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TS 37: Tödliche Träume

TS 37: Tödliche Träume

Titel: TS 37: Tödliche Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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aus dem Fenster!“ befahl er. „Ich werde versuchen, es zu schaffen.“
    Langsam zog sich der Junge wieder hoch.
    „Der große Roboter kommt den Hügel in unserer Richtung herunter. Das kleine Biest springt auf seiner Schulter herum.“
    Nord schluckte. Wenn Carpenter und er jemals wieder Herr der Lage werden wollten, mußte er sich die nächsten Minuten lang sehr zusammennehmen. So schnell er konnte – und das war etwa so wie dickfließendes Öl – bewegte sich Nord auf die Pistolen zu. Er hatte die Stange in der Hand und versuchte sich aufzurichten. Es sah von Anfang an hoffnungslos für ihn aus. Seine gelähmten Muskeln verweigerten ihm einfach den Gehorsam. Er verlor die Stange, polternd rutschte sie weg. Er mußte es noch einmal versuchen!
    Langsam begann er, sich von seiner sitzenden Stellung wieder aufzurichten. Vielleicht hatte er doch Glück.
    Seine Fingerspitzen waren nur noch Zentimeter von den Pistolen entfernt, als er mit zitternden Knien davorstand. Sogar in diesem Augenblick, als er nahe vor dem Ziel war, konnte er es selbst nicht glauben, daß er Erfolg hatte. Mit allergrößter Anstrengung versuchte er seine Hände zu erheben, um die Pistolen fassen zu können.
    Er berührte mit den Fingerspitzen die Pistolen. In diesem Moment knackte etwas an der Luftschleuse. Nord zuckte zusammen und versuchte ein letztes Mal, die Gewalt über sich selbst zurückzugewinnen, während ihm der Schweiß in Bächen den Körper hinunterlief und die Augen aus den Höhlen quellen wollten. Er stieß die Pistolen mit den Fingerspitzen an. Es schien, als habe er Glück.
    Da stieß er zu heftig zu. Die Pistolen fielen herunter und rutschten weit aus seiner Reichweite.
    Ihre letzte Chance war verspielt.
    Sekunden später war der kleine Robot im Raum. Eine schnelle Bewegung mit einem seiner Tentakel ließ Nord zusammenstürzen. Dasselbe geschah mit Carpenter. Dann hüpfte das kleine Wesen zu Burris, der immer noch schnarchte. Es weckte ihn und bearbeitete ihn mit den Tentakeln. Burris richtete sich auf und lachte zufrieden.
    „Ihr beiden blöden Tölpel!“ keuchte er. „Und dieser dreimal verdammte Bob Harwell, der an allem schuld ist! Jetzt werde ich es euch heimzahlen! – Der Robot sagte mir gerade, daß er mir gehorcht und nur das tut, was ich will. Zunächst werde ich einmal dem guten Harwell eine kleine Robotrakete auf den Hals schicken. Und dann denke ich mir etwas Passendes für euch aus.“
    Sein Gelächter vermischte sich mit Tränen und Schluchzen. Es war ohne Zweifel, daß seine Hysterie ihn zum Wahnsinn trieb. Er schluchzte, lachte und weinte ohne Unterlaß.
    Carpenter und Nord blickten sich an. Das alles kam ihnen rätselhaft vor, obwohl es keinen Zweifel daran gab, daß er die Wahrheit gesagt hatte. Die Ereignisse bestätigten seine Worte.
    Aber wieso gehorchte dieses Robotwesen einem menschlichen Willen? Und warum ausgerechnet dem Schwächling Burris?
    „Das Rätsel steht in einer ganz bestimmten Beziehung zu Burris’ Verhalten“, sagte Carpenter, als ob eine lange Diskussion ihren Beobachtungen gefolgt wäre. „Einiges verstehe ich – den Rest nicht.“
    „Ja, du hast recht“, meinte Nord.
    In diesem Moment zuckte ein blauer Blitz am Ausguck vorbei. Burris sprang zum Fenster und sah hinaus.
    „Der Raketenrobot ist gestartet, um die Harwells zu vernichten!“ schrie er. „Er mußte erst die richtige Starttemperatur bekommen. Das wäre das erste, liebe Freunde. Und damit komme ich zu euch beiden. Ich glaube, es ist das beste, wenn meine Diener euch in Weltraumanzüge stecken und nach draußen bringen. Und dann könnt ihr euch mit Ganymed persönlich anfreunden. Mit der Kälte und den Sternen! – Ihr könnt darüber nachdenken, was ihr mir angetan habt, während mich die Roboter zur Erde zurückbringen! Komm her, du kleiner Metall-Teufel, tu jetzt, was ich dir sage! Bringe die beiden Narren hier ein paar Meilen fort! Und vergiß nicht, ihr Helmglas zu schließen, bevor du sie herausbringst. Ersticken werden sie so oder so.“
    Wieder schluchzte Burris wild. Verständlicherweise hatten weder Nord noch Carpenter in diesem Augenblick Mitleid mit ihm.
    Der kleine Roboter fing schon an, seinen Befehlen nachzukommen. Er verstärkte die Lähmung von Nord und Carpenter, schloß die Anzüge und trug sie durch die Luftschleuse nach draußen. Er mußte enorme Kräfte in seinen Tentakeln haben.
    Kurz danach hingen die beiden wie Säcke unter den Armen des gigantischen Roboters. Langsam stapfte er auf den

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