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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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ihre stetige Wiederholung hatte er sich an sie gewöhnt.
    Kate Bristol war ihm im Traum in weiter Entfernung erschienen. Sie ritt auf einem riesenhaften schwarzen Roß auf ihn zu, vom Kinn bis zur Zehe in jene schimmernden grünen Gewänder gekleidet. Als Pferd und Reiterin langsam näher kamen, richtete er seinen Blick auf die Frau und auf die Waffe, die in ihrer Hand jetzt sichtbar wurde. Es war eine mittelalterliche Lanze.
    Die Traumerscheinung ritt bis auf Rufdistanz auf ihn zu, und als er ihren Anruf beantwortete, erklärte sie ihm ruhig, daß sie gekommen war, um ihn zu töten, weil er Tausende von Löchern in den Rasen gegraben hätte. Webb sah auf die Füße hinunter und fand sich an einem eigenartigen Ort stehen. Es war nicht sein vertrauter Garten, sondern eine weite, schöne Steppe, die sich bis in die Unendlichkeit erstreckte. Kleine Löcher verunzierten die Savanna, so weit seine Augen zu blicken vermochten. Er vermutete, daß sie der Weideplatz des Pferdes war, und die Frau bestätigte ihm diesen unausgesprochenen Gedanken.
    Als Verteidigung brachte er vor, daß er nur gegraben und nichts beschädigt hätte. Aber sie akzeptierte die Erklärung nicht. Das große Pferd wurde zu einem leichten Trab angespornt, und die Lanze durchstach seine Haut. Die Frau drängte das Roß ganz dicht an ihn heran und trieb dabei die Lanze tief in seine Brust.
    Das genügte.
    Webb wußte, daß er nur träumte, deshalb gebot er dem Traum Einhalt. Er zwang sich zu erwachen und richtete sich im Bett auf. Er fühlte das Nahen der Morgendämmerung.
    Webb schwitzte weder, noch grübelte er. Derartige Alpdrücken waren für ihn alltäglich. Er dachte nicht weiter daran, sondern starrte einige Minuten lang gähnend zur finsteren Decke empor. Dann erhob er sich, kleidete sich an, bereitete ein Frühstück und verließ das Haus.

 
5. Kapitel
     
    Webb entdeckte die Frau, kurz bevor die entfernte Glocke ertönte, deren Signal bedeutete, daß sich Besucher oder Fahrzeuge über das Feld bewegten. Ihre hochgewachsene Gestalt saß neben dem Fahrer des Wagens. Jemand vom Büro des Zahlmeisters brachte sie zum Schiff heraus.
    Kate Bristols langes, brünettes Haar wehte im Fahrtwind. Bekleidet von Hals bis Fuß, trug sie einen funkelnagelneuen Folien-Overall von beiger Farbe und der dicht- und hochgeschlossenen Art, wie sie an überängstliche Reisende verkauft wurden. In der Hand hielt sie die Folienkappe, die die Aufmachung vervollständigte; sie paßte enganliegend auf ihren Kopf und wurde weit über die Ohren hinuntergezogen, um mit dem hohen Kragen dicht abzuschließen.
    „Guten Tag“, begrüßte ihn Kate strahlend.
    „Sie kommen spät“, erwiderte Webb.
    „Aber, aber! Wir haben viel Zeit.“
    „Ich habe schon am frühen Morgen nach Ihnen Ausschau gehalten.“
    „Tut mir leid“, murmelte sie. „Ich wurde aufgehalten.“
    Webb nahm ihren Koffer und begann die Leiter hinaufzuklettern.
    „Das ist also ein Blecheimer!“
    „Das ist ein Blecheimer“, bestätigte er.
    „So klein sieht er gar nicht aus.“
    „Sie haben ihn noch nicht von innen gesehen.“
    „Xanthus ist ein hübscher Name“, meinte sie. „Aber die Farbe blättert stellenweise ab.“
    Webb starrte kurz in ihr übermäßig geschminktes Gesicht und entfernte sich dann von ihr die Leiter hinauf. Nach einem kurzen Moment des Zögerns brach die Frau ihre Inspektion des Schiffsäußeren ab und folgte ihm, wobei sie geschmeidig und kraftvoll die Leiter aufenterte. Webb verschwand in der Luftschleuse, folgte einem schmalen Gang und kletterte dann eine zweite Leiter hinauf. Die Kletterpartie endete auf einem winzigen Absatz. Webb stemmte eine Lukentür auf, und dann waren sie in der Kabine.
    „Da schauen Sie, was?“ sagte er säuerlich.
    Die Kabine besaß ungefähr die Form eines abgeschnittenen Kegels, und ihre größte Breite, an der Basis des Kegels, betrug etwa dreieinhalb Meter. Von der Lukentür bis zum vorderen Ende, einem leicht gewölbten Schott, maß sie rund fünfeinhalb Meter. In der Mitte war die Kabine von doppelter Mannshöhe, aber die Decke krümmte sich bald stark herunter, um an Steuerbord mit dem Deck zusammenzulaufen. An jener Steuerbordwand würde sie nicht aufrecht stehen können, sondern müßte ihren Körper nach innen zur Schiffsmitte beugen. Zwei schmale, übereinanderliegende Kojen und drei nebeneinander angeordnete Spinde nahmen unmittelbar neben dem Mittelgang die Backbordwand ein. Weiter vorne war eine winzige Kombüse in eine Nische

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