solchen Pechvogels sein würde.
    Aber jetzt war er selbst drinnen und hatte keine Eile mehr. Die normalen Gesetze von Zeit und Raum hatten in dieser Welt der Schatten keine Gültigkeit. Sie war nirgends und doch überall. Nirgends konnte man so schnell seinen Verstand verlieren wie hier, denn ein Mensch, der in diese Welt eindrang, für den hatte der Fluß der Zeit, ja die Welt, aufgehört zu existieren. Er hatte festgestellt, daß ein Aufenthalt von sechs Stunden seine eigene geistige Gesundheit in Gefahr brachte. Als er vor ein paar Stunden in seinem Labor durch ein Gegenstück dieser Platte getreten war, hatte er erfahren, daß die Kaiserin ihn zu heiraten beabsichtigte, und das hatte ihm für eine Weile die Sicherheit gegeben, die er brauchte, und was noch wichtiger war, es hatte ihm sicheren Zugang zu dem Schild in den Palastgewölben in Aussicht gestellt. Folglich hatte er sich schnell wieder in die reale Welt zurückgezogen, um die vier Stunden zu sparen, die ihm noch verbleiben würden, ohne daß er in der Pseudoweit Schaden erlitt.
    Diesmal durfte er sich also vier Stunden, besser freilich nur zwei oder drei in der Schattenwelt aufhalten. Dann mußte er sich ihr wieder monatelang fernhalten. Er hatte von dieser Erfindung zu einer Zeit gehört, da er einmal Ratsvorsitzender der Gilde gewesen war, eine äußerst autokratische Stellung, die es ihm erlaubt hatte, dem jungen Mann, dessen Idee es gewesen war, ein ganzes Laboratorium von Physikern zur Verfügung zu stellen.
    Der junge Physiker war damals von der Überlegung ausgegangen, daß die Materietransmitter der Waffenläden die räumliche Entfernung zwischen zwei Punkten dadurch überbrückten, daß sie die materielle Existenz dieser Entfernung einfach negierten. Der Erfinder hatte postuliert, daß eine Umkehrung des Prozesses Raum aus dem Nichts schaffen würde und hatte seine Theorie bewiesen.
    Die Forschungen waren erfolgreich, und Hedrock konnte die Ergebnisse dank seiner Position der Öffentlichkeit und auch der Gilde vorenthalten. Damit war die Angelegenheit für die Waffenhändler erledigt – ein Experiment, das

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