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TS 44: Die Milliardenstadt

TS 44: Die Milliardenstadt

Titel: TS 44: Die Milliardenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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ist?“ fragte sie kreischend, denn anders hätte Egan-Egan sie über dem Lärm des Motors nicht verstanden.
    „Der Motor ist entzwei“, antwortete Egan-Egan. „Wir müssen zu Fuß weiter.“
    Sie wußte nicht, was ein Motor war; aber sie verstand, daß es mit dem Fahren vorbei war. Während sie ausstieg, schaltete Egan-Egan den Motor ab. Es zeigte sich jedoch, daß die Kernfusion durch einen einfachen Schaltvorgang nicht mehr unterbrochen werden konnte.
    Der Plastikklotz war heiß geworden und fauchte und spuckte weiterhin. Egan-Egan, der von den gewaltigen Energien wußte, die die Kernfusion entwickelt, war nicht besorgt, daß es eine Katastrophe geben würde. Er hatte gelesen, daß alle diese Kleingeräte gegen die gefährlichste Art des „Durchgehens“ mehr als zehnfach gesichert waren. Der Lärm jedoch konnte ihm gefährlich werden.
    Als er das dachte, öffnete sich die erste Haustür. Ein Mann kam heraus und schrie:
    „Was ist da los?! Was ist das für ein Lärm?!“
    Egan-Egan gab ihm keine Antwort. Enva-Hod stand zitternd neben dem Wagen und wartete darauf, daß er etwas unternehme.
    „Wir trennen uns am besten!“ sagte Egan-Egan hastig. „Dann können sie uns schlechter verfolgen. Wir treffen uns am Stadtrand wieder.“
    Damit war Enva-Hod jedoch nicht einverstanden.
    „Nein!“ antwortete sie jammernd. „Wir gehören zusammen! Ich möchte nicht von dir getrennt werden.“
    Egan-Egan redete ihr zu, während der Mann, der als erster den Lärm gehört hatte, langsam auf den Wagen zukam und sich auch anderswo Türen öffneten.
    Enva wurde hysterisch.
    „Ich will nicht!“ schrie sie. „Ich habe dich befreit, und du gehörst mir!“
    Egan-Egan packte die Wut. Er stieß sie in die nächste Längsgasse hinein, zischte ihr zu:
    „Lauf, du dummes Ding! Sie werden bald hinter uns her sein!“
    Und rannte nach der anderen Seite davon.
    Er war noch keine zwanzig Meter weit gekommen, da hörte er, daß er einen Fehler gemacht hatte.
    „Haltet ihn, Bürger!“ schrie Envas keifende Stimme. „Er hat mich gezwungen, ihn zu befreien, und hat mich entführt! Haltet ihn, Bürger! Ich bin Enva-Hod, Enver-Lakes Frau, und ihr müßt mir helfen, ihn zu fangen!“
    Nachdem durch den fauchenden Lärm des Motors ohnehin die Nachbarschaft im Umkreis von fünfzig oder sechzig Metern geweckt worden war, hatten Envas Schreie einen augenblicklichen, für Egan-Egan überaus gefährlichen Erfolg.
    Er hatte einen Augenblick innegehalten, um zu verstehen, was Enva rief. Als er weiterlaufen wollte, sah er aus den beiden Längsgassen, die vor ihm lagen, einen Trupp Männer herauskommen. Das Licht der Sterne war hell genug, so daß sie ihn wahrnehmen konnten.
    „Dort ist er!“ schrien sie. „Haltet ihn!“
    Mit diesem Schrei drangen sie auf ihn ein. Egan-Egan zog die Lampe aus der Tasche und blendete sie an. Sie stutzten zwar einenAugenblick, aber größeren Schrecken vermochte die Lampe ihnen nicht einzujagen. Einen Atemzug später gingen sie wieder vor.
    Egan-Egan zog den kleinen Revolver und gab drei Schüsse ab. Zwei Männer stürzten und blieben reglos am Boden liegen. Schreiend wichen die andern zurück.
    Gerade, als Egan-Egan glaubte, nun für seine weitere Flucht genügend Luft zu haben, drang eine neue Horde von hinten auf ihn ein. Sie hatten die zwei auf der andern Seite stürzen sehen; aber anstatt daß es sie erschreckte, machte es sie wütend. Ihre Schreie waren heiser und beinahe blutdürstig, als sie gegen Egan-Egan anrückten. Dadurch ermutigt, trat auch die erste Gruppe wieder an, und Egan-Egan sah sich unwiderruflich eingekeilt.
    Er hatte noch andere Waffen, und mit dem Ionen-Strahler hätte er die ganze Straße in wenigen Sekunden leerfegen können. Aber der Plasmastrahl war unwiderruflich tödlich, und nach Töten stand Egan-Egan nicht der Sinn.
    Er sah sich um und fand, daß die Tür des Hauses zu seiner Linken immer noch geschlossen war. Überall sonst waren die Türen geöffnet, Männer quollen heraus und schlossen sich denen an, die schon auf der Straße waren.
    Egan-Egan, das Zögern der beiden nächsten Gruppen ausnützend, zog sich auf das Haus zurück. Wenn ihm jemand zu nahe kam, dann schoß er mit dem Schockrevolver.
    Die Tür des Hauses öffnete sich von selbst, als er nahe genug herangekommen war. Mit einer schnellen Wendung war er drinnen und wartete ungeduldig, bis die Öffnung sich wieder verschlossen hatte.
    Mit seiner Lampe leuchtete er den Raum aus, in den er geraten war, und stellte zu

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