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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Bestellen Sie dem Rat meine Grüße. Ich werde mich in einer Stunde im Palast einfinden, und keiner von Ihnen wird je wieder von mir hören. Leben Sie wohl und viel Glück!“
    Er schaltete das Visifon ab und war sich wieder einmal des alten Schmerzes bewußt. Wieder einmal war für ihn die Zeit gekommen, sich zurückzuziehen. Er stieg in seinen Flugwagen und landete beim Palast. Er hatte Innelda schon angerufen und wurde sofort zu ihr vorgelassen.
    Er sah sie unter halbgeschlossenen Lidern an, während er ihr gegenübersaß. Eine leichte Brise strich über sie, und die gedämpften Lichter gossen einen freundlichen Schein über den Dachgarten. Er küßte sie, aber sie reagierte darauf mit der Passivität einer Sklavin.
    Hedrock schob sie von sich. „Innelda, was hast du?“ Sie schwieg, und er drängte weiter in sie. „Das erste, was ich hier höre, ist, daß Prinz del Curtin, der fast deine rechte Hand war, aus dem Palast verbannt ist. Warum?“
    Seine Worte schienen sie aus einer fernen Tiefe zurückzurufen. Sie sagte mit einer Spur des alten Feuers in ihrer Stimme: „Mein Vetter hatte die Frechheit, eines meiner Projekte zu kritisieren. Ich lasse mich auch von den Leuten, die ich liebe, nicht aufhetzen.“
    „Aufhetzen? Das klingt mir aber gar nicht nach dem Prinzen.“
    Schweigen. Hedrock sah sie von der Seite an und drängte weiter. „Du hast den Sternenmotor praktisch für mich aufgegeben, aber jetzt, da du mich zurückhast, habe ich gar nicht den Eindruck, daß es dir irgend etwas bedeutet, daß ich wieder da bin.“
    Während des langen Schweigens, das nun folgte, fragte er sich zum erstenmal, wovon ihre Haltung herrührte. War es möglich, daß sie die Wahrheit über ihn wußte? Aber ehe er weiterfragen konnte, sagte ihre leise Stimme: „Vielleicht solltest du wissen, daß die Isher einen Erben haben werden. Die Isher. Du verstehst, was ich meine?“
    Sie wußte es also.
    Er seufzte. „Ich habe vergessen, daß du Gonish gefangengenommen hattest. Das war es doch, nicht wahr?“
    „Ja, das war es. Ich brauchte ihm nicht mehr viel sagen, ein paar Worte nur, und er hatte die Lösung.“
    Er schwieg lange. „Und was wirst du nun tun?“
    Ihre Antwort kam wie aus weiter Ferne. „Eine sterbliche Frau kann keinen Unsterblichen lieben. Die Verbindung würde sie an Seele und Geist zugrunde richten.“ Sie schwieg eine Weile und fuhr dann wie im Selbstgespräch fort: „Mir wird jetzt klar, daß ich dich nie geliebt habe. Du hast mich fasziniert und vielleicht sogar ein wenig abgestoßen. Aber ich bin stolz darauf, daß ich dich ausgewählt habe. Robert?“
    „Diese anderen Kaiserinnen – wie war dein Leben mit ihnen?“
    Hedrock schüttelte den Kopf. „Darüber möchte ich schweigen. Du mußt deine Entscheidung alleine treffen.“
    Sie lächelte müde. „Du glaubst, ich bin eifersüchtig. Das ist es nicht, nein, bestimmt nicht. Künftig bin ich Frau und Mutter, eine Mutter, die die Liebe und den Respekt ihres Kindes haben will, sonst gar nichts. Eine Isher Kaiserin kann nicht anders sein. Doch jetzt geh. Ich möchte allein sein.“
    Sie streckte ihm die Hand hin. Sie fühlte sich unter seinen Lippen schlaff an, und Hedrock runzelte nachdenklich die Stirn, als er in sein Zimmer kam. Dann rief er die Zentrale der Waffenhändler und bat Gonish, ihn im Palast aufzusuchen. Eine Stunde später saßen sich die beiden Männer gegenüber. „Mir ist klar“, sagte Gonish, „daß ich keine Erklärung bekommen werde.“
    „Später“, sagte Hedrock. „Was werden Sie unternehmen? Oder besser, was haben Sie unternommen?“
    „Nichts.“
    „Sie meinen …“
    „Nichts. Sehen Sie, mir ist vollkommen klar, was dieses Wissen für einen Menschen bedeuten würde. Ich werde nie ein Wort davon sagen, weder zum Exekutivrat noch zu irgendwelchen anderen Personen.“
    Hedrock war erleichtert. Er kannte diesen Mann und seine Integrität. „Ich danke Ihnen. Kein Mensch kann es ertragen, einen Unsterblichen neben sich zu wissen, der nie altert, und der immer der gleiche bleibt. Ich habe es einmal versucht und habe ein paar von der übrigen Welt isolierte Wissenschaftler in mein Geheimnis eingeweiht, aber es war fürchterlich – nie wieder!“
    Er schauderte, und der Weise sagte schnell: „Und Ihre Frau?“
    Hedrock nickte langsam. „Die Isher Kaiserinnen der Vergangenheit waren immer stolz auf ihre Verbindung mit dem unsterblichen Mann. Um der Kinder willen haben sie es ertragen.“
    Er runzelte die Stirn. „Manchmal

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