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TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

Titel: TS 42: Die Sonnen-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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werden eine gefeierte Persönlichkeit sein. Und ganz davon abgesehen: wir sind ja genau so Menschen wie Sie. Es bestehen ja keine Unterschiede. Und noch etwas: was werden Sie alles sehen und erleben können! Das alles würde Ihnen entgehen, wenn Sie mein Angebot ablehnten.“
    „Zum Beispiel?“
    „Stellen Sie sich die einmalige Schönheit eines Planeten unter einer Doppelsonne vor. Haben Sie genügend Phantasie, sich eine Nacht unter einem Himmel mit einem Mond vorzustellen, der von einem Ring umgeben ist?
    Dann die Zwillingswelten Venago eins und Venago zwei. Beide Planeten sind nur hunderttausend Kilometer voneinander entfernt. Nachts kann man die andere Welt dicht über dem Horizont glühen sehen; fast ein Viertel ist sichtbar. Wie Juwelen liegen die Städte auf der Oberfläche eingebettet. Es gibt ewig grüne Welten und solche, die stets von Eis und Schnee bedeckt sind. Sie selbst, Barbara, werden schimmernde und schmiegsame Kleider tragen, deren Pracht ich nicht beschreiben kann, weil die Sprache zu arm dazu ist. Juwelen werden Sie schmücken, die von innen heraus glühen und immer funkeln, auch in der Nacht. Geld spielt für Sie keine Rolle. Aller erdenkliche Luxus wird Ihnen gehören. Sie werden von Stern zu Stern reisen. So ist das Leben einer Schauspielerin bei uns, denn wir besitzen ihrer nur wenige.“
    Barbara gab keine Antwort. Sie sah Scyth forschend an. Eines sagte ihr der logische Verstand: wenn Scyth zur Erde gekommen war, um ihr dieses Angebot zu machen, dann war sie mindestens so schön wie die Frauen auf Marandis. Und dann reizte sie die Reise. An ihr würde sich ein Traum erfüllen, den die Menschheit seit Jahrhunderten geträumt hatte.
    Sie lächelte schwach.
    „Beginnen Sie zu begreifen?“ fragte Scyth.
    „Vielleicht.“
    „Zweifel?“
    „Ja. Es kommt mir so vor, als würde ich meine Rasse verraten.“
    Scyth lehnte sich vor. Dann stand er auf, durchquerte den Raum und kam zu ihr. Neben ihrem Stuhl blieb er stehen. Dann nahm er ihre Hände und zog sie hoch.
    „Sie werden mit mir gehen?“
    „Die Versuchung ist groß.“
    „Wenn Sie bleiben, gewinnen Sie nichts.“
    „Aber …“
    Scyth griff in seine Tasche und zog eine schmale Schachtel hervor. Mit dem Daumennagel öffnete er sie.
    In der Schachtel lag zusammengerollt eine Kette aus einem sanft glühenden Metall. Gegen den schwarzen Hintergrund der Stoffverkleidung schimmerte die Kette grün. In der Mitte des Geschmeides saß ein riesiger Stein. Er war so geschliffen, daß er in hundert verschiedenen Farben funkelte.
    Barbara hielt den Atem an. Noch nie in ihrem Leben hatte sie einen solchen Schmuck gesehen.
    Scyth nahm den Schmuck aus der Schachtel und hielt ihn gegen ihren Hals. Sie stand reglos, als er beide Hände um ihren Nacken legte und den Schmuck befestigte.
    Dann nahm er sie sanft bei der Schulter und drehte sie so, daß sie ihr Ebenbild im Spiegel neben der Tür sehen konnte. Es war, als besäße sie keinen eigenen Willen mehr. Sie starrte fassungslos in den Spiegel und glaubte, ihr Herz müsse stehenbleiben, als sie das einmalige Schmuckstück an ihrem eigenen Hals erblickte.

 
10. Kapitel
     
    Das leise Geräusch des sich drehenden Schlüssels drang nicht an ihr Bewußtsein, aber die zynische Stimme Dusty Brittons war wie ein Eimer eiskalten Wassers.
    „Eine liebliche Szene. Ich störe wohl?“
    Scyth und Barbara fuhren auseinander.
    Scyth fühlte, wie sein Magen sich zusammenzog, denn er wußte instinktiv, daß er keine plausible Erklärung für sein Verhalten finden konnte. Die Situation war zu eindeutig. Wenn er jetzt gekonnt hätte, wäre er einfach davongelaufen, aber Dusty schnitt jede Fluchtmöglichkeit ab.
    Barbara faßte sich am schnellsten.
    „Du hättest wenigstens klingeln können.“
    „Schatzi, bisher habe ich immer angerufen, wenn ich feststellen wollte, ob mein Besuch dir gelegen kam. Bis heute wenigstens habe ich das getan. Ich bin hinter diesem Burschen her, und nicht wegen einer blödsinnigen Eifersucht, das kannst du mir glauben.“
    „Vielleicht sollte ich erklären …“, begann Scyth, aber Britton ließ ihn nicht zu Worte kommen.
    „Halten Sie den Mund!“
    „Sie können nicht einfach hier hereinkommen und …“
    „Ich bin aber hier. Bis jetzt war zwischen mir und Barbara alles in bester Ordnung, bis Sie auftauchten mit Ihrem Nimbus und diesem – diesem wertlosen Kitsch.“
    Scyth grunzte ärgerlich mit einem Seitenblick auf den Schmuck.
    „Man kann ihn nicht gerade als Kitsch

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