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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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sie auch opfern mußte, sie mußte ihn wiederhaben.
    Als er am vergangenen Abend um sechs Uhr im Palast aufgetaucht war, hatte er einer sofortigen Heirat ohne Widerspruch zugestimmt. Es war eine einfache Zeremonie gewesen, aber insofern vor den Augen der Öffentlichkeit, als sie ihr Heiratsgelübde vor dem Video abgelegt hatte. Hedrock war nicht auf dem Bildschirm erschienen, und auch sein Name war nicht erwähnt worden. Für das Volk war er nur ,der hervorragende Offizier, der die Wertschätzung Ihrer Majestät errungen hat’. Nach dem Gesetz war er nur ein Prinzgemahl, und als solcher hatte er im Hintergrund zu bleiben.
    Als sie sechs Stunden seine Frau gewesen war, hatte sie ihm von ihrer Verabredung mit Gonish erzählt. Und dann war sie gegangen. Sie sah jetzt noch den seltsamen Blick seiner Augen vor sich – und jetzt stand sie vor den Ruinen, und Hedrock war fort, mitten aus dem Herzen ihres mächtigen Reiches entführt von der Hand ihrer Erzfeinde. Wichtig war jetzt, zu erfahren, was geschehen war, und dann entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Sie sah sich die angesengten Wände der Halle an. Ihre grünen Augen blitzten. „Ich möchte jetzt einen zusammenhängenden Bericht, wie es möglich war, daß Prinz Hedrock mitten aus dem kaiserlichen Palast heraus von diesen Rebellen entführt werden konnte!“
    Prinz del Curtin machte sich zum Sprecher der Palastwache. „Wie ich gehört habe, schlugen Kriegsschiffe der Waffenhändler die Bresche in die Wand. Dann ging eines der Schiffe längsseits und entsandte Männer in den Korridor, Männer, die offenbar dem Feuer unserer Soldaten gegenüber immun waren. Stimmt das?“
    „Ja, das ist richtig, Sir“, bestätigte der Hauptmann der Palastwache, der es immer noch nicht wagte, der Kaiserin in die Augen zu sehen, Prinz del Curtins Worte.
    „Die Angreifer standen unter der Führung von Peter Cadron vom Exekutivrat der Gilde. Als sie den Korridor erreichten, erwartete sie dort Prinz Hedrock. Er hatte irgendeine elektronische Platte, etwa zwei Meter lang und siebzig Zentimeter breit, bei sich, die er kurz vorher mit Hilfe von ein paar Männern der Wache aus dem Kellergewölbe heraufgeholt hatte. Er stellte sich neben die Platte, wartete, bis jedermann ihn gut sehen konnte und trat dann in die Platte und verschwand.
    Die Platte blieb stehen, offenbar von der anderen Seite aus festgehalten. Etwa nach einer Minute tauchte Prinz Hedrock wieder aus der Platte auf und warnte Peter Cadron.“
    „Und was war das für eine Warnung?“ wollte die Kaiserin wissen.
    „Er fragte den Senator Cadron, ob er sich nicht an das Gesetz der Gilde erinnerte, das jegliche Einmischung in die Angelegenheiten des Kaiserhauses verbot“, sagte der Wachoffizier. „Er sagte, daß der ganze Exekutivrat der Gilde diese Einmischung noch bereuen würde und daß man die Gilde lehren würde, daß auch sie nur ein Teil, aber nicht das Ganze der Isher Zivilisation sei.“
    „Das hat er gesagt!“ Ihre Augen funkelten. „Wie kommt er zu einer solchen Drohung? Ist es möglich, daß es noch eine andere dritte Organisation gibt, von der wir nichts wissen?“ Sie hob den Kopf. „Prinz“, sagte sie erregt, „er hat einmal zu mir gesagt, er sei nie Mitglied der Gilde gewesen und würde auch nie eines sein. Wir müssen dem nachforschen. Sobald wir die Gefahr der Riesen abgewendet haben, müssen wir unbedingt …“
    Sie unterbrach sich, als sie den verblüfften Gesichtsausdruck des Prinzen bemerkte. Ihre Augen weiteten sich. Sie flüsterte: „Das ist doch nicht möglich. Er kann nicht der Riese sein. Warten Sie, unternehmen Sie nichts. Wir können das gleich beweisen!“
    Sie trat an ein Visifon und sagte mit müder Stimme. „Bringen Sie den Gefangenen Edward Gonish zu mir.“
    Sie stand reglos da, bis die Tür aufging und Edward Gonish hereingeführt wurde.
    Der Weise gab ihr bereitwillig Auskunft. „Ich kenne kein elektronisches Schild, wie Captain Hedrock es benutzt haben muß. Ja, er ist einer der Riesen, oder“ – er zögerte und nickte dann, „oder, wie ich mir gerade überlege, vielleicht sogar der Riese.“
    „Aber warum sollte er dann die Frau heiraten wollen, deren Reich er zu zerstören versucht?“
    „Madame“, sagte Gonish ruhig, „wir haben erst vor zwei Monaten entdeckt, daß Captain Hedrock die Waffenläden betrog. Als durch einen Zufall seine überlegene Intelligenz entdeckt wurde, war für uns klar, daß Captain Hedrock ein Mann sein mußte, für den sowohl das Haus

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