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TS 47: Die Unbesiegbaren

TS 47: Die Unbesiegbaren

Titel: TS 47: Die Unbesiegbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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bemerkte, daß die Kleidung vom offiziellen Hellblau der Mediziner war. Aber sie sagte nichts, und so zog er sie schließlich an.
    Sie befanden sich in einem kleinen Nebengebäude, offensichtlich einem Vorratsschuppen für Gartengeräte. Draußen war es dämmerig. In der Ferne erkannte Corban ein riesiges Gebäude, das von einem Garten umgeben war. Kleine Pfade liefen im Zickzack zwischen Beeten mit Blumen entlang, die ihre Blüten der untergehenden Sonne zurichteten.
    Als er sich angekleidet hatte, öffnete sie die Tür ganz, spähte vorsichtig hinaus und nickte ihm aufmunternd zu. „Es gibt nur einen Weg, auf dem man durch die Energieschranke gelangen kann“, flüsterte sie. „Die Wache muß uns durchlassen. Man muß uns für zwei Ärzte halten. Verhalte dich also entsprechend. Sobald ich vorgehe, trittst du an meine Seite. Wenn wir erst draußen sind, besteht keine Gefahr mehr. Verstehst du mich?“
    „Ja“, sagte er. Er verstand es sehr wohl. Die Gefahr lauerte hier. Wenn man sie erwischte, dann würde man ihn in die Anstalt zurückbringen, und es ging ihm bestimmt nicht schlechter als zuvor. Sie aber riskierte alles.
    Fest packte sie ihn am Arm. Er wurde sich überhaupt keiner Bewegung bewußt, aber plötzlich standen sie vor dem Tor, durch das er in diese Anstalt gebracht worden war. Einen Augenblick lang wurde er von Neugier überwältigt. Die Energieschranke war natürlich nötig, um die Insassen des Irrenhauses, die ja der Teleportation fähig waren, an der Flucht zu hindern. Eine derartige Energieschranke war nach seinen Begriffen eine beinahe ans Wunderbare grenzende Sache. Wie mochte sie wohl funktionieren?
    Die Wache warf ihnen nur einen oberflächlichen Blick zu und drückte dann auf einen Hebel. Als Dr. Alir voranging, hielt sich Corban an ihrer Seite. Dann waren sie jenseits der Schranke, und die friedliche Landschaft breitete sich einladend vor ihnen aus.
    „Jetzt“, flüsterte sie und verstärkte den Griff an seinem Oberarm. Dann machten sie ihren ersten Sprung.
    Das Dunkel um sie wurde tiefer, und sie machten Sprung um Sprung. Corban konnte die einzelnen Plätze, auf denen sie landeten, in der dunklen Nacht nicht voneinander unterscheiden. Er wußte nicht, ob sie bei jedem Sprung nur Meter oder Meilen zurücklegten. Eines aber war sicher. Sie entfernten sich vom Ort seiner Qualen – dem Irrenhaus.
    Allmählich wurden die Sprünge kürzer und die Ruhepausen länger. Corban spürte deutlich, daß die Kräfte des Mädchens nachließen. Das war auch nicht verwunderlich. Bisher hatten ihn stets zwei kräftige Wärter an den Oberarmen gepackt und ihn mittels Teleportation von einem Ort zum andern gebracht. Ab und zu tauchten in der Ferne Lichter auf.
    „Bist du bereit?“ fragte das Mädchen vor jedem Sprung, und dann ging es weiter.
    „Sie muß alles sehr sorgfältig geplant haben“, dachte Corban.
    „Sie muß bereits früher in dieser Gegend gewesen sein. Sonst wüßte sie nicht, wohin wir jetzt gehen.“
    Am Himmel stand bereits das erste Grau des heraufdämmernden Tages, als sie eine kleine Waldlichtung erreichten, an deren Rand eine Blockhütte lag. Corban hatte bis jetzt auf diesem Planeten noch kein ähnliches Gebäude zu Gesicht bekommen. Verwundert wandte er sich zu Dr. Alir.
    „Hier bist du sicher“, erklärte sie. „In der Hütte sind Lebensmittel. Ich muß jetzt sofort zurückkehren. Wenn ich bei Tagesanbruch nicht im Krankenhaus bin, schöpft man vielleicht Verdacht.“
    Rasch sah er zum Himmel auf. Sie schenkte ihm ein müdes Lächeln und sagte: „Allein kann ich viel schneller gehen. Morgen abend komme ich zurück, und dann werden wir das letzte Stück Weges zurücklegen. Fremde kommen kaum hierher. Dennoch ist es am besten, wenn du dich im Innern der Hütte aufhältst.“
    Urplötzlich war sie verschwunden. Corban betrat müde die Hütte. Ohne sich weiter umzusehen, ließ er sich auf das Bett fallen und war kurz darauf tief eingeschlafen. Als er aufwachte, war dunkle Nacht um ihn. Er starrte lange auf das Fenster, ehe er erkannt hatte, daß er den ganzen Tag verschlafen hatte. Dann suchte er nach den Lebensmitteln, von denen sie gesprochen hatte und aß heißhungrig. Schließlich machte er es sich bequem und wartete auf das Mädchen.
    Aber sie kam nicht. Unruhig ging er stundenlang im dunklen Hütteninnern auf und ab. Seine Unruhe steigerte sich immer mehr. Als das Grau am Himmel immer heller wurde, schwand auch der letzte Rest seiner Hoffnung. Er wußte, daß das

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