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TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

TS 45: Forschungskreuzer Saumarez

Titel: TS 45: Forschungskreuzer Saumarez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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wollen Sie Ihre Handlungsweise entschuldigen?“
    Die Philologin war noch jung. Trotz des erstaunlichen Erlebnisses auf Baskerville verfügte sie über eine gesunde psychologische Struktur ihres Geistes. Sie war auch trotzig und von sich überzeugt.
    „Nach Kontaktaufnahme erlernte ich schnell ihre Sprache, Sir, und als der RffK kein Resultat erzielte, hielt ich es für meine Pflicht, in meinen begonnenen Versuchen fortzufahren. Ich drang tief in die Gedankenwelt der Eingeborenen ein, denn Ahmin kam oft zu mir in dieses Versteck. Wie er durch die Wachposten gelangte, weiß ich nicht. Entschuldigungen für meine Handlungsweise habe ich keine, Sir.“
    „Ich habe Befehl gegeben, jeden Kontakt mit den Eingeborenen zu unterlassen. Ich werde Ihr Vergehen nicht weitermelden, Winslow, aber ich möchte Sie doch bitten, mir in Zukunft davon Mitteilung zu machen, wenn Sie erneut unsere Vorschriften zu umgehen wünschen.“
    „Gut, Sir.“
    „Dann erzählen Sie niemand davon. Betrachten wir den Zwischenfall als erledigt.“
    „Vielen Dank, Kommandant. Es ist schön, daß Sie mir helfen …“
    „Eigentlich wüßte ich nicht, warum ich Ihnen helfen sollte …“
    Die Worte sprach Tait, ehe seine Nerven sich beruhigt hatten. Er hatte ihre hartnäckige Abwehr noch nicht vergessen, die sie bisher stets gezeigt hatte, wenn er sich ihr zu nähern versuchte. Er fühlte, wie seine Knie zu zittern begannen. Er mußte sich beeilen, sonst würde er vielleicht die Beherrschung über sich verlieren …
    „Ich möchte Sie später zusammen mit Barttlet sprechen, Winslow. Kehren Sie jetzt zum Schiff zurück und versuchen Sie herauszufinden, was Martin und Ferrari erreichten – wenn sie zurück sein sollten.“
    „Die beiden Spaßmacher?“ entgegnete sie zynisch. „Was sollen sie …“ Sie sah das Blitzen in Taits Augen. „Jawohl, Sir. Wird gemacht.“
    Er sah ihr nach. Ihre schlanke Gestalt hob sich deutlich gegen den blauen Himmel ab. Tait ballte die Fäuste. Martin und Ferrari Spaßmacher, Clowns? Der größte Clown im Universum war er, Commander Tait. Und er wußte auch, warum er das war.
    Er schob die privaten Gedanken beiseite und dachte über das Problem Tanaquil nach. Nicht das Problem selbst war es, das ihm Sorge bereitete, sondern lediglich die Tatsache, daß zuviel Experten an der Arbeit waren, die aufeinander eifersüchtig waren. Jinty war ein hübsches und kluges Mädchen. In jenen alten Tagen der ersten Raumflüge wäre sie ein Wunderkind gewesen. Heute war sie eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem behagte ihm der Gedanke nicht, daß sie mit einem Eingeborenen in den Büschen gehockt hatte, nur weil der RffK versagte.
    Eine außerirdische Intelligenz, die mit einem Raumschiff zur Erde gelangt und auf ihr gelandet wäre, hätte vor vielen Problemen gestanden. Die Verschiedenheit der menschlichen Rasse, um ein Beispiel zu nennen. China und Deutschland – welcher Unterschied! Samoa und Lappland – genau das gleiche. Ost und West. Sicher, alle waren Menschen und hatten sich zur Eroberung des Kosmos zusammengefunden, aber die unterschiedlichen Nuancen und Kulturen blieben. Fanden also die Terraner eine fremde Zivilisation, und kam der Europäer nicht mit ihr zurecht, würde es der Chinese versuchen. Die Menschheit in ihrer Unterschiedlichkeit ergänzte sich vorzüglich im kosmischen Rahmen.
    Fand man also eine fremde Zivilisation und kannte die Grundlage ihrer Kultur, würde die am engsten damit verwandte irdische Nationalität die weitere Kontaktherstellung übernehmen. So bestand eine größere Aussicht auf den endgültigen Erfolg. Die Erfahrung hatte dieser Methode recht gegeben. Mehr als dreihundert außerirdische Zivilisationen waren auf diese Art und Weise in das Imperium einbezogen worden. Noch niemals aber war der Mensch einer überlegenen Rasse begegnet.
    Und trotz allem atmete Tait jedesmal erleichtert auf, wenn er bei der Landung auf einem unbekannten Planeten feststellen durfte, daß er nicht von intelligenten Lebewesen bewohnt war. Denn das bedeutete, daß er unverzüglich seine Arbeit als Forscher aufnehmen konnte und sich nicht mit so eingebildeten Leuten wie Rossiter herumschlagen mußte.
    Tait erreichte die Grenze des erlaubten Bezirkes. Er stand unter den mächtigen Zweigen eines Gabelbaumes und sah hinüber zu den Plastikzelten des RffK. In diesen Zelten hatte man versucht, mit den Eingeborenen bekannt zu werden und Kontakt aufzunehmen. Ein Wachposten des RffK salutierte, als er Tait bemerkte. In der

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