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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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alles dreht.“
    „Und wie groß ist die Summe, um die sich alles dreht?“
    Der Inspektor nannte eine Zahl, die sie veranlaßte, überrascht zu pfeifen. „Kein Wunder, daß die Gesellschaft ihm an den Kragen will!“
    „Oh, so groß ist die Versicherungssumme nun auch nicht, wenn man bedenkt, wie viele Menschen und Maschinen in jenem Beruf stehen“, sagte der Inspektor. „Die Versicherungsprämien sind natürlich vom Standpunkt der Gesellschaft aus sehr attraktiv. Wir halten jene Raketen und ihr Personal für ein attraktives Risiko.“
    „Außer, wenn dieses Personal euch über die Ohren hauen will.“
    „Gut gesagt. Wir können jedenfalls nicht gestatten, daß ein Mord als Unfall getarnt wird. Was werden die Leute denken?“
    „Sie werden denken, daß der gleiche Unfall ein zweites Mal oder auch ein dutzendmal passieren kann.“ Sie streckte eine behandschuhte Hand aus. „Meine Papiere?“
    Der Inspektor wandte sich wieder seiner Schublade zu.
    „Hier ist Ihre Geburtsurkunde und Ihre Kennkarte“, erklärte er. „Vergessen Sie nicht die Fingerabdrücke. Andere Papiere besitzen Sie nicht, da Sie auf diese Reise nicht vorbereitet waren. Jedenfalls nicht rechtzeitig genug, um die Standardbescheinigungen einzuholen. Sie müssen sie auf dem Schwarzmarkt kaufen.“
    Sie betrachtete den Ausweis. „Sehe ich wirklich wie Zweiunddreißig aus?“
    „Viel älter, glaube ich.“
    Kate schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. „Sie sind schon zu lange verheiratet, Boß, und haben den gewissen Takt verloren. Also gut, ich bin zweiunddreißig Jahre alt, und jetzt kenne ich auch meine Eltern. Wie steht es mit dem Geburtsort? Was heißt das … Loveland, Ohio?“
    „Es sagt Ihnen nichts?“
    „Gar nichts. Irgendwie kling es irritierend.“
    „Nun, gut, vielleicht sind Ihre Eltern weggezogen, als Sie noch sehr klein waren. Ja, ich bin mir dessen ziemlich sicher, und Sie sind niemals dorthin zurückgekehrt. Es ist ein Vorort von Cincinnati.“
    „Haben Sie noch weitere Schätze dort in der Schublade?“
    „Nein.“ Er faltete die Hände auf der Tischplatte und sah die Frau an. „Ziehen Sie bitte einmal Ihre Handschuhe aus.“
    Sie gehorchte und streckte die Hände aus; sie wußte, was der Inspektor sehen wollte. Ihre Haut war weiblich zart und kaum merklich naturgebräunt. Der Mann hinter dem Schreibtisch pfiff verhalten durch die Zähne, als sie die Finger spreizte. Die gespannte Haut zwischen den Fingern sah aufgesprungen und faulig aus; sie schien sich jeden Moment schälen zu wollen.
    Als er den täuschend nachgeahmten „Ausschlag“ zu seiner Zufriedenheit inspiziert hatte, sagte sie: „Meine Zehen sind ebenso.“
    Sie entfernte Schuhe und Strümpfe. Auch die Haut zwischen ihren Zehen schien sich in einem fortgeschrittenen Krankheitszustand zu befinden.
    „Und Ihre übrigen Körperteile?“ fragte er, indem er aufblickte.
    „Entsprechend“, entgegnete sie trocken.
    „Nun, gut. Und Ihr Radio?“
    „Wohl verborgen und in Funktion“, erwiderte sie ebenso nüchtern.
    Der Inspektor empfand das unangenehme Gefühl, daß ihn die Frau im stillen auslachte. Er fuhr mit der Hand über die Schalter eines Tischsprechgeräts und sagte: „Radiozentrale.“
    Eine ferne Stimme antwortete. „Ja, Sir?“
    „Empfangen Sie Kate Bristol im Augenblick?“
    „Ja, Sir, ein konstantes Signal. Die Peilung weist auf Ihr Büro. Stimmt das, Sir?“
    „Gewiß. Danke sehr.“ Und mit einer zweiten Handbewegung unterbrach er die Verbindung. „Okay, Kate, es scheint, daß wir Ihre Verteidigungswaffen vervollständigt haben. Ich hoffe, daß sie ausreichen werden. Es wäre jedoch sinnlos, einen Mann in diese Aufgabe zu schicken. Webb wird einen anderen Mann unter keinen Umständen dulden, aber vielleicht akzeptiert er Sie. Davon hängt letzten Endes alles ab.“
    „Ich habe schon öfter Widerspenstige gezähmt.“
    „Gehen Sie kein unnötiges Risiko ein. Ihre Entscheidung ist für uns allein maßgeblich. Wenn Sie feststellen, daß er unschuldig ist, wird ihm die Gesellschaft die Versicherungssumme ohne Aufschub zustellen. Doch wenn Sie Beweise für seine Schuld finden … nun, Ihre Beweise müssen ausreichen, um die Behörden zu überzeugen und um uns das gesetzliche Recht zu geben, die Zahlung abzulehnen. Ein Mörder kann natürlich von der Versicherungssumme seines Opfers nicht profitieren. Auf jeden Fall aber wird Ihnen der Prämienbonus gezahlt.“
    Sie hatte Schuhe und Strümpfe wieder angezogen. „Sonst noch

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