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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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gestärkt.“
    Hier zögerte sie, den sie erinnerte sich an eine andere Tatsache, die ihr unerklärlich blieb. Der Mutant war nun seit mehr als einem Jahr spurlos verschwunden. Niemand hatte ihn mehr gesehen, und es war, als sei er gestorben und irgendwo in aller Stille begraben worden.
    „Was soll das aber alles?“ quängelte Calaj. „Wozu diese übertriebenen Vorsichtsmaßnahmen?“
    „Ein Schiff versuchte einst, die Erde zu überfallen, aber wir konnten es vertreiben. Vielleicht hätten wir damals den Krieg erklären sollen, aber gegen wen? Jedenfalls besitzen wir nun die Mittel, einen zweiten Angriff auszuhalten, sollte er jemals erfolgen. Und kommt er nicht, können wir den Bauern Speicher und den Städtern Lebensmittel schenken. Jeder glaubt, wir seien dafür verantwortlich.“
    „Dabei habe ich nur ein Dokument unterzeichnet, mehr nicht“, gab der Junge zu bedenken. „Das verstehe ich nicht.“
    Seine Mutter sah ihn erstaunt an.
    „Wie meinst du das?“
    „Nun, die Berichte besagen, daß in jedem Distrikt mein Befehl mit Originaltext und meiner Unterschrift versehen angeschlagen war. Und ich habe nur ein Dokument unterschrieben.“
    „Fälschungen, was sonst?“ stieß sie hervor, wurde jedoch blaß. „Ich entsinne mich jetzt dessen, was wir zugesandt erhielten. Es sah etwas merkwürdig aus, aber ich achtete nicht weiter darauf.“
    Sie ließ das Dokument bringen. Sie beugten sich darüber und studierten es.
    „Es ist meine Unterschrift“, murmelte Calaj. „Und hier ist das Siegel.“
    „Und es gibt Hunderte von ihnen“, flüsterte Lilidel.
    Sie hatte nie in ihrem Leben eine Fotokopie gesehen …
     
    *
     
    Eine Woche nach diesem Ereignis erschienen über der Erde plötzlich viele hundert gigantische Raumschiffe. Sie schwebten reglos in geringer Höhe. Aus jedem quollen die Invasoren hervor und überschwemmten das Land.
    Die Riss waren angelangt …

 
11. Kapitel
     
    Lord Clane aber war alles andere als tot.
    Genau zur verabredeten Stunde, vor mehr als einem Jahr, erhob sich die SOLAR STAR von der Erde und strebte in den Weltraum hinaus. Sie beschleunigte rapide, und trotz der eingebauten Kraftfelder war ein unangenehmer Andruck zu verspüren. Die Männer in der Zentrale sahen sich bekümmert an.
    Clane bemerkte die Reaktion, aber er ließ sich nichts anmerken. Er lag auf dem Polstersessel, die Hände auf den Kontrollen. Niemand außer ihm wußte, welches Ziel die SOLAR STAR hatte.
    Nach drei Stunden erst verringerte er die Beschleunigung, so daß der Andruck im Schiff wieder ein g betrug, was aber nicht besagen wollte, daß die SOLAR STAR auch nur mit einem g beschleunigte. Nach einer Pause von anderthalb Stunden, die für Essen und entsprechende Vorbereitungen gedacht waren, erhöhte er erneut.
    Vorher stellte er einen Stundenplan auf, der genau einzuhalten war. In den Essenszeiten wurde nur mit einem g beschleunigt, die ganze übrige Zeit, die der Ruhe galt, mit höherer Energie. Das Schiff wurde schneller und schneller, bis es eine geradezu phantastische Geschwindigkeit erreichte …
     
    *
     
    „Das ist heller Wahnsinn!“ sagte Madelina.
    Sie saßen sich am Frühstückstisch gegenüber. Clane betrachtete sie forschend. Es war ihr vierter Tag an Bord des Schiffes. Der jungen Frau waren keine Folgen der ständigen Beschleunigung anzumerken, aber sie blieb so schweigsam wie zu Beginn ihrer Bekanntschaft. Es wurde allmählich Zeit, die wahren Gründe für ihre Handlungsweise herauszufinden.
    Als er keine Antwort gab, fuhr sie fort:
    „Ich sehe keine Veranlassung dazu, einfach davonzulaufen, Clane. In unserer Welt muß man nicht nur tapfer, sondern auch frech sein. Vielleicht hast du deshalb niemals deine Ziele erreichen können.“
    Damit schien sie alle seine gescheiterten Pläne abgetan zu haben. Die Härte der kurzen Kritik verletzte ihn. Mehr als dreißig Jahre war er nun sein freier Mann gewesen; er mußte sich erst daran gewöhnen, daß nun stets jemand bei ihm war, der ihn jederzeit und ungestraft kritisieren konnte.
    Sie stammte aus der Aristokratie und hatte ihn geheiratet. Vielleicht war er ihr sogar Dank dafür schuldig. Aber war sie nicht noch ein Kind? Angenommen, sie würde eines Tages ihren schnellen Entschluß bereuen? Sie würde ihn verlassen, damit mußte er rechnen. Wenn das noch während des langen Fluges geschah, mußte sie sich einen anderen Beschützer suchen, wollte sie nicht der Willkür ausgeliefert sein.
    Czinczar?
    Es wurde höchste Zeit, daß sie die halbe

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