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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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steht.“
    „Künstlicher Gedächtnisschwund“, stellte Flandry fest. „Es wird bei allen ihren Offizieren das gleiche sein. Andere wiederum erhielten den posthypnotischen Befehl, bei Gefangennahme sofort zu sterben. Sie müssen einen netten Herrscher haben, der auf solche Ideen kommt.“ Flandry zwirbelte seinen Schnurrbart und lächelte bitter. „Immerhin verrät auch diese Tatsache einiges, Cat.“
    „Und was, Sir?“
    „Ganz bestimmt folgendes: ihre Heimatwelt ist verwundbar, darum soll sie unter keinen Umständen entdeckt werden. Mir scheint, wir sollten unsere ganzen Anstrengungen darauf konzentrieren, diese Heimatwelt zu finden.“
    Das Mädchen wurde blaß. Sie senkte den Blick. Sie fragte darauf: „Und Sie glauben, Sir, das könnte möglich sein? Oder werden wir alle sterben müssen?“
    „Unsinn, wer spricht denn vom Sterben? Unsere Mission ist zwar gefährlich, aber nicht aussichtslos. Übrigens: ich besitze keinen Titel.“
    „Man nannte Sie doch aber ‚Sir Dominic’.“
    „Trotzdem bin ich nicht adeliger Abstammung. Nennen Sie mich also nicht immer Sir, Cat. Nicht wahr, ich darf doch einfach ‚Cat’ zu Ihnen sagen? Der Name steht Ihnen gut. Wir sind Kampfgenossen, Cat, und sollten mehr als das sein: Freunde. So, und jetzt wollen wir einmal sehen, ob wir etwas Eßbares finden. Später zeige ich Ihnen dann Ihre Kabine.“ Als sie errötete, fügte er lachend hinzu: „Keine Sorge, man kann Ihren Raum von innen abschließen.“
    „Danke“, entgegnete sie erleichtert, aber so leise, daß er es fast überhörte. Mit einer verlegenen Geste strich sie über ihren Overall. Sie sagte: „Als ich den Auftrag erhielt, mit Ihnen zu gehen, da konnte ich ja nicht wissen, daß Sie – daß Sie …“
    „Natürlich konnten Sie das nicht wissen, Cat“, fiel er noch ein. „Aber Sie dürfen mir glauben, daß ich genug Menschenkenntnis und Erziehung besitze, um mich stets entsprechend zu verhalten. Übrigens vermag ich echte Körperformen von künstlichen Umrissen zu unterscheiden. Und die Umrisse Ihrer verborgenen Strahlpistole zeichnen sich recht deutlich bei Ihnen ab …“

 
8. Kapitel
     
    Ein so langer Flug durch das Universum hatte stets etwas Unreales an sich. Man war allein und völlig auf sich selbst angewiesen. Keine Funkwelle konnte das Schiff einholen, das schneller als das Licht reiste. Und selbst wenn das geschähe, wären sie durch die unendlichen Entfernungen zu schwach geworden, ihre Impulse in hörbare Laute zu verwandeln. Man begegnete keinem anderen Schiff, es sei denn, durch einen unwahrscheinlichen Zufall.
    Eine ganze Flotte konnte sich so durch den Raum bewegen, über viele Parsek hinweg, ehe man sie aufspürte. Ein einzelnes Schiff jedoch hatte die Chance, bis in alle Ewigkeit zu fliegen, ohne jemals gefunden zu werden.
    Es war nichts zu sehen, keine Landschaft, kein Wetter, kein Leben. Nur die ständig wechselnden Konstellationen standen draußen im Nichts und boten dem suchenden Auge einen Anhaltspunkt. Hier und da schimmerten milchige Nebel zwischen flammenden Sonnen, und das weiße Band der Galaxis zog sich quer durch die Ewigkeit.
    Draußen herrschte der Tod, im Schiff jedoch war warmes und pulsierendes Leben. Hier gab es Filme und Musik, und, wenn man Appetit verspürte, auch frische Früchte von den Bäumen der Erde.
    Flandry war die meiste Zeit damit beschäftigt, die künftigen Aktionen auszuarbeiten, wobei alle Pläne mehr oder weniger reine Spekulationen bleiben mußten. Er schonte seine Kräfte dabei nicht, und mehr als einmal zwangen ihn stechende Kopfschmerzen dazu, Schluß zu machen. Die übrige Zeit verbrachte er mit Cat beim Ballspiel oder Schach. Immer mehr fühlte er, daß sie zwei einsame Menschen unter dem ewigen Dach der Sterne waren.
    Cat schlug ihn mehrmals bei diesen Spielen und freute sich diebisch, wenn er sich darüber ärgern wollte. Überhaupt besaß sie einen merkwürdigen Humor, wenn sie nicht gerade an das traurige Schicksal ihrer Heimatwelt dachte. Von Admiral Fenross hielt sie nicht viel, denn sie bezeichnete ihn als einen Mann, dessen Gehirn an eine Mausefalle erinnere und der sich selbst einen Gefallen damit täte, einige der angeblich gefangenen Mäuse laufen zu lassen, damit man sie sähe.
    Manchmal spielte sie auf einem Saiteninstrument und sang dazu ihre Lieder von Vixen. Er hörte ihr gern dabei zu und lernte den unbekannten Planeten und seine Bewohner durch diese Lieder besser kennen als durch alle trockenen Berichte.
    Mit der Zeit

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