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TS 38: Planet der Amazonen

TS 38: Planet der Amazonen

Titel: TS 38: Planet der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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dachte, du wüßtest es schon. Dieser Fluß hier führt geradewegs zum Meer, und der Wasserfall hinter uns ist der letzte. Wir könnten ein Boot verlangen und darin die Reise in der halben Zeit hinter uns bringen.“
    „Ach, Hölle, Babs!“ Valeria legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Die Chance ist groß, daß wir auf dem Weg getötet werden, und das Leben ist doch zu gut, um es zu verschwenden. Wir wollen uns doch wenigstens ein paar Tage gönnen.“
    Barbaras Augen verengten sich. „Was ist eigentlich in dich gefahren?“
    Valeria antwortete nichts, sondern schlenderte den Hügel hinunter gegen das Dorf zu.
    Barbara entfernte sich verdrossen in die entgegengesetzte Richtung. Sie ging an den Wachen bei der Brücke vorbei, ohne auf deren Ehrenbezeugungen zu achten und schritt zum Ufer hinüber. Das Wasser sah rein und klar aus. Sie legte ihre Kleider ab und watete hinein.
    Das Bad tat ihr gut. Als sie später wieder auf dem felsigen Ufer saß, war ihr Kopf klar genug, um das Problem richtig zu erfassen. Sie wollte Davis für sich selber haben. Heute nacht, sobald jedermann eingeschlafen war, würde sie hinausschleichen und ihn aufsuchen. Irgendwie versetzte sie dieser Gedanke in Erregung.
    Sie legte ihren Umhang wieder an und kehrte um, schon beinahe fröhlich.
    Elinor saß vor dem großen Versammlungsgebäude und schwatzte mit einer Holloway. Barbara fühlte eine derart allumfassende Großzügigkeit in sich, daß sogar die Dyckmans dabei eingeschlossen waren.
    „Hallo, Liebling“, sagte sie lächelnd und fuhr Elinor über das Haar. „Du siehst hübsch aus.“
    Davis trat gerade aus der Hütte der Präsden Yvonne hervor. Er sah unglücklich aus. Barbaras Herz floß über vor Mitleid. Sie rannte auf ihn zu und rief seinen geliebten Namen.
    „Bert, was ist los? Heute ist ein so prächtiger Tag. Fühlst du dich nicht wohl?“
    „Nein“, sagte Davis tonlos.
    Valeria gesellte sich zu ihnen. Barbara hatte ihre Kusine noch nie auf derart schaukelnde Weise einherschreiten gesehen. Sie hätte beinahe eine Dyckman sein können. Wurden denn hier alle krank?
    Davis öffnete den Mund. „Bringt mich fort von hier“, murmelte er.
    Valerias Wangen wurden von einer feinen Röte überzogen. „Hallo“, sagte sie, nicht ganz so kühl wie sonst.
    Barbara ergriff ihn beim Arm und schaute Valeria vorwurfsvoll an. „Es ist einfach schade, daß ihr zwei einander nicht mögt“, sagte sie. „Wo wir so viel zusammen durchgemacht haben.“
    Valeria zog ihr Messer und prüfte seine Kante an ihrem Daumen. Davis erbleichte und löste sich hastig von Barbara.
    „Ich fühle mich nicht ganz wohl“, sagte er in angegriffenem Tonfall. „Laßt mich bitte eine Weile allein.“
    Als er taumelnd davonschritt, wandte sich Barbara wütend ihrer Kusine zu. „Laß’ gefälligst deine Pfoten aus meinen Angelegenheiten, ja!“
    „Was für Angelegenheiten?“
    „Wenn ich private Dinge mit ihm zu besprechen habe, so will ich dich nicht dabei haben!“
    „Oh – so ist das!“ Valeria stand eine Weile unschlüssig da. „Ich dachte, du hättest genügend Anstand, nachts in deiner Hütte zu bleiben.“
    „Bloß weil du ein langweiliger Fisch bist mit einem Stein anstelle eines Herzens?“
    „Also wirklich“, begann Valeria. „Ich muß schon sagen, Babs, du …“
    Das melodiöse Schallen eines Hornes unterbrach sie.
    „Von der Brücke“, sagte Barbara steif. „Jemand kommt.“
    „Es braucht nicht ernst zu sein“, antwortete Valeria. „Aber wir wollen lieber kein Risiko eingehen. Wir begeben uns besser außer Sicht. Hole du Elinor, ich suche Bert. Wir treffen uns wieder in dem Dickicht oben am Rand der Insel.“
    Barbara nickte und eilte davon. Elinor, die sich noch immer mit der beleibten Holloway unterhielt, sprang auf. „Komm mit!“ sagte Barbara.
    „Was sagst du – du … du Biest?“
    „Beeile dich.“ Ihr Dolch blitzte auf, und Elinor sprang.
    Valeria geleitete Davis hinter ihnen her. Eigenartigerweise schien ihn die Aussicht auf Handlung zu erleichtern.
    „Es haben uns alle hierherkommen sehen“, sagte er. „Wenn es ein Feind ist …“
    „… können wir über die Klippen hinabspringen und zum Bootsdock schwimmen“, sagte Barbara. Das Blut klopfte in ihren Adern.
    Jetzt kam plötzlich Bewegung in das Dorf; seine Bewohnerinnen hasteten umher und bildeten ihre Begrüßungsformation. Eine Abteilung Wachen sprengte aus dem Park hervor. Eine verschleierte Frau auf einem Orsperrücken, die vier weitere Vögel mit sich

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