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TS 47: Die Unbesiegbaren

TS 47: Die Unbesiegbaren

Titel: TS 47: Die Unbesiegbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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Schlimmste eingetroffen war. Seine Flucht war entdeckt worden. Er wunderte sich, daß er nicht bereits früher an diese Möglichkeit gedacht hatte. Die Wache am Tor würde sich bestimmt an Dr. Alir erinnern, die mit einem fremden Arzt die Irrenanstalt verlassen hatte. Von da an aber würde niemand, der auch nur ein winziges Quäntchen Intelligenz besaß, noch daran zweifeln können, was vor sich gegangen war.
    Sie hatte sich geopfert, um ihm seine Freiheit wiederzugeben. Mit stumpfem Blick sah er sich in der kleinen Hütte um und fragte sich, was er damit eigentlich gewonnen hatte. Die Lebensmittel würden nur für wenige Tage reichen. Er wußte nicht, wo er sich befand und wie weit die nächste menschliche Ansiedlung entfernt war. Der erste Donirianer, dem er begegnete, würde schnell herausfinden, daß er nicht telepathisch anzusprechen war. Wenn er nicht den Verfolgungen der Bevölkerung erlag, so würde er sich über kurz oder lang bestenfalls im Raxtinu oder aber, was weit schlimmer war, in der Irrenanstalt wiederfinden. Dr. Alirs Opfer war dann umsonst gewesen.
    Jedenfalls würde er diesmal verzweifelt kämpfen. „Wenn man Verdacht auf sie wirft“, überlegte er, „und wenn diese Hütte ihr gehört oder in irgendeiner Verbindung mit ihr steht, dann darf ich keinerlei Spuren hinterlassen, die auf mich hinweisen. Andererseits muß ich nahe genug bei der Hütte bleiben für den Fall, daß sie früher oder später zurückkehrt oder jemanden schickt. Das ist meine einzige Hoffnung.“
    Kurze Zeit später verließ er, schwer mit Lebensmitteln und Wasser beladen, die Hütte und verschwand im Wald. Er suchte einen Baum, in dessen Krone er sich gut verbergen konnte und von wo aus er die Hütte gut im Blickfeld hatte. Dort richtete er sich eine kleine Plattform ein. Nachts verließ er den Baum und verbarg sich in einem Gebüsch in der Nähe der Hütte.
    Am dritten Tag tauchte eine Kompanie Soldaten auf. Ihr plötzliches Auftauchen auf der Lichtung erfüllte ihn mit Entsetzen. Dennoch beobachtete er sie unangefochten aus seiner Baumkrone. Schnell durchsuchten sie das Haus und verschwanden dann wieder. Für den umliegenden Wald zeigten sie keinerlei Interesse.
    In der siebten Nacht, als die Lebensmittel bereits zur Neige gegangen waren und er verzweifelt Pläne schmiedete, kehrte Dr. Alir zurück. Zuerst erkannte er sie gar nicht. Sie war nur noch ein Schatten ihrer selbst, tauchte plötzlich aus dem Nichts auf und lief verzweifelt auf das Haus zu. Lichter blitzten auf. Sie lief von Zimmer zu Zimmer und rief: „Paul! Paul!“
    Rasch lief er zu ihr hin, und sie warf sich schluchzend in seine Arme. Schnell hatte sie sich jedoch wieder gefaßt und begrüßte ihn mit einem Lächeln. „Ich hatte Angst um dich“, sagte sie.
    „Und ich fürchtete für dich“, erzählte er ihr. Er beschrieb, wie er die Zeit in der Erwartung auf ihre Rückkehr verbracht hatte, wie die Soldaten aufgetaucht waren, und sie nickte ernst und sagte ihm, daß er sehr klug gehandelt habe.
    „Können wir jetzt weitergehen?“ fragte sie.
    „Können wir nicht zuerst sprechen?“ entgegnete er.
    „Nur wenige Minuten. Wir müssen noch weit gehen.“
    „Was ist dir denn zugestoßen?“
    „Man nahm an, daß ich dir zur Flucht verholfen hätte“, berichtete sie. „Ich wußte wohl, daß sie mich im Verdacht hatten, aber sie warfen mich ins Gefängnis, verhörten mich immer wieder, und das hatte ich nicht erwartet.“
    „Die Wache mußte sich doch an dich erinnern“, sagte Corban. „Wir hätten dich verkleiden sollen. Das hätte ich dir auch vorgeschlagen, aber ich wußte ja nicht, wohin wir gehen würden.“
    „Es war ja viel zu wenig Zeit dazu“, widersprach sie. „Ich wußte nicht, wann man dich vermissen würde, und wir mußten schnellstmöglich die Energieschranke passieren. Ich baute darauf, daß die Wache verwirrt sein würde. Vorher hatte ich nämlich mit einem Freund das Tor verlassen. Zu diesem Zeitpunkt war ein anderer Posten im Dienst. Dann kehrte ich in einem Verpflegungsfahrzeug unbemerkt zurück.“
    „Ich verstehe“, sagte Corban. „Die andere Wache hat dich also weggehen sehen, niemand aber bemerkte dich bei der Rückkehr. Deshalb mußte man zu der Ansicht gelangen, daß du es gar nicht gewesen sein konntest, die das Tor verließ.“
    „Man glaubte zunächst, du hieltest dich irgendwo in der Anstalt verborgen und untersuchte jeden Winkel. Als man aber nichts fand, entließ man mich schließlich unter Entschuldigungen und

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