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TS 38: Planet der Amazonen

TS 38: Planet der Amazonen

Titel: TS 38: Planet der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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fliehen – solange sie nicht wissen, was du bist!“
    Um das Tor herum fanden wilde Kämpfe statt. Eine Gruppe von Angreifern hatte sich einen Abschnitt des Laufstegs freigefochten und sprang jetzt hinunter, um die Freetoonerinnen von hinten anzugreifen.
    Der Riegel gab nach. Valeria riß das Schloß weg und öffnete die Tür. Davis stolperte heraus.
    „In den Sattel, los!“ Valeria schwang drohend die Axt.
    Davis setzte einen Fuß in den Steigbügel und schwang sich hinauf. Valeria bestieg einen zweiten Vogel an seiner Seite, und Barbara übernahm die Führung. Sie trabten zu dem zerschmetterten Tor, wo Claudia und eine Anzahl Wachen noch immer wild auf einen Ring von Feindinnen einschlugen. Der Gang des Orspers war nicht so geschmeidig wie der eines Pferdes, und Davis wurde schmerzlich daran erinnert, daß ein reitender Mann besser enge Hosen trägt. Der lächerliche Rock war ihm keine Hilfe. Er fluchte und stand in den Steigbügeln auf.
    Jemand kam vom Großen Haus hergerannt und schrie durchdringend. Davis erblickte das Gesicht von Elinor. Es war verzerrt vor Schreck. Er beugte sich zur Seite, faßte sie am Gelenk und schwang sie auf einen freien Orsper.
    „Weg mit diesem Weichling!“ schrie Valeria.
    Elinor kletterte in den Sattel. Barbara löste ihre Axt und fiel in Galopp. Widerstrebend folgte ihr Davis. Ein Knäuel von Frauen befand sich vor ihnen. Ein Bolzen pfiff bösartig an seinem Ohr vorbei. Barbaras Orsper schlug mit seinen furchterregenden Klauenfüßen aus.
    Dann hatten sie das Gewimmel hinter sich, waren auf der Straße, die zu den Feldern führte und in die Wälder dahinter.

 
8. Kapitel
     
    Gegen Morgen waren sie weit genug in den Bergen, daß sie sich eine Rast erlauben konnten. Davis fiel beinahe von seinem Orsper hinunter.
    Nach der Eklipse erwachte er. Für einen Augenblick verspürte er nichts als einen klopfenden Schmerz am ganzen Körper, dann kehrte die Erinnerung zurück, und er seufzte auf.
    „Geht es besser?“ fragte Barbara.
    „Ich bin nicht sicher.“ Davis setzte sich auf. Jemand hatte für ihn einen Schlafsack aufgerollt und ihn hineingesteckt.
    „Wo sind wir?“ erkundigte er sich benebelt.
    „Wir hielten nordwärts durch die Kuppe.“ Barbara deutete durch eine neblige, bewaldete Schlucht auf einen hohen, spitzen Gipfel. „Wir sind etwa vierzig Kilometer vorangekommen. Wir essen bald.“
    Sie hatte ein kleines, rauchloses Feuer angefacht und röstete Streifen von Dörrfleisch darüber. Eine Quelle sprudelte zwischen den Felsen hervor. Davis kroch zu ihr hin und trank tief.
    „Bertie!“
    Davis stand taumelnd auf, als Elinor aus dem Wald heraustrat. Sie hatte sich eine Girlande aus Blumen geflochten und sich um ihr Haar gelegt. Sie fiel ihm in die Arme und küßte ihn.
    „Bertie, du hast mein Leben gerettet. Oh, ich bin dir soo dankbar! Weißt du, Bertie, ich glaube, daß du ein Mann bist.“
    „Du könntest deinem Mann etwas Brot schneiden“, sagte Barbara scharf.
    Elinor trat errötend zurück. „Hast du vergessen, daß ich eine Dienerin der Udalls bin?“ versetzte sie spitz.
    „Es gibt keine Udalls mehr in Freetoon, wenn nicht eine gleich uns ausgebrochen ist“, zischte Barbara. „Wieso Davis einen derart nutzlosen Fetthaufen wie dich mitgeschleppt hat, werde ich nie verstehen. Und jetzt komm her, oder ich röste dich zum Frühstück!“
    Elinor brach in Tränen aus. Barbara stand auf und stieß sie zum Feuer hinüber. „Arbeite, wenn du essen willst!“
    Elinor schmollte und begann widerwillig am Brot herumzusäbeln. Barbark schaute zu Davis hin. „Weshalb hast du sie mitgenommen?“
    „Heiliger Kosmos!“ wehrte er sich. „Sie wäre getötet worden.“
    „Bessere Frauen als sie sind heute tot. Kim, Ginnie, Gretchen –“ Barbara ging an ihre Arbeit zurück.
    Valeria kam in Sicht, die Armbrust auf der Schulter und einen Vogel in der Hand. „Das ist leicht geregelt“, sagte sie. „Das Dyckman-Luder braucht nicht mitzukommen. Wir lassen sie da.“
    „Nein!“ Elinor sprang mit einem Entsetzensschrei auf.
    „Du kannst zurückreiten“, höhnte Valeiia. „Tut dir gut. Und ich bin sicher, daß es dir gelingt, jemanden dazu zu bewegen, dir eine sichere Stelle zu verschaffen.“
    „Ich werde sterben!“ schrie Elinor. „Es gibt Jacklins in diesen Wäldern. Man wird mich töten!“
    „Sie bleibt besser bei uns“, sagte Davis.
    Valeria zog ihr Messer. Davis ballte die Fäuste. Er war gut unterwiesen worden in der Wissenschaft der Selbstverteidigung

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