TS 39: Bürger der Galaxis
infolge der von ihm verübten Verbrechen sein Recht sowie das Recht seiner Nachkommen, den Titel eines Erblichen Rates zu führen. Wer stimmt dafür?“
Zum drittenmal stimmten ihm alle zu.
„In Ordnung“, sagte Braithwin und setzte sich zurück. „Die Frage der Nachfolge werden wir später klären. Nun habe ich Ihnen einenVorschlag zu machen, Horn. Was gedenken Sie bezüglich Ihrer blauen Haut zu tun? Schließlich ist darin der Ursprung der Idee der Androiden zu suchen, sowohl in Ihrer Welt als auch sonstwo. Sie möchten sie gerne loswerden, nicht wahr?“
Horn betrachtete verlegen seine blauen Hände.
„Soviel ich weiß, ist das unmöglich“, sagte er.
Braithwin griff in seine Tasche und zog die graue Brieftasche Lars Talibrands heraus. „Als Freund eines verstorbenen Bürgers der Galaxis“, sagte er augenzwinkernd, „denke ich, werden Sie einen anderen Bürger der Galaxis finden, der bereit ist, Ihnen zu helfen. Wie Sie vielleicht wissen, lebt auf Vernier ein Arzt namens Gayk, der die gleiche Auszeichnung erhielt wie Talibrand. Wir werden Sie zu ihm schicken, und es ist sehr wahrscheinlich, daß er Mittel und Wege weiß, dieser ,blauen Infektion’ entgegenzuwirken.“
Er setzte sich bequem zurecht und gab Horn die Brieftasche. „Ich denke, meine Herren, es gibt keinen, der sich würdiger erwiesen hätte, diese ehemalige Urkunde der Ehrenbürgerschaft Lars Talibrands in Besitz zu nehmen?“ Er machte diese Feststellung in fragendem Ton und sah in die Runde. Man nickte zustimmend.
„Was wird nun zunächst geschehen?“
Horn stand auf und ging auf und ab. „Ich weiß es nicht. Wir müssen dafür sorgen, daß der Handel unterbleibt. Möglicherweise genügt es, den Händlern zu verbieten, die Häfen zu benutzen. Wenn sie sich nicht daran halten … Nun, davon reden wir später.“
„In Ordnung. Wollen Sie bitte in mein Arbeitszimmer gehen?“
Etwas verlegen gehorchte Horn und hörte ein Kichern aus mehreren Kehlen hinter sich, als er den kleinen Raum betrat.
Moda Talibrand erhob sich von ihrem Stuhl, um ihn zu begrüßen. Sie hatte ihre Trauerkleidung abgelegt und das weiße, einfache Kleid angezogen, das die creewndithianischen Frauen normalerweise trugen. Ihr Gesicht zeigte ein seltsames Gemisch von Trauer und Freude.
Sie schwiegen lange. Schließlich begann sie zu sprechen in einem Ton, als nähme sie eine erst vor kurzem unterbrochene Unterhaltung wieder auf.
„Wie Sie wissen, glaubte ich immer, daß es keinen besseren Mann gäbe als meinen Gatten. Ich muß ihn so beurteilt haben im Hinblick auf seinen Bruder. Doch nun bin ich davon überzeugt, daß es noch einen Mann wie Lars in der Galaxis gibt. Ich bin ihm begegnet. Und wo zwei davon sonah beieinander sind, müssen doch noch mehr, viel mehr sein.“
Horn hatte plötzlich einen Klumpen in der Kehle, und er konnte nicht sprechen. Er dachte an einen rothaarigen Mann, den er auf der Erde in einem Hotelzimmer tot hatte liegen sehen.
Der Beschluß wurde bekanntgegeben.
Man klärte Shembo über die neuen Verordnungen bezüglich des Androidenhandels auf und teilte ihm mit, daß man in Zukunft auf diesen einträglichen Handel verzichten müsse. Er grinste und zuckte mit den Achseln.
„Muß sein Handel“, sagte er und suchte in Gedanken schon nach einem Ersatz.
Der Beschluß gelangte auch zu einer Welt, wo die Schiffe neben einer stürmisch dahinrollenden, salzigen See niedergingen. Plötzlich begann hier ein eiskalter Wind zu wehen.
Doch auf Arthworld, Vernier, Lygos und anderen Welten schien es bei der Bekanntgabe des Beschlusses, als falle ein heller Sonnenstrahl durch die Wolken. Genauso war es später auf anderen Welten, deren Namen vielen Leuten unbekannt waren. Eine davon nannte sich Lostworld.
Man teilte es auch Dize mit, und er sagte: „Ich hatte nie im Ernst geglaubt, daß er es schaffen würde.“ Er begrub seinen Wunsch, Kapitän eines eigenen Schiffes zu werden, und überlegte, ob er nicht eine Aufgabe finden könnte, wo er seine unwissentliche Teilnahme am Sklavenhandel wiedergutmachen könne.
Der Beschluß wurde auch auf der Erde bekannt, und Derry Horn senior sagte stirnrunzelnd zu seinem Vater: „Dieser Grünschnabel von einem Sohn scheint dort draußen wirklich etwas geleistet zu haben!“
„Er hat vor allen Dingen einigen Leuten ein gutes Geschäft verdorben!“ meinte sein Vater, während er den Bericht las, daß Vernier, Arthworld und Lygos dem Beispiel von Creew’n Dith gefolgt waren, indem sie
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