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TS 37: Tödliche Träume

TS 37: Tödliche Träume

Titel: TS 37: Tödliche Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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uns hier festzuhalten, oder weil irgendeine fremde Kreatur wissen will, wie irdische Raumschiffe arbeiten.“
    Nord ging an den Schrank, in den er die Midas-Pistolen gelegt hatte. Sie waren weg. Burris weinte vor Angst.
    „Halten Sie den Mund!“ zischte Carpenter. „Hört ihr denn nichts?“
    Aus dem Maschinenraum kam ein Geräusch, als hausten dort riesige Ratten. Nord spürte eine Gänsehaut und griff nach einem der abmontierten Hebel, um ihn im Notfall als Hiebwaffe zu benutzen. Aber das Geräusch brach plötzlich wieder ab.
    Sein Blick wanderte zum Heckfenster. Hinter dem dicken Glas konnte er die Spuren erkennen, die die Landeräder des Schiffes in den Boden gegraben hatten. An einer Stelle war die Furche unterbrochen, und ein kraterähnliches Loch tat sich auf.
    „Sieh dir das an!“ sagte Nord.
    Er versuchte, sich vorzustellen, was alles unter dem Schutt der Oberfläche verborgen liegen mochte. Zerbrochenes Glas, Metallstücke, Kunstgegenstände. Reste einer vergangenen Zivilisation. Vielleicht sogar vollständige Maschinen.
    Er kam bald auf die einzig mögliche Erklärung. „Bei der Landung müssen wir etwas berührt haben, was dicht unter der Oberfläche lag. Vielleicht eine stillgelegte Maschine. Das Gewicht des Schiffes und die glühenden Abgase bewirkten, daß sie wieder in Tätigkeit trat. Das ist gar nicht so verrückt, wie es klingt.“

 
10. Kapitel
     
    Sie waren auf der Hut vor dem Namenlosen, vor dem übriggebliebenen Fragment einer hochstehenden Kultur. Es gab keinen Zweifel mehr an der Gegenwart dieses Gespenstes aus geheimnisvollen Katakomben. Und sie alle kämpften mit der Furcht vor diesem Unbekannten.
    „Versuchen Sie Harwell über Funk zu erreichen!“ schrie Burris plötzlich. „Vielleicht kann er uns retten.“
    „Halten Sie den Mund!“ fuhr ihn Carpenter an. Nord starrte auf das Funkgerät, das genau wie alle anderen wichtigen Apparate zerstört war. Manchmal fühlte er den panischen Willen, einfach hinauszulaufen in die kalte, verwüstete Welt, um dieser unerträglichen Spannung zu entgehen. Aber das hätte nur einen langsamen Erstickungs- und Erfrierungstod bedeutet. Die einzige Möglichkeit, die es überhaupt gab, war: hierbleiben und den Dingen ins Auge sehen.
    Er faßte den Hebel fester.
    „Such dir auch eine Waffe, Ellwynn. Wenn es wiederkommt, können wir versuchen, es niederzuschlagen, ehe es noch mehr zerstört.“
    Etwas später standen sie im Maschinenraum, von wo das Geräusch gekommen zu sein schien. Einmal glaubte Nord, etwas zwischen den Apparaten zu erkennen. Ein metallisches Blitzen. Aber als er mit voller Kraft zuschlug, traf er nur ein Rohr, das polternd niederstürzte. Das verdächtige Ding hatte sich scheinbar ins Nichts aufgelöst.
    So konnte es nicht weitergehen. Von Panik getrieben, gab es für Nord und Carpenter nur noch einen Gedanken. Der unbekannte Gegner mußte gefunden und vernichtet werden. Nur so war es möglich, daß sie nicht innerhalb der nächsten Stunden wahnsinnig wurden.
    Schließlich hatten sie auch Erfolg. Einen atemlosen Augenblick lang standen sie Auge in Auge dem Unbekannten gegenüber. Zu hören war nur das gequälte Wimmern des dicken Burris.
    Das Ding stand eingekeilt in einer Ecke und konnte nicht weg. Es sah völlig unmenschlich aus und blitzte metallisch. Im größten Durchmesser seines schlanken Körpers mochte es höchstens 15 Zoll messen.
    Mehrere Tentakel hingen an ihm herab. Einige endeten in kleinen, schraubenschlüsselähnlichen Klauen, andere wieder in feinen, zierlichen Nebenarmen – an den Enden nicht stärker als ein dünner Draht. Und ein Paar Augen hatte es! Facetten-Augen, zusammengesetzt aus einer Menge unzählbarer Zellen, die andauernd in hektischer Bewegung waren. Ein fast lebendiger Schimmer lag in diesem Blick. Das kleine Monster stand völlig bewegungslos da, aber man spürte förmlich seine Alarmbereitschaft.
    Wie nach einem inneren Übereinkommen hoben Nord und Carpenter ihre Schlagwerkzeuge. Sie schlugen gleichzeitig zu – oder wollten es jedenfalls tun. Der Gegner reagierte jedoch wesentlich schneller.
    Zwei Tentakel zuckten hoch. Dann folgte ein dünner blauer Blitz, kaum sichtbar, aber gut gezielt. Es war, als explodiere er direkt im Gehirn der Menschen, und seine Wirkung folgte unmittelbar wie ein elektrischer Schlag. Widerstandslos brachen Nord und Carpenter auf der Stelle zusammen.
    Verschwommen sah Nord das Ding über sich. Burris kreischte schrill auf, dann war auch er still wie die

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