Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
Vom Netzwerk:
überwältigende Anzahl ihrer Feinde mit möglichst wenig eigenen Verlusten zu verkleinern. Die Gorillas wußten, daß ihre einzige Chance zu überleben darin lag, die Paviane in den dichten Wäldern zu halten, in denen ihre Taktik nahezu wertlos war. Wilson und Zbradovski gaben später zu, daß diese beiden Wochen für sie eine fortwährende Kette von Erschöpfung, Blut und Schrecken bedeuteten.
    Am dritten Tag nach der Schlacht am Bach hielt ein Schweinewagen mit mehreren Verwundeten neben ihnen, und eine schwache Stimme rief die beiden Männer an. Es war T-kluggl. Er erzählte ihnen, daß die Patrouille, zu der er gehörte, einige Meilen weiter südwärts mit einer Paviangruppe zusammengestoßen wäre. T’kluggl hatte zwei Paviane getötet und war von einem dritten schließlich durch einen Lanzenstich verwundet worden. Trotzdem schien er fröhlich zu sein und ein wenig stolz auf seine völlig unprofessorale Tapferkeit im Kampf.
    „Was ist schon eine durchstochene Lunge?“ fragte er keuchend. „Fünf Zentimeter mehr nach rechts, und er hätte die Aorta durchgeschnitten – dann hätte ich wirklich etwas, worüber ich mich ärgern müßte. Ich werde wieder in Ordnung sein, bevor der Krieg vorüber ist.“
    Tag auf Tag und Nacht auf Nacht hörten sie die Kriegstrommeln der Paviane, als diese sich bemühten, ihre Truppen zusammenzuziehen und die Gorillas anzugreifen. Scouts fanden eine Lücke in dem Einschließungsring, und die Gorillakompanien entkamen während eines schweren Gewitters. Aber die Paviane bemerkten sie; innerhalb einer Stunde donnerten die Trommeln durch den Wald, und die Invasoren nahmen die Verfolgung auf.
    Die Gorillas hatten ihre Zugschweine überstürzt angeschirrt und stürmten westwärts. Plötzlich kamen sie auf offenes, grasiges Gelände. Mmpl und seine Offiziere beschlossen, geradeaus weiterzuziehen. Sie hatten eine in der Mitte des Geländes stehende Baumgruppe erreicht, als ein Trupp Paviane aus dem Wald in ihrer Marschrichtung hervorbrach. Andere Paviane stürmten aus den Bäumen hinter ihnen. Eine ganze Kompanie erschien im Norden. Mmpl gab Befehl, sich nach Süden zu wenden, und blies auf seiner Pfeife; fünfzehn Sekunden später blies er wieder, um seine Leute anzuhalten. Die Paviane kamen auch aus dem Süden.
    Die Gorillas begannen zu graben. Sie waren mit solchem Eifer bei der Arbeit, daß zu dem Zeitpunkt, als die Paviane in Schußweite kamen, schon ein ausreichend tiefer Graben um die Baumgruppe gezogen war; die Wirkung dieses Grabens wurde verstärkt durch aufgestellte Schilde, und vor den Schildwall warf man eine Menge von Fußangeln und Glassplittern.
    Die Paviane schlossen sie ein – von Norden, von Osten, von Süden und Westen. Ungefähr hundert kamen schnell heran und stürmten wieder davon, als sie in den Pfeilregen der Gorillas rannten. Der Rest ließ sich im hohen Gras außerhalb der Schußweite nieder. Man erfuhr später, daß der König der Paviane, der Befehl gegeben hatte, nicht vor seinem Erscheinen anzugreifen, sich mit seiner Garde in einem Sumpf verirrt hatte und das Lager nicht vor Einbruch der Dunkelheit erreichte.
    Die Affen arbeiteten während der ganzen Nacht, um ihre Verteidigungslinie zu verstärken. Der anbrechende Morgen zeigte ihnen die unübersehbare Masse der Paviane, die überall um das Lager herum in respektvoller Entfernung kampierten.
    „Sie scheinen nicht gern vor dem Frühstück anzugreifen“, bemerkte Zbradovski.
    „Unsere auch nicht“, entgegnete Wilson. „Was mich betrifft – ich bin nicht traurig darüber.“
    Die Sonne stieg höher, eine Trommel begann zu schlagen, eine andere antwortete ihr. Die Paviane bewegten sich. Ihre Kampfstandarten – Stangen mit Bündeln von Lederriemen – wurden aufgestellt, und der Haufen begann sich zu formieren. Die Gorilla kauerten sich tiefer in ihren Graben, während die Offiziere herumgingen und letzte Instruktionen erteilten.
    Der Trommelschlag wurde schneller und hastiger. Andere Trommeln nahmen den Rhythmus auf, bis schließlich die Erde unter ihrem Donner zu dröhnen schien. Die Paviane rückten heran – vorne die Speerwerfer mit dicken Bündeln von Wurfgeschossen auf ihren Rücken – dann große Kader von Lanzenkämpfern.
    „Ihnen so zuzuschauen, wie sie langsam heranrücken, macht mich nervös!“ murmelte Wilson.
    Die Trommeln wechselten noch einmal den Rhythmus, dann griffen die Paviane mit donnerndem Gebrüll an. Wie die ersten Tropfen eines Regens begannen einzelne Wurfspeere zu

Weitere Kostenlose Bücher