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TS 37: Tödliche Träume

TS 37: Tödliche Träume

Titel: TS 37: Tödliche Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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kleinen Ding zu helfen, nachdem es sie aus der Erstarrung gelöst hatte. Die Fertigstellung der Schiffskontrollen dauerte allein zehn Minuten. Und wieviel Zeit würden sie benötigen, um Harwells Schiff zu erreichen? Zwei Stunden bestimmt.
    Konnte ihr Raumschiff den Raketenrobot überhaupt noch überholen? Und wie wollten sie ihn stoppen?
    „Wir müssen es auf einen Versuch ankommen lassen“, sagte Carpenter. „Mehr können wir nicht tun.“
    Das Wort „Versuchen“ schien ihr neues Leitmotiv zu werden.
    Als «die Kontrollen wieder funktionierten, startete Nord. Er konnte nur den ungefähren Kurs einschlagen, weil der Kalkulator noch nicht wieder richtig arbeitete. Die Flugbahn errechnete er mit Hilfe teleskopischer Beobachtungen, indem er die Rückstoßstrahlen der Harwell-Rakete als Ziel annahm. Zum Glück stimmte der Kurs ziemlich genau, so daß nur kleine Korrekturen mit den Seitentriebwerken notwendig waren.
    Der gigantische Jupiter nahm ständig an Größe zu. Nicht so ihre Zuversicht. „Wir schaffen es nicht rechtzeitig“, knirschte Carpenter. „Und selbst wenn wir den Roboter erreichen, wie sollen wir ihn anhalten?“
    „Wahrscheinlich müssen wir ihn abschießen“, erklärte Nord. „Oder unser Roboter kann ihn kontrollieren und anhalten, sobald wir nahe genug heran sind. – Moment!“
    „Was – Moment?“ erkundigte sich Carpenter irritiert.
    „Wir sind doch ausgesprochene Narren“, spielte Nord den Selbstankläger. „Jetzt ist es vielleicht wirklich zu spät. Der Roboter kann doch auch fliegen. Wahrscheinlich sogar schneller als unsere Maschine. Warum haben wir ihn nicht früher losgeschickt? – Hey, du kleines Biest! Steig aus und fliege dem Robot nach. Und zwar so schnell wie möglich. Halte ihn an oder zerstöre ihn. Ramme ihn, wenn es nicht anders geht. Schnell!“
    Wie aus der Pistole geschossen sauste der kleine Kerl zur Luftschleuse. Schon war er draußen, und ein langer blauer Blitz zeigte seine Flugbahn an.
    „Vielleicht schafft er es noch rechtzeitig“, sagte Carpenter. Er klang inbrünstig wie ein Gebet.
    Später mußte er einen Augenblick lang an den Metallkoloß denken, der jetzt wieder unbeweglich auf Ganymed stand. Nord hoffte, daß dieser letzte Versuch glückte. Das war alles, was er tun konnte.
    Aber er wußte, daß er und Carpenter einen Vorgeschmack der Dinge bekommen hatten, die das Geheimnis des Ganymed darstellten. Ein Geheimnis, hinter dem sich eine große Wissenschaft verborgen hielt. Und dann würde es eine Antwort darauf geben? Waren es dieselben Dinge, denen Bob Harwell auf der Spur war? Würde es den Menschen der Erde die eigenen Probleme lösen helfen? – Diese Frage war noch immer unbeantwortet.

 
12. Kapitel
     
    ZweiErdtage früher hatte Bob Harwell sein Schiff auf eine Kreisbahn um den Jupiter gebracht. Jetzt hielt es eine Automatik auf dem gleichen Kurs.
    Die Harwells hatten soeben die Sensipsych-Aufnahmegeräte angelegt. Bis jetzt war dieses Abenteuer ganz normal verlaufen. Bob konnte es immer noch nicht fassen, daß es ihnen gelungen war, den Ajax-Turm noch rechtzeitig zu verlassen. Sechs Minuten, nachdem sie sich abgesetzt hatten, war die Bombe explodiert. Durch die Katastrophe hatten sie viele Freunde verloren. Daher war er doppelt glücklich, am Ziel zu sein, weil er hier auf Jupiter die Lösung zu finden glaubte.
    „Mach nicht ein so böses Gesicht, Vater“, sagte Joey vorwurfsvoll, doch mit einem Lächeln.
    Harwell fühlte sich etwas durcheinander. „Okay, Joe!“ grinste er dann. Er war gerade dabei, den großen Druckanzug anzulegen, den er speziell für diesen Einsatz erworben hatte. Darin war alles vorhanden, was er für einen Einzelflug brauchte: Steuer und Startvorrichtung, sogar Nahrungsmittel. Er hatte noch zwei andere Raumanzüge dieser Art für seine Frau und seinen Sohn. Wenn alles klappte, brauchten sie sie nicht zu benutzen. Bob kletterte hinein. Sein Sohn schloß die Sichtluke von außen. Lächelnd sah er ihm dabei zu. Manchmal wirkte es beschämend auf ihn. Er wußte, daß Joe weit entfernt von jeder Sentimentalität war, auch jetzt, vor diesem gefährlichen Unternehmen. In seinem Anzug sah Bob nicht mehr menschlich aus, sondern jovianisch.
    Die ,Hände’ des Anzuges waren große bewegliche Klauen. Die Arme und Beine dieses Monster-Apparates verdankten ihre ungeheure Kraft einem Atommotor, den Bob von innen bediente. Harwell benutzte die Klauen, um den Sitz des Helmes zu prüfen. Mit Hilfe des Motors war es so leicht, als ob

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