TS 40: Die neuen Herrscher
bevor T’kluggl es verstanden zu haben schien.
Am nächsten Tag fragte T’kluggl plötzlich unvermittelt:
„Blidza – Golillas kommen von Fonmlith. Menschen kommen von?“
Er hielt erwartungsvoll inne.
„Du meinst: woher kommen die Menschen? Wie soll ich dir das erklären? Hier, gib mir das Notizbuch!“
Während die Stunden dahingingen, versuchte er T’kluggl in Zeichensprache beizubringen, was sie seit ihrem Aufwachen erlebt hatten.
T’kluggl war sehr erfreut, als er erkannte, daß man ihn verstanden hatte. Er rief die anderen Mitglieder des Komitees in den Käfig herein und übersetzte ihnen die Geschichte, während Bridger sie erzählte. So beschäftigt waren die Affen und die Menschen mit ihrer Unterhaltung, daß sie erst merkten, wie es Abend wurde, als es zu dunkel war, um die Zeichnungen des Chemikers zu erkennen.
Als T’kluggl am nächsten Morgen erschien, begann Bridger, mit ihm über die Lebensbedingungen seiner Leute zu sprechen.
„T’kluggl, wann können wir Menschen den Käfig verlassen? Wir mögen den Käfig nicht! Wir möchten unsere Kleider und einen netten Platz, wo wir schlafen können!“
Der Affe kratzte sich am Kopf.
„Menschen gehen aus Käfig – Menschen rennen schnell!“ sagte er. „Menschen rennen weg schnell. Golillas nicht mögen. Golillas möchten Menschen sehen, lernen Menschen-sprechen, lernen, was Menschen tun.“
„Wir werden nicht wegrennen. Die Gorillas haben Nahrung. Die Menschen haben keine. Wenn die Gorillas den Menschen Nahrung geben, werden die Menschen nicht rennen.“
„Blidza Freund für Golillas. Menschen, nicht Blidza, Freunde zu Golillas? Menschen gehen hinaus, kämpfen Golillas? Nicht nicht –“
„Sicher?“
„Ja, sicher. Golillas nicht sicher. Blidza –“ er blätterte durch sein Notizbuch – „Blidza kluger Mensch. Menschen, nicht Blidza, klug?“
Ruth Pierne meldete sich völlig unerwartet:
„K’thoolah blong thig ah fun?“
Überrascht sprang T’kluggl auf, dann begann er zu lachen.
„Sehr kluge Frau, Pihane! Lernen schnell Golillasprache. Sie sagt: Warum nicht herausfinden? Nicht richtig, aber beinah richtig.“
„Ja, schon gut! Aber wie ist das mit unseren Kleidern oder ein paar Betten?“
„Menschen können haben Kleider. Was ist Betten?“
„Ein Platz zum Schlafen; hier – ich zeichne dir ein Bild!“
Morelli meldete sich.
„Was soll das alles sein? Ich verstehe höchstens ein Zehntel von dem, was er sagt, und wenn ihr zwei auch noch anfangt, Gorillasprache zu sprechen …“
„Es ist ziemlich einfach, Charley. T’kluggl sagte, er denke, ich sei intelligent, aber über den Rest von euch war er sich nicht sicher. Und dann sagte Ruth in Gorillasprache: Warum versuchst du nicht, es herauszufinden? – Wie hast du das gelernt, Ruth?“
„Oh, es war ziemlich einfach. Ich habe zugehört und mich an ein paar Worte erinnert, die mir gerade paßten.“
„Ich ziehe meinen Hut vor dir – ich würde ihn ziehen, wenn ich einen hätte. Du wirst dazu bestimmt, uns anderen die Gorillasprache so schnell beizubringen, wie du sie lernst. – Hör zu, T’kluggl, das ist ein Bett!“
T’kluggl studierte die Skizze und schüttelte den Kopf.
„Nicht haben Bett. Golillas schlafen sitzen, nicht schlafen liegen. Aber versuchen machen Betten. Menschen lernen Golilla sprechen, Golilla sicher, Menschen Freunde; Menschen nicht Freunde, Menschen nicht hinausgehen.“
Bridger übersetzte.
„Er sagt, wir können unsere Kleider haben, und er wird etwas auftreiben, was wir als Betten benutzen können, obwohl sie selbst keine benutzen. Außerdem werden sie, wenn wir ihre Sprache lernen, entscheiden können, ob sie uns trauen oder nicht – wenn sie uns trauen, lassen sie uns frei!“
„Wovor haben sie Angst?“ fragte MacDonald. „Glauben sie, wir werden sie mit bloßen Händen auseinanderreißen?“
„Es hat keinen Zweck, böse zu werden, Mac. Es ist ungefähr so, wie wenn wir eine Herde von sprechenden Grizzlybären gefangen hätten und sie uns versichern wollten, daß nichts passieren würde, wenn wir sie herauslassen und zum Essen einladen. Sie haben niemals etwas wie uns zuvor gesehen, und sie haben keine Ahnung, wie weit sie uns trauen können.“
Die Gorillas zogen sich zurück und erschienen gegen Sonnenuntergang wieder mit einem riesigen Bündel von Kleidern und einer Anzahl großer Matten aus Schwammgummi, die sich als Bettersatz großartig verwenden ließen.
10. Kapitel
Ruth Pierne machte
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