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TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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etwas Neues geschieht. In Ihrem Interesse hoffe ich, daß die beiden Narren kein Unheil anrichten.“
    Als Rossiter gegangen war, murmelte McGilligan:
    „Reden kann er ja, der Lackaffe. Aber weder er noch seine Leute haben auch nur die geringste Ahnung, was mit den Eingeborenen los ist.“
    Tait sah seinen ersten Offizier nicht an, als er sagte:
    „Die Leute des RffK sind nicht ganz so dumm. Sie wurden auf ihre Aufgabe vorbereitet. Es ist ihre Arbeit dort draußen, nicht die unsere. Ich möchte Martin und Ferrari sehen, sobald sie zurück sind. So, und nun werde ich einen kleinen Spaziergang unternehmen und mir die Gegend ansehen.“
    Doc und Paddy kannten ihren Kommandanten gut genug, ihn gehen zu lassen, ohne ihn begleiten zu wollen.
    Die frische Luft tat gut. Tait sog sie tief in seine Lungen ein. Langsam schritt er dahin, von der OUTRIDER hinweg, bis er dem ersten Wachposten begegnete.
    Leutnant Todd, Funkoffizier, grüßte ihn höflich und korrekt. Sie war eine hochgewachsene und doch füllige Blondine, die in der Freizeit auf dem Schiff nicht ihre Uniform, sondern ein leichtes Gewand trug. Er hatte sie einmal hart abweisen müssen und sich dabei gewundert, ob Jinty es wert war. Das, was zwischen ihnen war – oder besser nicht war – versprach im Augenblick nicht viel.
    Er dachte an Martin und Ferrari. Die Aufgabe, die beiden Männer zurückzuholen, war nicht seine, sondern die von Rossiter. Natürlich, am liebsten wäre er selbst in die Stadt der Eingeborenen gegangen, um sie zu holen, aber Vorschriften – so hatte Rossiter es ja selbst ausgedrückt – waren dazu da, um eingehalten zu werden.
    Tait rauchte nur selten seine Pfeife, aber in diesem Augenblick verspürte er Lust dazu. Er zog das verwitterte Stück aus seiner Tasche, füllte den Kopf mit aromatischem Tabak. Er verabscheute die Feuerzeuge, mochten sie nun mit Gas, Benzin oder Elektrizität betrieben sein. Er blieb beim immer noch vorhandenen Streichholz.
    Noch als es brannte und er den aromatischen Duft des Tabaks inhalierte, griff eine feingliedrige Hand nach dem Streichholz und nahm es ihm aus der Hand.
    Er ließ es überrascht geschehen. Aus den Augenwinkeln heraus erkannte er den Eingeborenen, der dicht neben ihm stand und voller Bewunderung das brennende Holz betrachtete, daß er zwischen den Fingern hielt.
    Tait atmete langsamer. Er wartete, bis die Flamme die Finger des Mannes erreicht hatte. Der Eingeborene war knapp 1,60 m groß, hatte zwei Augen, Ohren, Arme und Beine, einen Mund, eine Nase, einen Kopf und den dazugehörigen Körper. Trotzdem sah er nicht ganz so aus wie ein Mann von der Erde. Irgendwie erinnerte er Tait an eine Gazelle. Er trug bunte Kleidung und um ein Handgelenk ein Band aus Aluminium.
    Das, so wußte Tait sofort, mußte ein irdisches Geschenk sein.
    Die Flamme versengte die Finger, und das Streichholz wurde heftig davongeschleudert. Dann verschwanden die Finger im Mund des Fremden. Das Gesicht verzog sich zu einer schmerzhaften Grimasse.
    Tait widerstand dem Drang zu lächeln.
    Der Eingeborene begann zu sprechen, aber Tait verstand natürlich kein Wort. Aus den nahen Büschen kam Antwort in der gleichen Sprache.
    Auch diesmal verstand Tait nichts, aber die Stimme kam ihm bekannt vor.
    Er nahm die Pfeife aus seinem Mund und sagte ruhig:
    „Winslow! Kommen Sie heraus aus Ihrem Versteck.“
     
    *
     
    In den Büschen war ein Rascheln. Jinty kam daraus hervor. Ihre Haare waren durcheinander, und auf einer Wange zeigte sich eine Kratzwunde.
    „Himmel, Kommandant, ich habe Ahmin extra gesagt, er solle nicht …“
    Tait nahm die Schachtel mit den Streichhölzern aus der Tasche.
    „Sagen Sie Ahmin, er könne die Streichhölzer haben, wenn er will.“
    „Warum? Ich glaube nicht, daß er …“
    „Tun Sie, was ich Ihnen sage.“
    Sie sprach wieder in der unverständlichen Sprache. Der Eingeborene sah plötzlich anders aus als zuvor. In seinem Blick lag Verachtung, als er plötzlich ausspuckte – Tait direkt vor die Füße – und hocherhobenen Hauptes davonschritt. Schnell war er unter den nahen Bäumen verschwunden.
    „Was soll das bedeuten, Jinty?“
    Jinty Winslow sah nicht gerade sehr glücklich aus.
    „Sie sind unberechenbar, Kommandant. Er hätte die Hölzer nehmen und Ihnen die Füße küssen können. Genau so gut aber hätte er Ihnen auch sein Messer in die Brust stoßen können. Sie sind sehr seltsam.“
    Tait sah das Mädchen scharf an.
    „Nun, Winslow, haben Sie mir keine Erklärung abzugeben? Wie

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