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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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herausfanden, bedeutet ‚ho’ eine Kollektiv-Endung, so daß wir annehmen dürfen, ihr Planet heißt Ardazir. Sicherlich betone ich es aber nicht richtig.“
    Flandry zog aus seiner Tasche ein Foto heraus. Während eines Kampfes auf Vixen hatte man es aufgenommen. Im Hintergrund ragten die Trümmer einiger Behausungen hervor; davor kroch einer der fremden Soldaten; er war anscheinend verwundet.
    Es war Flandrys erster Eindruck gewesen, einen Wolf zu erkennen. Natürlich konnte es kein Wolf sein, denn den Berichten nach zu urteilen, gingen die Fremden aufrecht. Allerdings wurde auch betont, daß sie regelrecht heulten, wenn sie zum Angriff vorstürmten.
    Zweifüßler waren es, betonte Cat. Etwa mannshoch mit richtigen Füßen. Ihr Gang erinnerte allerdings an den eines Hundes, den man gelehrt hatte, auf den Hinterfüßen zu laufen. Schultern und Arme waren wie beim Menschen beschaffen; lediglich saßen bei den Fingern die Daumen auf der entgegengesetzten Seite. Der Kopf, hoch und sozusagen arrogant getragen, stach durch seine niedrige Stirn und lange Form hervor. Die lange Nase mit der schwarzen Schnauze erinnerte auch an die eines Hundes. Die scharfen Fangzähne verrieten den Fleischfresser. Die ovalen Augen standen dicht nebeneinander und waren grau und scharfsichtig. Der ganze Körper war mit einem dichten Pelz bedeckt, dessen rostbraune Farbe das bestechendste Merkmal der fremden Rasse zu sein schien.
    „Ist dies ihre Uniform?“ fragte Flandry.
    Das Mädchen lehnte sich vor, um die Aufnahme besser erkennen zu können. Der verwundete Krieger trug eine Art Rock, dessen farbiges Muster allzu bunt wirkte.
    „Barbarisch“, stellte Flandry fest. „Hoffentlich trifft Chives nicht der Schlag, wenn er sie sieht. Er ist so kultiviert.“
    Weiter trug der abgebildete Soldat Stiefel und einige Ausrüstungsgegenstände, deren Sinn nicht gleich ersichtlich wurde. In seinem Gürtel steckte ein Messer, während er in der Hand ein Gewehr hielt, das dem Aussehen nach nur eine elektromagnetische Waffe sein konnte.
    Cat erklärte:
    „Ich kann nicht mit Sicherheit behaupten, daß sie eine einheitliche Uniform besitzen, es sei denn, die Vielzahl an Farben hätten etwas Bestimmtes zu bedeuten. Viele laufen herum wie dieser hier, andere wiederum tragen Burnusse oder richtige Kombinationen. Ich habe sogar einige in Brustpanzern aus Metall beobachten können.“
    „Und es sind alles Männer, nehme ich an.“
    „Sicherlich, Sir. Der Kampf auf unserem Planeten dauerte lange genug, um unseren Forschern Gelegenheit zu geben, einige von ihnen zu untersuchen. Die Ärzte meinen, sie seien mutierte Säugetiere. Feststeht jedenfalls, daß sie von einem erdähnlichen Planeten stammen, der eine Sonne vom Typ A5 umkreist – das beweisen einwandfrei ihre Augen. Mit anderen Worten: sie werden sich in unseren Steppen recht wohl fühlen, denn das dürfte ihrem Klima entsprechen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sie Vixen zuerst angriffen.“
    „Vielleicht ist Vixen gar nicht ihr erstes Opfer“, sann Flandry laut vor sich hin. „Ein Stern vom Typ A5 ist recht heiß, wenigstens für unsere Begriffe. Wir würden uns kaum unter einer solchen Sonne wohlfühlen, wenn wir nicht sehr weit von ihr entfernt sind. Umgekehrt werden die Fremden auf Vixen frieren. Mir scheint, sie besitzen keine Übersicht über die astronomischen Verhältnisse des Vixen-Sektors und gingen wahllos vor. Vielleicht wollen sie dort mit der Gründung eines eigenen Sternenreiches beginnen. – Hm, hatten Sie Gelegenheit, mit einem Gefangenen zu sprechen?“
    Cat nickte. Sie sagte:
    „Ja, das schon, aber es kam nicht viel dabei heraus. Während eines Gefechtes gelang es einer unserer Truppeneinheiten, eine ihrer Abteilungen zu umzingeln und mit Lähmstrahlern außer Gefecht zu setzen. Als zwei von ihnen erwachten und sahen, daß sie gefangen waren, starben sie auf der Stelle.“
    „Selbstaufgabe oder Tod auf eigenes Verlangen“, meinte Flandry. „Und weiter?“
    „Die anderen starben nicht. Und sie sprachen auch kein Terranisch. Nur einer kannte einige Brocken; der wurde ausgefragt, so gut es eben ging.“ Cat blickte Flandry intensiver an und fuhr fort: „Und nun hören Sie gut zu: dieser eine wußte nicht, wo sein Heimatplanet war! Er verstand sehr gut unsere Koordinatensysteme und konnte sie auch in seine eigenen Idiome übertragen, aber er vermochte uns nicht zu verraten, in welchem Sektor der Milchstraße ein Stern namens ‚Ardazir’

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