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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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es ihm, mühsam die Steuerung zu betätigen. Das Schiff tauchte aus dem Luftozean wieder auf, fiel erneut herab, tauchte wieder auf.
    Die Hülle widerstand der unvorstellbaren Hitze, denn das Metall war kristallisiert worden, um jeder Temperatur gewachsen zu sein. Trotzdem konnten sie es jetzt nicht wagen, den Planeten einige Male zu umkreisen. Vielleicht würde das eine zu große Herausforderung an das Schicksal sein. Besser war es, den Antrieb teilweise einzuschalten, und ganz besonders das künstliche Schwerefeld, damit wieder normale Bedingungen eintraten.
    Chives bewegte den Hebel mit dem Schwanz, denn er lag, von dem Andruck gehalten, hilflos auf dem Boden vorne am Bug. Kaum schnappte der Hebel ein, da wurden sie fast gewichtslos, aber das war nur der Kontrast. In Wirklichkeit entsprach das Gewicht einem Andruck von einem G, wie er auf der Erde herrschte.
    Flandry holte tief Luft.
    „Und für so eine Quälerei werden wir bezahlt“, stöhnte er und sah zu, wie Chives aufstand. „Ich kümmere mich um Cat.“
    Der Diener nickte und übernahm die Führung des Schiffes.
    Das Mädchen lag angezogen auf ihrem Bett. Ein dünner Blutfaden rann aus der Nase und zeichnete sich deutlich auf dem weißen Linnen ab. Ohne zu zögern, injizierte Flandry ein Belebungsmittel. Sie schlug sofort die Augen auf.
    „Es tut mir leid, Cat, aber es mußte sein. Entschuldige, wenn ich ungefragt in dein Zimmer eindrang und dich weckte, aber wir brauchen unbedingt jetzt einen Ortskundigen, damit wir an der richtigen Stelle landen.“
    „Schon gut“, sagte sie und richtete sich auf. Er half ihr und geleitete sie in die Zentrale. Dort löste er Chives in dem Pilotensessel ab, während sie sich hinter ihm aufstellte und in Flugrichtung blickte.
    Die Geschwindigkeit war weiter abgesunken, und antriebslos glitt das Schiff durch die Stratosphäre, dabei tiefer und tiefer gehend.
    Hohe Gebirge ragten am Horizont auf.
    „Die Mondberge!“ rief Cat. „Das wäre der richtige Ort. Ich kenne die Gegend gut. Viel Wald und vereinzelte Lichtungen, wo wir landen können. Da vorn ist der Paß, Dominic. Halte darauf zu.“
    Sie überquerten das Gebirge und landeten unbemerkt auf einer Lichtung. Flandry schaltete den Antrieb aus und lehnte sich zurück.
    „Das hätten wir geschafft, ohne uns die Knochen zu brechen. Das Schiff ist nicht einmal beschädigt. Das war Glück.“
    Er kletterte aus dem Sessel und deutete auf den in nicht großer Entfernung beginnenden Wald.
    „Gehen wir“, sagte er und nickte Cat zu.
    Chives räusperte sich.
    „Sir, darf ich Sie darauf aufmerksam machen, daß Sie dringend einen Psychiater brauchen, wenn Sie etwa die Absicht haben sollten, mit der jungen Dame allein dort hineinzugehen?“
    „Vielleicht darf ich dich dann darauf aufmerksam machen, daß ich Mühe genug haben werde, als Vixener durch die Gegend zu laufen, als auch noch für dich zu sorgen. Dir sieht man doch auf hundert Kilometer an, woher du kommst. Du bleibst bei unserem Schiff und verteidigst es, wenn sich das als notwendig erweisen sollte. Du weißt ja bestens mit unseren Sicherungsvorkehrungen Bescheid! Und wenn die Übermacht zu groß wird, startest du und verschwindest. Ich hoffe, du hast mich verstanden?“
    „Ja, Sir!“
    „So, Cat – fertig? Wir wollen uns nicht mehr lange aufhalten, denn jede Stunde zählt. Gehen wir.“
    Chives, das Genie in jeder Lebenslage, hatte während des langen Fluges Zeit genug gehabt, nach den Angaben Cats zwei für Vixen typische Jägeranzüge herzustellen. Diese Verkleidung schien besonders günstig, weil sie gleichzeitig das Vorhandensein des kleinen Funkgerätes, des langen Jagdmessers und des Gewehres erklären würde. Flandrys Dialekt – auf Vixen mußte das reine Terranisch als solches wirken – würde ebenfalls keine Schwierigkeiten bedeuten, denn die Fremden konnten die Sprache noch nicht so gut beherrschen. Eine nicht sehr gute, aber sicherlich wirksame Verkleidung, davon war Flandry überzeugt.
    Ihr erstes Ziel war die Stadt Garth, wo Cat wohnte. Sie mußte den Ort erreichen, ohne entdeckt zu werden, und dort gab es genug Verstecke, wo sie untertauchen konnten. Und hier würde Flandry von allen Seiten seine Informationen erhalten und auch beginnen, den Eroberern Kummer zu bereiten.
    Zwar rang Chives immer noch verzweifelt seine grünen Hände und machte vergebliche Beschwörungsversuche, aber Flandry schüttelte den Kopf. Er blieb unerbittlich und schärfte seinem Diener noch einmal ein, auf keinen Fall

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