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TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

Titel: TS 42: Die Sonnen-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Raumpatrouille im Ziehen der Waffe zu übertreffen …“
    Dusty drehte sich um und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht.
    „Sei still!“ brüllte er sie an. „Für Witze ist keine Zeit.“
    Ihr hysterisches Lachen verstummte. Sie wich vor ihm zurück und hob schützend ihre Hände vor das rot gewordene Gesicht.
    „Nicht, Dusty, nicht …“
    „Es mußte sein – tut mir leid.“
    Sie nickte tapfer.
    „Ich weiß, du hast recht. Aber – was machen wir nun?“
    Dusty sah hinab auf die blutige Gestalt.
    „Polizei“, murmelte er schwach. „Ich habe einen Menschen erschossen. Ich habe …“
    „Keine Polizei!“ fauchte Barbara.
    „Aber ich …“
    „Komm endlich zu dir, Dusty. Du kennst doch die Polizei. Sie werden dich so lange mit den Formalitäten aufhalten, daß sie erst vier Wochen und tausend Jahre von jetzt an gerechnet fertig sind.“
    „So dumm ist die Polizei wieder nicht …“
    „Von Dummheit habe ich nichts gesagt. Aber gehe doch zum Telefon und rufe Leutnant Yonkers an. Erkläre ihm, du habest soeben einen Fremden erschossen. Sage ihm, du habest nun endlich einen der geheimnisvollen Invasoren erwischt, nur sei er leider tot. Du wirst ja sehen, wie weit du damit kommst.“
    Dusty sah sie schweigend an.
    „Zuerst kommen die Verhöre“, fuhr sie unerbittlich fort. „Dann werden sie dich in die Zelle eines Irrenhauses sperren. Und während sie dann versuchen, die Fingerabdrücke Scyths mit den vorhandenen in der Kartei zu vergleichen, landen wir in einem fremden Sonnensystem. Du wirst mich als Zeugin benennen, und ich sehe schon die Schlagzeilen in den Zeitungen: ehemaliger Filmheld erschießt Rivalen in der Wohnung seiner Freundin! Dusty, denke einmal gründlich nach.“
    „Ich könnte einfach verschwinden und …“
    „Bilde dir nur nicht ein, ich bliebe allein mit einer Leiche zurück, deren Vorhandensein ich nicht erklären kann.“
    „Du hast eben deine Unschuld verteidigt …“
    Sie lachte laut heraus.
    „Seit ich mit dir auf der BUCCANEER war …“
    „Wir können auch nicht gemeinsam flüchten“, unterbrach er sie. „Jeder weiß, daß dies deine Wohnung ist.“
    Barbara sah hinab auf Scyth.
    „So ein verdammter Mist!“ schimpfte sie.
    Der .verdammte Mist’ stöhnte leise auf. Obwohl kaum wahrnehmbar, erfüllte der Laut das Zimmer. Es war, als habe ein Geist gestöhnt.
    „Er lebt!“ schrie Barbara erleichtert.
    „Er ist nicht tot!“ rief auch Dusty. „Hole Wasser und Verbandstoff.“
    Vorsichtig legten sie den Verwundeten auf den Rücken. Während Barbara das Verlangte holen ging, öffnete Dusty die Jacke und das Hemd. Die Wunde sah schrecklich aus, aber als er sie mit Alkohol gereinigt hatte, sah sie schon besser aus. Sie lag dicht unterhalb der Rippen.
    „Nur eine Fleischwunde?“ fragte Dusty zögernd.
    „Keine Ahnung“, gab Barbara zu. Sie nahm ein Buch aus dem Schrank und blätterte durch die Seiten, bis sie die rechte Stelle fand. „Kalte Kompressen, steht hier.“
    Sie verbanden Scyth, der endlich die Augen aufschlug, sie wie aus weiter Ferne anstarrte und murmelte:
    „Was – womit haben – Sie – mich getroffen …?“
    Dusty hätte später niemals zu sagen vermocht, welche Veränderung in diesen wenigen Sekunden mit ihm vorging. Zuerst war er vor Schwäche fast ohnmächtig geworden, und auf einmal spürte er das Selbstvertrauen, das ihm neue Kräfte und eine ungeahnte Stärke verlieh.
    „Mit einer Pistole. Das Geschoß drang in Ihren Körper. In einigen Monaten sind Sie wieder auf den Beinen.“
    Scyth versuchte, sich aufzurichten, aber dann sank er wieder zurück.
    „Einige – Monate …“
    „Ja, natürlich. Aber bleiben Sie ruhig liegen. Es ist nur eine kleine Fleischwunde.“
    „Aber – in einigen Monaten – das Barytrine-Feld – ich – tausend Jahre …“
    „Machen Sie sich nichts daraus. Sie haben gespielt und verloren. Seien Sie wenigstens ein guter Verlierer. Sie sind ja auch nicht allein. Um Sie herum sind viele Millionen Menschen, denen es genau so geht wie Ihnen. Wir alle verlieren tausend Jahre. Zwar nennt man uns primitiv und rückständig, aber auch wir verstehen zu leben. Vergessen Sie Marandis und Ihre Blinkfeuer. Vielleicht können Sie uns später dabei behilflich sein, Raumschiffe zu bauen, wenn wir die tausend Jahre hinter uns haben.“
    „Aber – ich muß fort – Chat und Bren – sie sterben sonst …“
    „Unsinn!“
    Barbara zog Dusty am Hemdärmel.
    „Er spricht von seinen Freunden auf Merkur.“
    „Na und?

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