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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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findet.“
    „Ha – die Moral!“ Cat lachte und bekam fast keine Luft mehr.
    Dann wurde sie plötzlich ernst. „Lieber Himmel, wirkt denn Alkohol so schnell? Die Kabine dreht sich vor meinen Augen, wenn ich nicht aufpasse. Aber wirklich, Dominic, du solltest mir mehr von dir erzählen – oh – das tut mir leid. Sie sollten mir mehr erzählen …“
    „Bleiben wir beim ‚du’, Cat“, schlug Flandry vor.
    Sie nickte.
    „Ich möchte wissen, was du so tust.“
    „Warum?“
    „Weil ich dich besser kennen möchte.“
    Er sah, wie verwirrt sie war.
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen, Cat. Ich bin Außenagent des Geheimdienstes. Das bedeutet mit anderen Worten, daß ich von außen durch die Fenster spähe, um etwas zu entdecken. Ich bin somit keiner von denen, die innen im Zimmer sitzen und die Berichte dieser Fenstergucker lesen. Da mein Vorgesetzter mich nicht leiden kann, schickt er mich ständig auf Reisen. Lieber, alter Fenross! Wenn der einmal pensioniert oder durch einen gütigen, gerechten Vorgesetzten ersetzt wird, packe ich mein Bündel und wandere aus.“
    „Ist das keine Meuterei?“ fragte sie ernsthaft.
    „Was? Daß ich weg will? Du mußt nicht alles so ernst nehmen, was man sagt. In Wirklichkeit ist mir eine sichere und ungefährliche Arbeit ja doch lieber. Ich säße auch lieber am Schreibtisch und läse Berichte. Ich bekäme eine gute Pension und könnte meinen Lebensabend verbringen, wie ich es wollte. So, wie die Sache jetzt aussieht, werde ich ihn wohl im Grab verbringen.“
    „Und doch ist es ungerecht, wenn man dich einfach nach Vixen schickt, nur weil dich jemand nicht leiden kann.“
    In ihren Augen schimmerten einige Tränen.
    „Diesmal hat Fenross sich aber geirrt und mir einen Gefallen getan. Du bist sehr schön, Cat, weißt du das?“
    Sie stellte das Glas mit einem harten Ruck auf den Tisch.
    „Bin ich das?“ fragte sie unsicher.
    Vorsicht, alter Junge, warnte sich Flandry selbst.
    „Ah, da kommt Chives mit der Suppe“, lenkte er ab. „Wir werden sie uns schmecken lassen, und alles andere, was er noch für uns vorbereitet hat.“ Er wartete, bis die bauchigen Tassen vor ihnen standen. „Du warst Gehilfin eines Wetteringenieurs, bevor die Fremden kamen?“
    Sie nickte und widmete sich dann dem Essen.
    Es folgten noch weitere Speisen, die Chives mit auserlesenem Geschmack zubereitet hatte. Sie tranken ihren Wein dazu und wurden immer ausgelassener.
    Flandry stellte sehr bald fest, daß Cat trotz ihrer bescheidenen ‚Bildung ’ ein wunderbares Geschöpf war. Sie war unverdorben durch die schleichende Krankheit einer aufsteigenden und wieder zerfallenden Zivilisation, denn sie kam von einer Welt, die noch frisch und jung war. Sicher, auch in jener kleinen Stadt, in der sie lebte, gab es Gemeinheiten und Intrigen, aber was waren diese schon im Vergleich zu der Korruption eines ganzen Sternenreiches? Cat besaß noch das Vertrauen zu Terra, das den Menschen selbst schon längst abging. Sie glaubte an die Gerechtigkeit.
    Er hätte nie gedacht, sich so gut mit ihr unterhalten zu können. Die Weingläser wurden nie leer, denn ständig füllte er nach. Zum Schluß hätte er nicht mehr sagen können, wieviel sie getrunken hatten.
    Als Chives endlich den Tisch abdeckte und Kaffee brachte, griff sie fast hastig nach der Tasse.
    „Ich habe ihn nötig“, gab sie zu, „denn ich bin davon überzeugt, viel zuviel Wein getrunken zu haben.“
    „Das stimmt“, gab Flandry zu und nahm die Zigarre, die Chives ihm anbot. Dann verließ der Diener die Kabine und ließ sie allein.
    Cat saß mit dem Rücken zum Bildschirm. Wie Juwelen standen die funkelnden Sterne um ihr Haupt.
    „Ich kann es nicht glauben“, sagte sie plötzlich.
    „Du hast recht!“ stimmte Flandry ihr zu. Dann aber erst begriff er, was sie gesagt hatte. „Was kannst du nicht glauben?“
    „Daß unser Empire zum Untergang verurteilt ist.“
    „Es ist auch besser, man glaubt es nicht“, riet er sanft.
    Sie beugte sich vor, und der Schein der Sterne spiegelte sich auf ihrer freien Schulter wider.
    „Die Erde kann keine Schuld daran haben, Dominic. Solange es Männer wie dich gibt, kann das Empire jedem Angriff trotzen. Es müßte selbst keine Angst vor einer feindlichen Galaxis haben.“
    „Du übertreibst, Cat.“
    „Vielleicht habe ich zuviel getrunken, aber ich scherze diesmal nicht. Ich meine es ernst. Männer wie du können jeden Feind besiegen.“
    Flandry trank sein Glas aus. Er sog an der Zigarre, und

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