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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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bei, während er grinste. „Wir sind etikettiert – ich wette, sie verbrachten die ganze Nacht damit, sich die Köpfe darüber zu zerbrechen, was wir sind. Es muß eine lange Zeit vergangen sein, seit jemand Tiere wie uns in dieser Gegend gesehen hat.
    Art Homo Sapiens – das sind wir. Alles, was von der menschlichen Rasse übriggeblieben ist!“
    Der Regen hatte aufgehört, und ab und zu kam ein Gorilla den Weg entlang, der vor der Reihe von Käfigen vorbeiführte. Einer von ihnen sah die neuen Gefangenen und kam herbei, um sie durch die Stangen hindurch anzustarren. Ein anderer schloß sich ihm an, ein dritter, und schließlich stand eine solide Mauer von neugierigen Zuschauern vor dem Gitter.
    „Das erinnert mich daran, daß ich nichts anhabe!“ murmelte Toomey zu MacDonald.
    „Was macht das schon?“ fragte der Polizist. „Sie haben auch keine Kleider, und ihnen macht das nichts aus!“
    Der Affe, der die Tafel aufgehängt hatte, oder ein anderer, der genauso aussah wie er, kam zurück und schob einen kleinen Wagen vor sich her. Er öffnete die äußere Tür des Käfigs, betrat den kleinen Vorraum, schloß die äußere Tür und verriegelte sie sorgfältig; dann öffnete er das innere Gatter und stieß den Wagen in den Käfig hinein. Zbradovski fing an zu schreien.
    „Hallo! Seht ihr, was ich sehe? Äpfel!“
    Gleichzeitig stürzten sie sich auf den Wagen. Der Affe zog sich hastig zurück und warf die Tür zu, aber die Leute kümmerten sich nicht um ihn. Die Äpfel waren klein und hart, aber nach allem, was man ihnen in der letzten Zeit angeboten hatte, schmeckten sie vorzüglich. In dem Wagen stand außerdem ein hölzerner Eimer mit Wasser, der nicht weniger willkommen war. Wesentlich geringere Freude machten ihnen die Fische, die sie entdeckten, nachdem sie die Äpfel aufgegessen hatten.
    „Mein Gott!“ beschwerte sich Toomey. „Sollen wir unser ganzes Leben lang Fisch essen?“
    „Die Affen scheinen eine recht kluge Gesellschaft zu sein“, gab Scherer zurück. „Sie füttern uns mit dem, was sie bei uns fanden, als sie uns fingen. Mein Koffer war voll von geräuchertem Fisch und jeder andere Koffer auch. Was die Äpfel betrifft, so haben sie sich wahrscheinlich unsere Gebisse angesehen und entschieden, daß wir ungefähr dasselbe essen könnten wie sie.“
    Der Morgen zog sich dahin, und die Menschen hatten nichts zu tun. Gegen Mittag wurde die Unterhaltung vor dem Käfig plötzlich lauter, als eine Gruppe von sechs Gorillas, mit einer Menge von Gepäck beladen, vor dem Gatter erschien. Die Zuschauer wichen vor ihnen zur Seite und blieben in respektvoller Entfernung.
    „Einer hat ein Maschinengewehr!“ rief Morelli.
    „Es kann kein Gewehr sein“, erwiderte Barnes. „Nach der Art, wie er es bedient, sieht es wie eine Filmkamera aus.“
    „Zwei von ihnen haben Notizbücher“, sagte Ruth Pierne.
    „Ach du heiliger Strohsack!“ rief Franchot plötzlich. „Seht euch an, was der große Dicke in sein Gesicht schraubt! Ein Affe mit einem Monokel! Hat die Menschheit je so etwas gehört!“
    Den ganzen Tag lang saßen die sechs Gorillas vor dem Käfig und beobachteten, unterhielten sich miteinander und machten Bemerkungen in ihre Notizbücher.
    Am Abend erhielten die Menschen die bekannte Ration von Hafermehl und Nußbrot, die zusammen mit einem frischen Eimer Wasser in den Käfig geschoben wurde. Nach dem rohen Fisch des vergangenen Morgens waren sie damit sehr zufrieden; aber mancher machte sich Gedanken in seltsamen Richtungen.
    „Ich hoffe“, sagte Mabel Slemp, „sie mästen uns nicht nur, um uns später dem großen Affengott zu opfern!“
    Packard sah sie verwundert an.
    „Für ein nettes kleines Mädchen, Mabel, hast du verdammt trübe Gedanken! Hast du jemals von Zoobesuchern gehört, die Zoobewohner fressen? – Ich nicht!“

 
9. Kapitel
     
    Am nächsten Morgen kamen die sechs Gorillas zurück. Diesmal blieb der Wagen mit Äpfeln außerhalb des Zaunes stehen. Der Gorilla mit dem Monokel nahm einen Apfel und kam in den Käfig herein. Die anderen blieben draußen, bewaffneten sich mit langen Stangen und beobachteten die Menschen, ob sie sich feindselig zeigen würden.
    Lord Percy, wie Wilson den Affen mit dem Monokel getauft hatte, näherte sich langsam. Der Apfel lag auf seiner ausgestreckten Hand.
    „Paß auf, Henley“, warnte Enid Hansen. „Vielleicht versucht er, nahe genug an dich heranzukommen, um dich zu erwischen!“
    „Das werden wir ja merken“, antwortete der

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