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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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Chemiker, während er ebenso langsam auf den Affen zuging. „Es sieht eher aus, als wolle er versuchen, unser Vertrauen zu gewinnen. Außerdem können sie uns schnell genug alle miteinander erwischen, wenn sie nur wollen!“
    Er nahm den Apfel aus Lord Percys Hand, rief: „Fangt!“ und warf ihn in die Menge.
    Der Gorilla ging zurück und verließ den Käfig. Er nahm einen anderen Apfel, legte ihn außerhalb des Zaunes – etwa zwei Meter davor – auf den Boden und warf eine kurze Stange über den Zaun.
    „Was macht er?“ fragte Alice Lloyd.
    Margaret Kelleigh nahm die Stange auf und holte den Apfel herein.
    „Ich weiß, was er will!“ sagte sie. „Sie machen Intelligenztests mit uns. Sie wollen wissen, ob wir denken können – genauso wie Köhler es mit seinen Schimpansen machte.“
    „Was?“ bellte MacDonald empört. „Sie wollen sehen, ob wir denken können – wir, die wir berühmte Professoren bei uns haben?!“
    Jetzt wurde ein Apfel so weit vor dem Käfig auf den Boden gelegt, daß er sich außer Reichweite der kurzen Stange befand, aber eine längere Stange wurde hineingereicht. Mit ihr hatte die Lehrerin keine Schwierigkeiten, den Apfel hereinzuziehen.
    „Ich sehe schon“, beklagte sich Marie Smythe, „Peggy bekommt alle Äpfel. Laß mich auch mal!“
    Beim nächsten Test jedoch war der Apfel auch außerhalb der Reichweite der langen Stange. Peggy drehte sich um und machte ein hilfloses Gesicht.
    „Steck doch die kurze Stange in dieses Loch am Fuß der langen!“ schlug Scherer vor.
    Nachdem sie dies getan hatte, war es für Peggy ein leichtes, auch den vierten Apfel zu erreichen.
    „Selbst Köhlers Schimpansen hätten das tun können, ohne daß man es ihnen erklären mußte“, brummte der Zoologe leise.
    Die sechs Gorillas berieten sich eine Weile, dann betrat Lord Percy den Käfig mit einem Sack voll Äpfel und drei kleinen Kisten, die rot, grün und blau angemalt waren. Er winkte Bridger. Als der Chemiker vor ihm stand, legte er vorsichtig einen Apfel in die rote Kiste. Dann drehte er alle drei Kisten um, stellte sie in den Sand und schob sie durcheinander.
    Die Menschen begannen, sich für das Spiel ebensosehr zu interessieren wie die Affen. Sie drängten sich um den Wissenschaftler herum, wobei Franchot mit lauter Marktschreierstimme zu rufen begann.
    „Treten Sie näher, meine Damen und Herren! Treten Sie näher und beobachten Sie diese wunderbare Demonstration menschlicher Intelligenz! Die Hand ist schneller als das Auge, Leute – die Hand ist schneller als das Auge! Beobachten Sie sorgfältig! Unter welcher Muschel ist die kleine Erbse? Nur einmal dürfen Sie raten, Damen und Herren! Aha – richtig beim erstenmal, Dr. Bridger! Sie gewinnen diese hübsche kleine Puppe aus echtem Elfenbein. Wer will noch seine Geschicklichkeit ausprobieren? Mr. Toomey, Sie haben ein schnelles Auge – wie wär’s mit Ihnen? Beobachten Sie die kleine Erbse, Leute! Meine Gratulation, Mr. Toomey – Sie sind ein Wunder! Unter der grünen Kiste – ganz sicher! Kommen Sie näher, Damen und Herren, das Spiel kostet Sie nur zehn Cents – zehn Cents, den zehnten Teil eines Dollars!“
    Lord Percy setzte den Test fort, bis seine Äpfel verbraucht waren.
    „Schön, jetzt weiß er, daß wir rot von grün unterscheiden können“, kommentierte Margaret Kelleigh. „Ich bin gespannt, was sie als Nächstes aussuchen werden!“
    Sie erfuhren es bald. Eine Leiter wurde gegen den Zaun gelehnt, ein Gorilla kletterte hinauf und befestigte eine lange Stange oben an der Palisade. Von der Stange herunter hing ein Stück Schnur mit einem Apfel. Der Apfel hing etwa vier Meter über dem Boden und ein Stück weit vom Zaun entfernt.
    „Wie ist das mit Hochsprung, Sneeze?“ fragte Morelli. „Glaubst du, du erwischst ihn?“
    Aber dies war offenbar nicht die Methode, mit der man erwartete, daß sie den Apfel erreichen würden, denn ein zweiter Affe schob drei hohe hölzerne Kisten in den Käfig.
    „Wer hat bisher noch keinen Apfel bekommen?“ fragte Bridger.
    „Du“, sagte Mildred Henry. „Zeig uns mal, was du mit deiner College-Erziehung anfangen kannst!“
    Bridger setzte die Kisten aufeinander, kletterte hinauf und verzehrte oben triumphierend seine Belohnung.
    Die Gorillas vor dem Käfig begannen, sich zu unterhalten und ihren Kopf zu kratzen.
    „Es sieht so aus“, meinte Zbradovski, „als wären ihnen die Ideen ausgegangen. Warum geben sie uns nicht etwas, vorüber man sich den Kopf zerbrechen kann – eine

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