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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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deutete auf Ruth Pierne, die Bridger am nächsten stand.
    „Blidza?“ sagte er.
    Guter Gott, nein, du harriger Dummkopf! dachte der Chemiker. Warum hast du gerade sie herausgesucht?
    Er schüttelte seinen Kopf und sagte geduldig:
    „Pierne.“
    „Pihane? Pihane?“
    Lord Percy deutete schnell auf Ruth und ein paar andere Frauen und wiederholte:
    „Pihane?“
    „Schon wieder falsch. Aber ich sehe, was du willst!“
    Bridger deutete auf sich selbst und machte dann eine Armbewegung über die ganze Gruppe seiner Leute.
    „Menschen!“ sagte er.
    Dann deutete er auf Lord Percy, seine Assistentin und die Affen außerhalb des Käfigs.
    „Gorillas!“
    Nachdem dieses Mißverständnis aufgeklärt war, zeigte Bridger wieder auf sich selbst und sagte:
    „Bridger!“
    Dann deutete er auf Lord Percy.
    Der Gorilla strahlte und antwortete:
    „T’kluggl!“
    Bridger begann, einen seiner Leute nach dem anderen vorzustellen:
    „Richard Nelson Packard – John Joseph MacDonald – Enid Bennet Hansen …“
    Die Sekretärin schrieb hastig, wobei sie auf ihrer Zunge kaute, während sie sich verzweifelt darum bemühte, die ungewohnten Laute in Gorillastenographie zu übertragen.
    Nach einer Weile berührte T’kluggl Bridgers Arm, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Er machte eine Bewegung, als stecke er etwas in den Mund, kaute heftig und schluckte. Dann sah er Bridger erwartend an.
    „Essen“, sagte Bridger.
    Der Gorilla nahm einen zweiten Apfel aus dem Sack und aß ihn. Dann sagte er langsam:
    „Appel – essen – T’kluggl!“
    Und machte ein erwartungsvolles Gesicht.
    Bridger grinste ihn an.
    „T’kluggl ißt einen Apfel!“ verbesserte er. „Mach’ weiter so, alter Affe, wir kommen gut voran!“
    Dabei schlug er T’kluggl auf die Schulter.
    Der Kerl ist anständiger als eine ganze Menge Leute, die ich gekannt habe, dachte er. Wir werden gut miteinander auskommen.
    Der Sprachunterricht setzte sich den ganzen Tag über fort. Bridger nannte den Namen eines jeden Gegenstandes, der in Sicht war, und demonstrierte die Bedeutung vieler häufig vorkommender Verben, wie zum Beispiel stehen, sitzen, liegen, gehen, rennen und springen – soweit er sie selbst ausführen konnte. Um etwas kompliziertere Wörter klarzumachen, ließ er die Mitglieder seiner Gruppe kleine Szenen vorspielen.
    Das brachte Wilson auf eine neue Idee:
    „Hört mal her“, unterbrach er den Unterricht, „T’kluggl müßte das verstehen. Dave, leg deinen Arm um Miss Hansen. Ja, so – etwas näher. Jetzt seht euch an!“
    Der Busfahrer und die Lehrerin gehorchten, der erste mit einem deutlich bemerkbaren Mangel an Enthusiasmus, die Lehrerin mehr als mißtrauisch.
    „Siehst du, T’kluggl“, sagte Wilson, „das ist Liebe!“
    „Liebe“, wiederholte der Affe.
    „Hör mal zu, Henley!“ sagte Franchot. „Wenn du schon Freundschaft mit dem alten Affen geschlossen hast, warum bringst du ihn nicht darauf, daß wir gerne etwas zivilisierteres Essen hätten?“
    „Ja“, meldete sich ein anderer. „Und was ist mit Betten?“
    „Sag ihm, ich will meine Kleider wieder haben!“
    „Wie wär’s mit einem Bad?“
    „Nicht alles auf einmal, Leute“, sagte Bridger. „Es wird noch eine Weile dauern, bevor wir ihnen solche Gedanken beibringen können. Ich tue mein Bestes; wir haben die ganze Sache bis jetzt durchgestanden – und ein paar Tage mehr bringen uns auch nicht um!“
    Mit ein paar Handbewegungen deutete Bridger an, daß er ein Notizbuch und einen Bleistift haben wollte. Nachdem man ihm das gegeben hatte, setzte er den Unterricht dadurch fort, daß er kleine Zeichnungen verfertigte und die dazugehörigen Worte aussprach. Gegen Abend zog sich der Gorilla schließlich zurück. Er blätterte nervös durch das Notizbuch und murmelte unbekannte Worte vor sich hin.
    Am nächsten Morgen, als T’kluggl erschien, begrüßte ihn Bridger:
    „Guten Morgen, T’kluggl!“
    „Guten Mogen, Blidza“, erwiderte der Affe. „T’kluggl sprechen Menschensprache – ja?“
    Er schien sehr zufrieden mit dem, was er erreicht hatte.
    Der Sprachunterricht wurde aufgenommen, wo man ihn am Abend zuvor unterbrochen hatte. Bridger stellte fest, daß es im allgemeinen recht leicht war, häufig vorkommende Begriffe zu verdolmetschen; andere Wörter machten größere Schwierigkeiten, und abstrakte Begriffe waren zunächst überhaupt unmöglich zu übersetzen. Um das Wort „gestern“ zu übertragen, zerbrachen, sie sich eine halbe Stunde lang die Köpfe,

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