Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 38: Planet der Amazonen

TS 38: Planet der Amazonen

Titel: TS 38: Planet der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
hinauf, ein verängstigtes und erschrecktes Dorf zurücklassend. Sie überquerten die Hängebrücke, dann durchschnitt Davis die Halteleinen mit einigen kräftigen Axthieben. Die Brücke stürzte ins Wasser und zerbarst.
    „Wie kommen wir wieder zurück?“ jammerte eines der Mädchen, die ihren Proviant trugen.
    „Werdet ihr uns auffressen?“ fragte eine Craig zitternd.
    „Nicht, wenn ihr euch benehmt“, erklärte Davis. „Ihr könnt zurückschwimmen und euch Seile herabwerfen lassen. Ich will nicht!“
    Davis betrachtete die Gesandte nachdenklich. „Ich möchte wissen, was hinter jenem komischen Helm steckt“, murmelte er. „Wir wollen nachsehen.“
    „Dafür wirst du braten!“ spuckte die Gesandte.
    „Nicht!“ heulte Elinor.
    „Sei still.“ Davis beugte sich vor und hob den vergoldeten Orsperkopf ab. Barbara, die so halb einen Glorienschein oder etwas dergleichen erwartet hatte, war beinahe enttäuscht, als das aschblonde Haar und die kalten, ebenmäßigen Gesichtszüge einer Trevor zum Vorschein kamen.
    Elinor bedeckte ihre Augen und verkroch sich zitternd. „Ich – ich wollte nichts sehen, hohe Frau“, bettelte sie.
    „Du bist in schlechte Gesellschaft geraten, mein Kind“, sagte die Trevor. Zu Davis gewandt, fuhr sie fort: „Bist du jetzt zufrieden, Monster?“
    „Nein.“ Er fuhr sich mit der Hand durch sein ungekämmtes gelbes Haar. „Was hast du gegen mich? Weißt du denn nicht, daß ich ein Mann bin? Du mußt doch einige biologische Kenntnisse besitzen, um jene Befruchtungsmaschine bedienen zu können.“
    „Du bist kein Mann. Du kannst keiner sein. Es ist nicht möglich.“
    Davis schwieg, um nach einer Weile, mehr zu sich selber, fortzufahren: „Es ist eine allgemein bekannte Erscheinung in der Geschichte. Ihr Ärzte habt es jetzt für dreihundert Jahre gemütlich gehabt, nachdem sich die Leute einmal genügend verstreut hatten und unwissend genug geworden waren, so daß sich ein derartiges System entwickeln konnte. Ihr müßt seit jeher den Tag gefürchtet haben, an dem die Männer wieder auftauchen und eurer Herrschaft ein Ende bereiten würden. Als ich dir – dumm genug von mir – sagte, daß ich allein sei und keine weiteren Männer mehr kämen, wenn ich nicht zurückkehrte, da wußtest du natürlich von den Ärzten im Schiff bereits, was in diesem Fall getan werden mußte.“
    „Du bist ein Monster!“ sagte die Trevor, stur wie immer.
    „Auch wenn du wirklich glaubtest, daß ich ein Monster sei, so hättest du ihnen doch nicht befohlen, mich zu töten. Denn auch ein Monster kann zurückkehren und die richtigen Männer herbeirufen. Nein, meine Gute, ihr seid ja ganz schön aufgeklärt in eurem Schiff und habt euch entschlossen, keine Konkurrenz durch Männer aufkommen zu lassen.“
    „Sei still, bevor dich Vater erschlägt!“
    Davis grinste und ließ sie eine Zeitlang zetern. „Nicht so stark schaukeln, bitte. Ein Kanu kippt leicht. Und wir können alle an Land schwimmen, aber du bist gebunden!“
    Die Trevor verstummte.
    „Ich würde sie liebend gern umbringen“, stieß Barbara zwischen den Zähnen hervor.
    „Ihr Whitleys wart immer schon eine vatervergessene Bande!“ sagte die Trevor.
    „Babs, weißt du, wieviel Ärzte es gibt und welchen Familien sie angehören?“ fragte Dawis.
    Sie runzelte die Stirn. „Ich bin nicht ganz sicher. Einige Tausend wahrscheinlich, und alle aus den besten Familien.“
    „Das dachte ich mir. Untergeordnete Typen hätten dieses System nicht aufrechterhalten können.“
    Barbara zog ihr Paddel durch das rauschende Wasser. Das Boot kam rasch vorwärts, und die Wände der Schlucht auf beiden Seiten waren bereits nicht mehr so hoch.
    „Was machen wir weiter?“ fragte Barbara hilflos.
    Davis überlegte, dann holte er tief Atem.
    „Nun, ihr beide habt ungefähr dieselbe Größe wie diese Dame hier. Ihr könnt euch selber als Gesandte ausgeben.“
    Barbara verschluckte sich und nach einem Augenblick schüttelte Valeria den Kopf. „Nein, Bert, es geht nicht. Es gibt geheime Zeichen und Paßworte um das zu verhüten.“
    „Das überrascht mich nicht“, sagte Davis. „Wir wollen gar nicht versuchen, in das Schiff einzudringen, aber eine von euch wird dieses Gewand und die Maske anziehen. Woher sollten auch die Leute am Meer wissen, daß du nicht eine echte Gesandte bist, die einen richtigen Mann mitbringt? Du wirst für ihn eine Begleittruppe und eine Anzahl schneller Orsper anfordern. Dann reiten wir nach Freetoon zurück und

Weitere Kostenlose Bücher