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TS 38: Planet der Amazonen

TS 38: Planet der Amazonen

Titel: TS 38: Planet der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Kriegerinnen als Begleitung brauchten, wurde sie beinahe ohnmächtig.“
    Davis fühlte kurz, wie Grimm in ihm aufstieg. Von Lysum durfte er keine bewaffnete Unterstützung erwarten. Er verstand, daß Valeria auf die Inselbewohnerinnen nicht gut zu sprechen war. Kein schlechtes Mädchen, diese Valeria, trotz ihrer rauhen Art. Davis leerte seine Weinschale. Sein freier Arm stahl sich um Barbaras Taille. Sie sah aus verschleierten Augen zu ihm auf.
    „Stark, dieses Getränk“, sagte sie. „Wie heißt es?“
    Davis lächelte. „Das ist Wein.“
    Barbara schmiegte sich an ihn.
    Die Präsden blickte Davis groß an. „Willst du uns heute nacht alle haben?“ fragte sie interessiert.
    „Wie?“ Davis war verblüfft.
    „Die Hölle wirst du!“ Barbara öffnete die Augen, setzte sich aufrecht hin und schaute ihn an.
    Yvonne sah verwirrt aus. Barbara war gerade betrunken genug, um einen Streit anzufangen. Davis setzte ein leicht trunkenes Wohlwollen auf.
    „Ich danke dir“, sagte er. „Heute geht es nicht gut. Ich habe schwerwiegende Probleme zu durchdenken. Ich möchte allein sein.“
    Yvonne senkte den Kopf. „Wie es der Mann wünscht. Mein Haus ist sein Haus.“ Ihre Würde schmolz. „Auch ich bin sein, falls er seine Meinung ändert. Oder jede andere von uns wäre soo entzückt –“
    Yvonne stand auf und klatschte in die Hände. „Der Mann wünscht heute nacht allein zu sein!“ rief sie aus. „Verschwindet, Mädchen!“
    In fünf Minuten war auch die letzte der Inselbewohnerinnen verschwunden. Davis staunte. So hatte er es nicht gemeint.
    Valeria stand auf und legte einen Arm um Barbaras Schultern. „Ich schaue, daß sie ins Bett kommt“, sagte sie kalt. „Gute Nacht.“
    „Oh, nein, nein!“ sagte Davis. „Geh allein. Babs und ich haben noch etwas miteinander zu besprechen.“
    Valeria grinste böse. „Du willst mich aufhalten – Mann?“
    Davis schaute ihnen zu, wie sie in einer der Hütten verschwanden. „Tod und Teufel!“ äußerte er schwermütig und füllte seine Schale nach.
    Er war beschwipst, aber er fühlte keine Müdigkeit in sich aufkommen. Im Schatten von hohen Bäumen spazierte er über einen Rasen, der vor Tau glitzerte.
    Tatsache ist, dachte er, daß Barbara in mich verliebt ist. Vielleicht weiß sie es selber noch nicht, aber ich kenne die Anzeichen.
    Er stieg den sanften Abhang hinan, bis er auf dem Rand der Insel stand, und schaute über die quirlende Schwärze des Flusses. Unter ihm murmelte und rauschte es; das Licht von Minos und zweier Monde, sowie der wenigen durchscheinenden Sterne tanzte und brach sich auf der Wasseroberfläche. Davis erblickte Schaumwölkchen, wo ein Felsen emporragte.
    Eine Zeitlang stand er unbeweglich und blickte vor sich hin. Schließlich war er nicht so wichtig, niemand war es in dieser undurchdringlichen Wildnis von Stein, Wasser und Mondlicht. Doch er konnte Barbara nicht einfach davonlaufen; er brauchte sie noch als Führerin. Aber er war nicht so einmalig, als daß sie ihn nicht wieder vergessen könnte, sobald ein anderer Raumfahrer auftauchte.
    Was aber würde veranlassen, daß sie nach ihm begehrte? Nun, Eifersucht natürlich. Ein Mann hatte dabei das Recht, seine Gesinnung zu ändern, und es würde Lysum keineswegs schaden, wenn er –
    Mehr noch, sie waren bestimmt schon enttäuscht von ihm; er machte sich besser daran, die Situation so schnell als möglich zu retten!
    Er kehrte eilig um und ging ins Dorf zurück. Die Rangvorschriften machten ohne Zweifel Yvonne zur ersten Kandidatin. Aber in welcher Hütte wohnte sie?
    Er trat aus dem Gehölz hervor und stand still. Jemand kam näher.
    „Barbara“, sagte er wie betäubt.
    Sie trat auf ihn zu, lächelte. Ihr rotes Haar fiel lose über ihren Rücken hinunter, doch ihre Augen waren groß, feierlich und ein klein wenig ängstlich. „Bert“, flüsterte sie. „Ich möchte mit dir reden.“
    Sie hatte einfach kein Recht, so schön zu sein. Davis rang nach Luft.
    „Hm, ja. Ich sehe, daß du deine streitbare Kusine losgeworden bist“, begann er schwach.
    „Sie schläft. Ich wollte, daß wir allein seien.“
    „Gewiß. Man kann nichts anfangen, solange Valeria ihre Nase überall hineinsteckt. Stelle ihr eine private Frage, und sie liefert dir einen Privatkrieg!“
    „Val – ach!“ Das Mädchen schaute zur Seite. Licht und Schatten überfluteten sie. Plötzlich drehte sie ihm den Kopf wieder zu. „Was hast du gegen Valeria?“
    „Was hat sie gegen mich?“ fragte er achselzuckend

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