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TS 47: Die Unbesiegbaren

TS 47: Die Unbesiegbaren

Titel: TS 47: Die Unbesiegbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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gab zu, daß man sich geirrt haben müsse, da ich ja bereits das Tor verlassen hatte. In der Anstalt aber praktizieren viele Ärzte. Im Augenblick ist man zu der Ansicht gelangt, daß du tot bist.“
    „Ich hoffe, daß sie bei dieser Ansicht bleiben!“
    „Hoffentlich. Die anderen Patienten haßten dich. Sie fühlten, daß du anders warst als sie, und die Behörden sind jetzt sicher, daß die anderen Patienten dich umgebracht und deine Leiche irgendwo innerhalb der Energieschranke verscharrt haben.“
    „Dr. Alir“, sagte Corban schließlich, „weshalb wurde ich eigentlich dorthin gebracht?“
    Sie setzte sich und winkte ihm zu, neben ihr Platz zu nehmen. „Ich will mir die Zeit nehmen, es dir zu erzählen“, erklärte sie. „Mein Volk führt Krieg.“
    „Ich weiß es.“
    „Zu Beginn des Krieges hatte mein Volk edle Absichten. Man wollte die Welten deiner Rasse schnell erobern, ohne den Menschen Schaden zuzufügen, sofern dies möglich war. Dann wollte man diese Menschen heilen.“
    „Heilen? Willst du etwa sagen…“
    „Ja, so wie wir auch dich zu heilen suchten.“
    „Du weißt doch, was wirklich beabsichtigt wurde“, erklärte Corban bitter. „Dein Volk wußte, daß der Versuch, mich zu heilen, kläglich mißlungen war. Man mußte genau gewußt haben, daß man mit anderen Menschen meiner Rasse wohl kaum bessere Resultate erzielen würde. In Wirklichkeit wollte man mein Volk so einsperren, wie man es mit mir getan hat.“
    Dr. Alir vergrub das Gesicht in den Händen. „Es war falsch und ist auch jetzt noch falsch. Unsere Führer haben aber erklärt, daß es unsere Pflicht ist, zu versuchen, dein Volk zu normalen Menschen zu machen. Zunächst schien auch alles nach ihren Plänen abzulaufen. Dein Volk wurde überrascht, und es fanden kaum Kämpfe statt. Alle Ärzte, die man hier entbehren konnte, arbeiteten in den Gefangenenlagern. Dann aber begann dein Volk, sich zu wehren, und es folgten entsetzliche Kämpfe.“ Sie schauderte und beugte sich vor. „Kennst du eine Welt, die bei deinen Leuten Willar genannt wird?“
    „Ich habe davon gehört, ja.“
    „Dort hat dein Volk zu kämpfen begonnen. Eine unserer Armeen nach der andern wurde vernichtet. Mein Vater, der General war, fiel dort ebenso wie mein jüngerer Bruder.“
    Er nahm ihre Hand und streichelte sie zärtlich. „Ich verstehe deinen Schmerz. Oft schon habe ich mich gefragt, was mit meinen Brüdern, meiner Schwester und meinen Eltern geschehen ist.“
    „Dein Volk hatte nur eine kleine Armee auf Willar, und wenn wir schließlich auch den Sieg davongetragen haben, so waren die Opfer doch entsetzlich. Nicht lange danach wurde die Hälfte unserer Flotte in einer einzigen Schlacht zerstört. Unser Volk weiß all diese Dinge nicht. Der Oberste Rat hat es nicht gewagt, sie bekanntzugeben. Man glaubt, daß wir leichte und ruhmreiche Siege erringen. Mein älterer Bruder jedoch ist stellvertretender Minister, und er hat mir alles erzählt.“
    Corban war ganz benommen. „Willst du damit sagen,, daß mein Volk wirklich gewinnt?“
    „Nein“, erwiderte sie traurig. „Niemand kann einen solchen Krieg gewinnen, aber dein Volk wird besiegt. Überall. Und der Krieg hat sich gewandelt. Nach den entsetzlichen Siegen, die dein Volk errungen hat, gelangte man bei uns zu der Ansicht, daß es sich nicht um Menschen handeln und man sie nie zu Menschen machen könne. Der Gedanke ihrer Heilung wurde aufgegeben. Man mußte die Angehörigen deiner Rasse in Anstalten sperren oder sie vernichten. Unsere Soldaten töten die Menschen deiner Rasse, wo sie sie finden. Jetzt sucht man den Krieg dadurch zu gewinnen, daß man die Soldaten aushungert und sie tötet, wenn sie sich ergeben. Es ist purer Wahnsinn. Mein Volk ist verrückt, und mein Bruder, der stellvertretende Minister ist der festen Ansicht, daß ein Volk wie das deinige niemals ganz geschlagen werden kann. Einige werden am Leben bleiben, und sie werden nie vergessen, was mein Volk ihnen angetan hat. Sie werden eines Tages andere Welten entdecken und schreckliche Rache an uns nehmen.“
    „Die anderen Minister sind wohl nicht der Ansicht deines Bruders?“, wollte Corban wissen.
    „Sie denken nur an Haß und Mord.“ Das Mädchen schluchzte herzerweichend. „Ich habe alles ins Rollen gebracht. Hätte ich dir nicht gesagt, du solltest deine Geschichte erzählen, dann hätte es keinen Krieg gegeben.“
    „Nein“, widersprach Corban sanft, „Die Schuld liegt allein bei mir.“
    „Erst als man zu der

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