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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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hatte man getan? Nüchtern hatte man ihren Bericht gehört, um sie dann in ein Raumschiff zu stecken, das nach Vixen reiste – mit einem schuppigen Untier und einem fremden Mann an Bord. Sicherlich hatte ihr jemand gesagt, sie sei ein tapferes Mädchen und müsse nun nach Vixen gehen, um dort zu spionieren. Währenddessen würden auf der Erde die Blumen weiterblühen, und reiche Nichtstuer würden vergeblich versuchen, die Zeit totzuschlagen.
    Kein Wunder, daß das Mädchen namens ‚Cat’ weinte und ängstliche Augen machte.
    Sie war zweifellos hübsch, stellte Flandry nicht ohne Wohlgefallen fest. Goldumsprenkelte Pupillen lagen unter dunklen Augenbrauen fast versteckt. Sie trug wunderbare blonde Haare, die zu seinem Leidwesen kurz hinter den Ohren abgeschnitten worden waren. Eine kleine und freche Stupsnase schaute unternehmungslustig in die nicht sehr hoffnungsfrohe Welt.
    Der weite Overall verbarg Einzelheiten ihrer Figur, aber Flandry besaß genügend Erfahrung, um sich die Details vorstellen zu können. Sie war etwas mollig, aber das tat ihrer Schönheit keinen Abbruch. Sie sprach einen leichten Akzent, was sehr reizvoll wirkte. Allerdings, so gestand er sich ein, stammte sie offensichtlich aus der Provinz, denn ihr ganzes Benehmen wirkte recht altertümlich. Worüber, dachte er mit leichter Verzweiflung, werde ich mit ihr reden können?
    Nun, dienstlich würde das Gesprächsthema wohl reichen, die langen Stunden auszufüllen. Außerdem gab es ja noch die reichhaltige Schiffsbar. Er drückte einige Knöpfe.
    „Was wünschen Sie zu trinken?“ erkundigte er sich höflich. „Wir haben alles, was in normalen Grenzen zu haben ist – auch einiges, was jenseits dieser Grenzen liegt.“
    Sie errötete.
    „Danke“, lehnte sie ab.
    „Aber – ich bitte Sie! Nichts trinken!? Also – Wein? Bier? Um Himmelswillen, vielleicht sogar Buttermilch?“
    Sie sah ihn fragend an, und er entsann sich, daß Vixen keine Landwirtschaft im irdischen Sinne kannte. Also bestellte er bei der Robotbar ein Eis für sie. Er selbst wählte einen puren Gin. Er hatte ihn nötig, fühlte er.
    Gut zwei Wochen allein im Weltraum, zusammen mit einem hübschen Mädchen …
    Das Eis schmeckte ihr vorzüglich, und ihr Interesse an der Bar stieg erheblich. Flandry bot ihr eine Zigarette an, die sie jedoch kategorisch ablehnte.
    „Wir haben eine Menge Zeit“, sagte er lässig. „Beantworten Sie also nur dann meine Fragen, wenn Sie Lust dazu verspüren.“ Er lächelte. „Oder fangen wir besser in umgekehrter Folge an: stellen Sie Fragen, ich werde sie beantworten.“
    Cat sah an ihm vorbei. Hinter der weiten Sichtluke der Beobachtungskuppel stand einsam und frostig der Andromeda-Nebel. Sie lächelte.
    „Fragen Sie lieber zuerst – vielleicht hält mich das davon ab, über Vergangenes nachzudenken.“
    „Gutes Mädchen“, lobte er. „Dann erzählen Sie mir, wie Sie dazu kamen, die Botschaft zur Erde zu bringen.“
    Sie begann zögernd: „Eigentlich war ja mein Bruder der offizielle Kurier von Vixen. Sie wissen, wie das auf Planeten wie Vixen ist. Wir haben weder eine große Bevölkerung, noch übermäßig Geld. Wer das beste Raumschiff besitzt, erhält auch die Spezialaufträge. Ich begleitete meinen Bruder sehr oft auf seinen Flügen und lernte so sein Schiff kennen. Oft waren wir Tage und Wochen unterwegs. Dann kamen eines Tages die Fremden und besetzten Vixen. Hank kämpfte gegen sie und kam nicht zurück. Kurze Zeit darauf erfuhr ich, daß er gefallen war. Es ist weiter nicht verwunderlich, daß wir zu dem Entschluß gekommen, waren, das Imperium zu benachrichtigen. Da ich nun Hanks Schiff besaß und es auch zu steuern vermochte, schickte man mich.“
    „So also war das“, entgegnete Flandry langsam. „Ich hatte die Möglichkeit erhalten, den Bericht von Ihrem Schiff durchzusehen, aber da Sie während Ihres Fluges ja Gelegenheit genug hatten, ihn zu studieren, kennen Sie ihn besser als ich und wahrscheinlich auch besser als jene, die ihn verfaßten. Einiges habe ich behalten, so zum Beispiel die Tatsache, daß einige der Fremden ein gut verständliches Terranisch sprachen. Wissen Sie noch, wie sie sich nannten?“
    „Ist das so wichtig?“ fragte sie lustlos.
    „Im Augenblick zwar nicht, aber später schon. Immerhin könnte ich eventuell einen winzigen Hinweis sehen, wo ihre unbekannte Heimat verborgen liegt. Und das wiederum wäre doch sehr wichtig.“
    Sie lächelte.
    „Sie nannten sich die ‚Ardazirho’! Soweit wir

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