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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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geworden, die rote Sonne begann zu sinken, und die zweite Sonne, ein schwacher blasser Bogen, erschien im Osten. Als aber die rote Sonne hinter dem Horizont verschwunden war, reichte die Strahlung der zweiten Sonne – Alpha Centauri B – nicht aus, um das Land zu erhellen, und es wurde Nacht. Das Licht von Alpha C und Proxima unterschied sich kaum von dem der übrigen Sterne. Hedrock schritt unruhig am Flußufer auf und ab. Wie lange würde dieses Experiment wohl noch andauern? Und warum wollten sie ihn töten?
    Er hatte das nicht als direkte Frage gedacht, aber er erhielt zu seinem Erstaunen doch eine Antwort.
    Wir sind nicht das, was wir zu sein scheinen, kam der Gedanke. Wir sind kein großes Volk mehr. Auf unserem Schiff befindet sich nur noch der Rest unserer Rasse. Alle, die wir hier sind, sind wir unsterblich, die Sieger im Kampf um Vorherrschaft und Überleben auf unserem Planeten. Wir haben die Absicht, unentdeckt von den verschiedenen anderen Rassen in der Galaxis weiterzuleben. Wegen des Zufalls, der dich in unsere Mitte geworfen hat, wirst du sterben müssen.
    Hedrock gab keine Antwort, denn der eiskalten Logik, die diesen Worten zugrunde lag, konnte er sich nicht entziehen. Er wußte zuviel, folglich mußte er sterben.
    Wir beabsichtigen nun, weitere Studien über die geistige Haltung des Menschen anzustellen, basierend auf den Erkenntnissen, die wir durch dich gewonnen haben. Dann werden wir diesen Sektor des Weltraumes für immer verlassen. Unsere Untersuchungen werden einige Zeit in Anspruch nehmen. Inzwischen hast du von uns keine Antworten mehr zu erwarten.
    Das war ein klares Wort. Hedrock ging ins Lager zurück. Einer der Männer war inzwischen erwacht. Er setzte sich auf und nickte Hedrock zu.
    „Hallo“, sagte er, „mein Name ist Kershaw, ich danke Ihnen dafür, daß Sie uns gerettet haben. Wie Sie das gemacht haben, müssen Sie mir später erzählen.“
    „Danken Sie mir nicht zu früh“, sagte Hedrock, aber der Mann war schon wieder eingeschlafen und hörte diese entmutigenden Worte nicht mehr.
    Aber der Klang einer menschlichen Stimme hatte Hedrock daran erinnert, daß er jetzt mit allen Mitteln versuchen mußte, sein eigenes und das Leben seiner Gefährten zu retten.
    Er schnitt mit Hilfe von Gils Energiepistole Bäume in kleine etwa zollstarke Scheiben. Dann steckte er die Scheiben in den ,Recorder’, der auf den Molekülen der Holzstücke eine kurze Nachricht aufzeichnete, aus der die Raumkoordinaten hervorgingen, auf denen er und seine Kameraden zu finden waren, und in der er auch die Spinnenrasse und ihre Drohung schilderte. Dann versah er die Scheiben mit einer Schwerkraftladung von verschiedener Stärke und sah zu, wie sie in den blauen Himmel hinaufschwebten und Kreisbahnen in verschiedener Höhe um den Planeten einnahmen. Hedrock wußte, daß manche der Scheiben in Bäumen hängenbleiben und manche auf Hügeln und Berggipfeln ein Ende ihres Fluges finden würden. Manche aber würden jahrelang, ja vielleicht jahrhundertelang dahinschweben, und jede Brise würde ihnen eine andere Richtung geben. Jede Stunde, die verging, würde es schwieriger machen, sie wiederaufzufinden. Die Spinnen würden alle Hände voll zu tun haben, um das Wissen um ihre Existenz weiterhin verborgen zu halten.
    Die Tage verstrichen, und bald bestand bei ihm kein Zweifel mehr, daß genug Zeit vergangen war, um die Scheiben weit genug zu verstreuen.
    Seine Patienten erholten sich nur langsam. Offenbar enthielt die Nahrung, die er ihnen gab, nicht genug Vitamine, und außerdem brauchten sie auch ärztliche Hilfe, die er ihnen nur in sehr beschränktem Maße geben konnte. Kershaw war der erste, der ein Stadium erreichte, in dem er wissen wollte, was um ibn vorging. Hedrock gab ihm eine der Scheiben zu lesen, die er jetzt nach drei Wochen immer noch verschickte. Kershaw las und fragte dann: „Meinen Sie, daß die Scheiben uns etwas nützen werden?“
    „Die Spinnen sind durch und durch logisch veranlagt“, gab Hedrock zur Antwort. „Sie werden eine vollendete Tatsache hinnehmen. Das Problem ist nur, wann die Anzahl und die Verbreitung der Scheiben ein Stadium erreicht haben wind, das es ihnen möglich erscheinen läßt, alle wiederzufinden. Ich glaube immer wieder, daß es jetzt ausreicht, und dann beginne ich plötzlich wieder zu zweifeln. Daß sie uns im Augenblick in Ruhe lassen, liegt daran, daß sie jetzt in der Nähe der Erde sind, um die Gefühlsstruktur der Menschen zu studieren. Das wenigstens

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