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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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mir leid.“
    „Warum?“ schrie er aufgebracht. „Weswegen tut es Ihnen leid? Sie haben Singleton nicht gekannt. Er hat sich dumm angestellt, und da hat es ihn erwischt. Er ist derjenige, dem es leid tut.“
    Kate fragte kühl: „Wie ist er gestorben, Mr. Webb?“
    „Hören Sie sich doch das Geschwätz der Leute an.“
    „Ich möchte es aber von Ihnen erfahren. Seit dem Augenblick unseres Zusammentreffens haben Sie immer wieder geheimnisvolle kleine Andeutungen bezüglich des Todes Ihres Partners gemacht. Sie haben mir erzählt, was er hätte tun sollen, und was er nicht getan hat, aber Sie haben mir sonst nichts erzählt. Ich schlage vor, Sie holen es jetzt nach.“
    Webb starrte die Frau endlose Sekunden lang an und sagte dann rauh: „Er wurde im eigenen Saft zu Tode gesotten.“
    „Und was bedeutet das im einzelnen?“
    „Es bedeutet, daß er seinen Luftdruck weggeworfen hat und gestorben ist, als sein Blut kochte.“
    „Wieso hat er seinen Luftdruck weggeworfen?“
    Webb wies auf ein kleines Gerät am vorderen Ende der Kabine. Ein anonymes Stück der Maschinerie, das ihr bei ihrer beiläufigen Inspektion nichts gesagt hatte. Er erklärte: „Das ist die Druckpumpe.“
    „Die Druckpumpe“, wiederholte sie.
    „Diese Pumpe fördert die Luft aus den Vorratsbehältern in die Kabine und unterhält einen konstanten Luftdruck im Schiff, wenn wir unterwegs sind. Sie arbeitet jetzt nicht, weil wir uns in der Atmosphäre befinden, und weil die Luftschleuse offensteht. Ohne sie würden wir draußen im Weltraum nicht lange am Leben bleiben.“
    Webb rammte die Fäuste in die Hosentaschen und starrte zur Schottenwand. „Die Pumpe ist zur Sicherheit stark konstruiert – nur für den Notfall. Wenn uns ein kleiner Meteorit trifft und die Luft zu entweichen beginnt, kann sie den Luftdruck lange genug hochhalten, bis ich das Leck gefunden und geflickt habe.“
    „Wie findet man ein Leck?“ fragte sie.
    „Indem man Talkum in die Luft wirft“, erwiderte er, „und ihm dann folgt. Aber die Pumpe ist nicht stark genug, um dem Druckabfall bei einem großen Leck standzuhalten, wobei ein großes Leck ein Loch von der Größe meiner Faust oder größer ist. Verstehen Sie?“
    „Gewiß.“
    „Dann blicken Sie einmal hinter sich.“
    Kate wandte sich um und entdeckte die neue Tür, die den winzigen Waschraum verschloß. Sie fühlte sich leicht erröten und sagte nichts.
    „Die sanitäre Anlage“, fuhr Webb rauh fort, „beruht auf dem gleichem Vakuum-Prinzip. Es ist eine kleine Luftschleuse mit zwei Öffnungen. Wenn das Schiff im Flughafen ist, stehen beide Öffnungen offen, und die Abfallstoffe fallen nach außen in einen Sack auf den Boden. Aber im Weltraum sind beide Schleusenluken verschlossen, und es wird jeweils nur eine der beiden Öffnungen aufgemacht. Erst wenn die obere verschlossen ist, wird die untere geöffnet, und die Abfälle gelangen dann mit der ausströmenden Luft hinaus in ein Fangbecken.“
    „Ich glaube, ich verstehe“, sagte Kate ruhig.
    „Ich glaube auch. Auch von Singleton glaubte man, daß er es verstand, aber er vergaß, daß er sich im Raum befand. Er vergaß, die Öffnungen in der richtigen Reihenfolge aufzureißen und spülte seinen Luftdruck innerhalb von Sekunden aus der Kabine. Er starb, bevor er den Spind erreichte.“
    „Es klingt schrecklich.“
    „Er war alt genug, um aufzupassen.“
    „Aber Sie sagten, daß der dritte Partner im Gefängnis siezt. Warum hat man ihn verhaftet?“
    „Fragen Sie die Polizei.“
    „Ich frage Sie.“
    Webb grunzte verbittert, sagte dann aber: „Jimmy Cross hat am Tage vor dem Unfall einige Geräte repariert und überholt. Unter anderem hat er an der Druckpumpe und an den Schleusenluken der Abortanlage gearbeitet. Die Polizei glaubt, daß er möglicherweise den Mechanismus beschädigt und den Jungen dergestalt mit Absicht umgebracht hat. Sie glauben, daß Singleton zu erfahren war, um diesen Irrtum zu begehen.“
    „Halten Sie Ihren Partner auch für schuldig?“
    „Die Polizei kümmert sich nicht um meine Meinung“, erwiderte Webb verächtlich. „Sie halten Cross fest und drängen ihn, ein Geständnis abzulegen. Da können sie. aber noch lange warten! Cross bastelt von früh bis spät an den Maschinen herum und baut dauernd neue Sachen. Er ist so veranlagt. Es war ausgesprochenes Pech für ihn, daß er ausgerechnet am Tag vor dem Unglück an der Luftpumpe und an den Schleusenluken gearbeitet hat.“
    „Es ist also nicht möglich, daß er den

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