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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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‚davonzusegeln’. Die Kombination des Piloten stand ihm nicht schlecht.
    In Richtung der Sonne waren die Blendscheiben vorgeschoben worden, denn niemand würde den blauen Schein aus dieser geringen Entfernung aushalten können. Ganz in der Nähe stand Ogre, ein Planet von der Art Jupiters. Dort bestand eine Kolonie der Ymir. Was dachten sie über die Invasion der Ardazirho?
    „Ogre macht den Vixenern schon genug Sorge“, fuhr Flandry fort. „Die Ymir sollten mit ihrem Stützpunkt zufrieden sein, statt mit den Wölfen zu paktieren – vorausgesetzt, sie haben es getan. – Wie bekommt Cat der freie Fall?“
    Chives zuckte die Schultern.
    „So sehr ich es bedaure, Sir, aber ich meine, sie sieht nicht sehr gut aus.“
    Flandry preßte die Lippen aufeinander. Niemand war bisher an der Raumkrankheit gestorben, und wenn er sich wochenlang im schwerelosen Zustand befand. Diesmal waren Störungen nicht zu vermeiden, wollten sie sich nicht der Gefahr des Entdecktwerdens aussetzen.
    Die Ardazirho hatten zweifellos ihre Detektoren in einer Kreisbahn um Vixen. Jeder Raumschiffsantrieb würde sofort gemeldet werden. Es blieb also nichts anderes übrig, als Antrieb und Gravitationsfelder abzuschalten, so lange das eben möglich war. Hinzukam die Schwierigkeit, sich durch ein dichtes Netz von Patrouillenschiffen hindurchzuschlängeln, ohne bemerkt zu werden. Flandry hatte eine vage Vorstellung davon, wie er es schaffen konnte. Bei Walton hatte er sich nicht gemeldet, denn damit wäre nur unnötige Zeit verlorengegangen. Er war ein guter Pilot, Chives nicht minder.
    Mit ausgeschalteten Motoren stürzte die HOOLIGAN auf den Planeten Vixen zu und erreichte bald die Geschwindigkeit eines Meteors. Jeder feindliche Detektor würde das Schiff auch für einen solchen halten und somit nicht melden. Bei direkter Sicht allerdings würde man den Irrtum erkennen, aber selbst bei dichtester Blockade gab es so große Zwischenräume, daß eine Begegnung dieser Art so gut wie ausgeschlossen blieb.
    Nein, der Start würde ungleich schwieriger sein. Die Landung im jetzigen Stil war eine Leichtigkeit – bis die Grenze der Atmosphäre erreicht wurde.
    Flandry starrte wie fasziniert auf den Planeten Vixen, der mit unheimlicher Schnelligkeit anschwoll und zu einem leuchtenden Globus wurde. Seitlich schimmerte Cerulia durch die Blende, ebenfalls groß und mächtig.
    Vixens nördliche Tagseite leuchtete blendend weiß wie eine Polarkappe, aber die Spektrografen verrieten nackte Felsen, glühende Wüsten und weite Flüsse mit wildem Schmelzwasser. In der südlichen Hemisphäre waren die Kontinente grün, während die Ozeane blau wie polierter Kobalt glänzten. Wolkenbänke nahmen hier und dort die Sicht; einzelne Stürme rasten dahin, und oft genug wurden Gewitter und Blitze registriert. Der Äquator verschwand völlig unter einem Wolkenband, das fast wie ein fester Körper wirkte. Ein kleiner Mond, knapp hunderttausend Kilometer von Vixen entfernt, wirkte blaß und tot.
    Schweigend fiel die HOOLIGAN weiter.
    Flandry sagte, nur um die Stille zu unterbrechen:
    „Und so etwas nennen sie einen erdähnlichen Planeten! Was müssen das damals für Leute in den Expeditionsabteilungen gewesen sein!“
    „So übel ist Vixen aber nicht“, widersprach Chives, der sehr viel Sinn für Gerechtigkeit besaß. „Die südliche Halbkugel ist infolge ihrer Stellung zur Sonne fruchtbar und nicht zu heiß oder zu kalt. Lediglich die nördliche Hälfte hat in den vergangenen Jahrzehnten an Wirtlichkeit verloren.“
    „Für die Fremden wirtlich genug“, knurrte Flandry, gab seinem Diener aber sonst recht. „Wenn sie wirklich von einem A-Stern kommen, wird es ihnen dort ausgezeichnet gefallen.“
    Vixen füllte fast das ganze Sichtfeld aus. Allmählich mußte etwas getan werden, oder sie würden nur noch zwei Dinge mit ihrer Existenz vollbringen: eine Sternschnuppe in der Atmosphäre des Planeten und einen Krater auf seiner Oberfläche.
    Mit voller Geschwindigkeit tauchten sie in die obersten Luftschichten ein. Es war, als stemme sich ihnen ein solides Hindernis entgegen und wolle sie von ihrer Flugrichtung ablenken. Und das genau war es ja auch, was sie wollten.
    Flandry konnte sich nicht halten. Der plötzliche Andruck warf ihn gegen die Kontrollgriffe.
    Das zuerst leise Pfeifen vorbeistreifender Luft wurde zum infernalischen Heulen. Die Außenwände begannen fast zu glühen. In der Kabine wurde es heiß.
    Flandry vermochte kaum, den Arm zu heben. Aber dann gelang

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