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TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

Titel: TS 42: Die Sonnen-Ingenieure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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nachweisen können, daß die augenblickliche Positon von Sol euch und uns von größtem Nutzen sein kann. Und Sie müssen uns etwas bieten können, wenn Sie bleiben, wo Sie sind. Wenn der Agent jedoch recht hat, kann ich nichts machen.“
    Dusty erhob sich langsam.
    „Komm, Barbara. Kehren wir heim, da haben wir wenigstens Freunde. Ich möchte nicht hier sein, während die Erde in das Baratrine-Feld versetzt wird.“
    Sie stand auf.
    „Du hast recht, Dusty. Gehen wir.“
    Gant lächelte schwach.
    „Ihr wollt nach Terra? Vergeben Sie uns, Dusty. Sie haben so wenig zu verlieren.“
    Dusty sah ihn lange an, ehe er antwortete:
    „Vielleicht hat die Erde wirklich nicht viel zu verlieren, aber darum geht es vielleicht nicht einmal. Ich persönlich habe versagt, und das ist viel schlimmer. Aber schließlich – wer bin ich schon, mich dem Fortschritt einer ganzen Galaxis in den Weg stellen zu wollen …?“
    Gant stand ebenfalls auf.
    „Ich möchte Ihnen jetzt noch etwas zeigen, und es tut mir leid, daß Ihr Volk es nicht auch sehen kann. Aber Sie werden es auf Terra erzählen können. Kommen Sie beide mit!“
    Er führte sie aus der Halle, Korridore entlang, Aufzüge hoch und über das Dach des Gebäudes. Dann standen sie vor einem riesigen Bau, der wie ein Zylinder aussah. Eine Wache am Eingang nahm Gants Ausweis entgegen, prüfte ihn und gab erst dann den Weg frei.
    Auch das Innere des Gebäudes entsprach einem riesigen, leeren Zylinder, auf dessen Boden sich Dusty verloren vorkam. Die Bodenfläche hatte einen Durchmesser von gut tausend Fuß, die Höhe mochte an die vierhundert Fuß betragen. Das Licht kam nicht von oben, sondern von unten aus dem Fußboden.
    Aber erst jetzt sah Dusty, daß der Raum keinen Fußboden hatte. Sie standen auf einem Gang, der sich nach rechts und links in der milchigen Dämmerung verlor. Er mußte im Kreis um den Hohlzylinder führen.
    Das Glühen kam von unten, und plötzlich erkannte Dusty die Ursache. Etwa hundert Fuß unter ihm schwebte eine phosphoreszierende Wolke – ein naturgetreues Modell der Milchstraße.
    Gant Nerley nahm einen kleinen Stab aus der Tasche, und eine Sekunde darauf glitt ein feiner Lichtstrahl in die Tiefe, blieb mit seinem Ende im Zentrum des Modells haften, mehr als fünfhundert Meter von ihnen entfernt.
    „Der Mittelpunkt – Marandis“, sagte er leise. Der Strahl wanderte ihnen entgegen und blieb in hundert Fuß Entfernung stehen. „Sol. Und zu unseren Füßen liegt der Spiralnebel, von dem die Transgalaktische Gesellschaft sprach. Sie sehen, Sol liegt direkt im Weg.“
    Der Anblick des Schauspiels war überwältigend. Die Galaxis, so schien es, lag zu ihren Füßen. Heiser fragte Dusty:
    „Kann man nicht von hier aus einen anderen Weg, um die Sonne herum, ausrechnen?“
    Gant lachte leise.
    „Schauen Sie sich das Modell an, dann werden Sie vielleicht begreifen, warum es nicht möglich ist. Sie sehen fünfzehn Milliarden Lichtpunkte. Der Durchmesser der Galaxis beträgt hunderttausend Lichtjahre, in unserem Modell also hundet Lichtjahre auf ein Fuß, das sind etwas mehr als acht Lichtjahre pro Zoll. Sol und Sirius lägen also einen Zoll weit auseinander. Um jedoch die Sterne in diesem Modell überhaupt sichtbar machen zu können, müssen wir sie stark vergrößern. Also ist das Modell bereits nicht mehr naturgetreu. Die Sterne haben einen Durchmesser von einem Sechzehntel Zoll, also einem halben Lichtjahr. Sie werden verstehen, daß wir so zwar Kurse ziehen können, daß sie aber nur annähernd stimmen.“
    „Warum vergrößern Sie nicht einfach einen Ausschnitt?“
    „Auch das haben wir versucht. Überzeugen Sie sich selbst.“
    Er führte sie zu einer hohen Schalttafel und ließ seine Hände über die Kontrollen gleiten.
    Der Ringgang senkte sich langsam in die Tiefe; das Modell der Milchstraße stieg ihnen entgegen.
    „Wir fliegen in sie hinein, mit tausend Lichtjahren pro Minute.“
    Der Teil des Ganges, auf dem sie standen, löste sich und schwenkte wie eine Brücke in das Modell hinein. Sterne und Gaswolken eilten auf Dusty zu, aber sie glitten durch seine Hände und durch seinen Körper, als sei er nicht vorhanden.
    Da waren fünfzig Sonnen, auf einen Raum von einem Kubikzoll zusammengedrängt, da gab es dunkle Körper, die mehr als fünfzig Lichtjahre Durchmesser besaßen. Seine Augen, dachte Dusty verwirrt, waren vielleicht dreißig Lichtjahre voneinander entfernt. Sein Kopf hatte einen Durchmesser von …
    Die Bewegung der Brücke hielt

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